Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 3. Juni 1967 Kltzbüheler Anzeiger Seite 9 serjägern und der Heimkehrerkamerad- schaft von der Schule bis zur Kirchen- stiege mit klingendem Spiel. Gasthaus Sonne: Trachtenverein; die- ser schließt der Gruppe Stadtmusik an. 7.45 Uhr Zusammenläuten; zuerst die kleinste Glocke und in kurzen Abstän- den die größeren bis zur „Großen"; das ist das Zeichen zum Sammeln. Gerade am Fronleichnamstag freuen sich alle Kitzbüheler über ihr schönes Geläute. Die überlieferte Ordnung des Zuges: Bruderschaftskreuz oder Schutz- engelkreuz mit blauem Tuch, von ei- nem Schulknaben getragen und von Knaben begleitet. Die Schulknaben. Voran die Fah- nengruppe, die Fahnenträger in Tracht, in Begleitung von Lehrpersonen. Schulmädchen mit Fahnengruppe und Lehrerbegleitung. Die weiße Jungfrauenfahne Die Statue Maria Immakulata Die Statue hl. Notburga Die Jungscharmädchen mit Fahnen Die Meisterfahne Die Gesellenfahne Die Kolpingfahne Die Sesselfrau Nun folgen die acht schönen Kir- chenfahnen. Um die Jahrhundertwende wurden die Tragstangen dieser Fahnen gekürzt und seit dieser Zeit entfielen auch die zwei Leitstangen. Die Ursache war die Einführung des elektrischen Lichtes. Es war schwer möglich, diese großen Fahnen mit den überlangen Tragstangen unter die stromführenden Ueberlandleitungen zu führen. Im Vor- jahr waren alle acht Kirchenfahnen bei der Prozession. Heuer nur deren drei! Die Buamafahne, grün, mit golde- nen Quasten. Die alte Knappenfahne; heute die Bauernfahne, grün, mit dunkelgrünen Quasten. Die Fahne des „Siebenerlei Hand- werks", rot, mit der Jahreszahl 1879. Die Müliner- und Bäckerfahne; blau, renoviert 1964 von Bäckermeister Pepi Scherzer. Die Fahne der Kupferschmied- bruderschaft; gelb. Die Bruderschaftsfahne des Ge- schenktenvereins; rot. Die rot-weiße Bruderschaftsfahne und 19. Die rot-gelbe Bruderschafts- fahne. Nun trifft der Pf arrherr mit dem Al- lerheiligsten in der Monstranz, unterm Himmel, der von vier Männern getra- gen wird, bei der großen Kirchenstiege ein, voran die Ministranten mit den neuen Sakramentsfahnen. Die alten Sa- kramentsfahnen wiesen herrliche Bil- der und eine eigenartige Form auf. 20. Die Stadtmusik setzt sich mitklin- gendem Spiel hinter die Kirchenfahnen, die von den einschlägigen Zunftgenos- sen, unter denen sich nie Frauen be- finden, begleitet sind. Schützenkompanie mit Fahne Jungschützenzug mit Fahne Schützengilde mit Fahne Trachtenverein mit Fahne Kaiserjägerkameradschaft, Fahne Heimkehrerkameradschaft, Fahne Freiw. Feuerwehr mit Fahne Die Geistlichkeit; der Traghimmel ist von den Erstkommunikanten flan- kiert; innen die Mädchen und außen die Knaben. Bezirkshauptmann mit Gefolge Bürgermeister mit Gemeinderat Die Honoratioren, die Leiter der Aemter und Behörden. Der Kirchenchor Die Exekutive Die geistlichen Schwestern Die Bürgerinnen und Bäuerirn1en im Korseti. Das übrige Pfarrvolk Die Altäre für die Evangelien: Altar Hotel Tiefenbrunner Altar Hotel Weißes RöM (heuer infolge des Straßenbaues vor dem Ge- schäftshaus der Stadtwerke). Altar im Schulhof; Feier der hl. Messe unter Mitwirkung der Stadt- musik. Altar beim alten Stadtspital Diese Fronleichnamsordnung hat sich nun schon seit Jahrzehnten eingebür- gert. Von der Schützenkompanie wer- den zu den Evangelien und zur hi. Wandlung Generaldechargen geschossen; so auch heuer wieder. Die General- decharge bei der hl. Wandlung mußte jedoch wegen Munitionsmangel ent- f allen. Am Fronleichnamstag ist die Natur am Gipfelpunkt ihrer Entfaltung. Des Bauern ganzer Reichtum liegt außen und nicht Schloß und Riegel vermag die Gefahr abzuwehren, die mit jedem aufsteigenden Gewitterwölkchen droht, welches aus seinem Schoß den vernich- tenden Hagel entladen kann. Das „a fulgare et tempestate" des Pfarrherrn ist zugleich das heiße Gebet jedes ein- zelnen. Auf dem Land wie auch in un- serer Bezirksstadt, deren Bewohner noch landverbunden genug sind. Im Bereich der Evangelien-Altäre werden Buchenäste an die Wand ge- stellt. Zweige davon werden nach Be- endigung der Prozession nach Hause getragen, in die Gärten und in die Fel- der gesteckt. So geweihte Buchenzwei- ge schützen gegen Hochgewitter. Ent- lang des Prozessionsweges gehören die Fenster geschmückt, mit Heiligenbildern, mit Blumen und mit Tüchern, bren- nende Kerzen werden aufgestellt. Die ‚alte" Stadtprozession führte von der Kirchenstiege zum Bacherwirt (Ho- tel Tyrol); dort wurde ein Baum um- schritten. Die Altäre waren folgender- maßen angeordnet: Bacherwirt Pirchlhaus Tiefenbrunner Bichiwirt In alter Zeit wurde auch der sogenann- te „ausgehende Antlaß" gefeiert, auch Fronleichnamsoktave genannt. Es war dies der erste Donnerstag nach dem Fronleichnamsfest mit folgenden Al- tären: Tiefenbrunner Stainerhaus Rathaus Tiefenbrunner Während des 2. Weltkrieges fand aus Verkehrsgründen eine Verlegung des Weges der Stadtprozession statt. Die Altäre wurden an folgenden Häusern angelegt: 1. Stadtspital, 2. Gstreimer- häusl, 3. Weixibaumer und 4. Tief en- brunner Anger. Dieser Prozessionsweg fand jedoch nicht das Einverständnis des Pfarrvolkes. Damals führte Stadt- pfarrer Joseph Schmid die L eben - bergprozession mit folgenden Al- tären ein: Laucherfeld Schloß Lebenberg Tiefenbrunner Feld Pfarrerstadl Im Vorjahr wurde auch diese Prozes- sion mit allem Prunk durchgeführt. Als nach dem Umbruch wiederum die Stadtprozession keine „Gnade" fand, schrieb Pfarrer Schmid die sogenannte „Going-Prozession" vor, seither werden alle drei Prozessionen abgehalten, so- weit es die Witterung erlaubt. Im Vorjahr wurde von Stadtpfarrer Dr. Joseph Kreuzer im Einverneh- men mit dem Pfarrausschuß festgelegt, daß die Stadtprozession vor jeder an- deren Prozession den Vorrang hat. Reg- net es am Fronleichnamstag, dann ist die Stadtprozession am darauffolgen- den Sonntag und regnet es auch an die- sem Tag, dann ist sie am Sonntag der „Goingprozession". „Wetterzeit" ist 7 h früh. Die „Große" läutet zur Prozes- sion und die „Zwölferin" sagt diese ab. t1bütjcfcr 2okatnottjridjtcn - Geboren wurden: ein Bernhard dem Tischlermeister Johann Höck und der Gattin, Gertraud geb. Pletzer, Reith Nr. 98; eine Angela Elisabeth dem Oberlehrer Alois Gadner und der Gattin, Elisabeth geb. Foidl, Going Nr. 56; eine Ulrike dem Versicherungs- angestellten Josef Straßer und der Gat- tin, Hildegard geb. Gordon, Kirchdorf Nr. 445; eine Martina dem techni- schen Betriebsleiter Manfred Dittrich und der Gattin, Ruth geb. Osterloh, Oberndorf Nr. 238; eine Monika dem Werksarbeiter Otto Jungbauer und der Gattin, Christine geb. Saiger, Hoch- filzen Nr. 149. - Getraut wurden: der Gendarmerie-
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