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Samstag, 10. Juni 1967 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 Fremdenverkehr in der neueren Zeit. Es wurde auch der Wunsch ausgespro- chen auf einen Gegenbesuch der Schlad- minger und diese versicherten, den Be- such im Herbst in Kitzbühel machen zu wollen, was von Kitzbüheler Seite allseits mit Begeisterung aufgenommen wurde. Ein besonderes Geschenk hatte Be- zirkshauptmann Dr. Holtzmann vor- bereitet. Er übergab Stadtkapellmeister Sepp Gasteiger den von ihm komponier-' ten „Grenzjägermarsch", der vom Bun- desministerium für Landesverteidigung zum Parademarsch der österreichischen Grenzschutzkompanien ernannt wurde. Gasteiger übernahm die Partitur und die Stimmen. In der Pause hörte man, daß er den Marsch von Dr. Holtzmann gleich im zweiten Teil des Konzerts aufzuführen gedenke. Er erklärte kurz die Solostimmen und die Uebergänge und was niemand im Saal glauben woll- te, vor allem auch der Komponist nicht, das gelang unserer Stadtmusik mit dem Dirigenten Sepp Gasteiger. Der „Grenz- jägermarsch" wurde vom Blatt weg ohne Probe gespielt und die Schlad- minger .‚standen fast kopf". Eine sol- che Leistungshöhe von einer Tiroler Blasmusikkapelle, deren Mitglieder be- rufsausübend sind, 'hätten sie nie er- wartet. Der Marsch gefiel auch sehr gut. Wir konnten nach dem Konzert mit ORR Dr. Holtzmann darüber spre- chen. Er erklärte, daß bei der Urauf- führung heuer im Winter durch die Militärmusik in Graz mehrere Proben und Besprechungen nötig waren, um den Marsch herauszubringen. Wie er schließlich richtig saß und dem Kompo- nisten alle Wünsche erfüllt waren, er- klang er genau so, wie ihn Gasteiger ohne eine einzige Probe dirigierte. Die- Das Personal des Krankenhauses der Stadt Kitzbühel unternahm in diesen Tagen in z w e i Gruppen einen Be- triebsausflug in die Hinterriß und in die Eng, dem Ahornwunder des Kar- wendels. Der Autounternehmer Mar- tin Entstraßer brachte die Fahrtteilneh- mer in sicherer Fahrt ans Ziel und wieder in die Heimat zurück. Die erste Gruppe hatte zwar schlechtes Wetter zu verzeichnen, jedoch konnte über einen guten Humor niemand klagen und beim Stanglwirt, wo das Abend- essen eingenommen wurde, herrschte allseits Fröhlichkeit. Die zweiten Grup- pe, die am 5. Juni die Fahrt angetreten hatte, war von herrlichem Wetter be- günstigt und am Abend traf sich die gesamte „Krankenhausfamilie" unter der Führung von Primarius und Direk- tor Univ.-Dozent für Chirurgie Dr. Her- ses musikalische Erlebnis bleibe ihm unvergessen und er werde nicht ver- säumen, wo irgend möglich ein Platz- konzert der Stadtmusik Kitzbühel zu besuchen. Von Dr. Holtzmann konnten wir weiters erfahren, daß am Montag. 5. Juni 1967 über die Konzerte der Stadtmusik Kitzbühel in Schladming BOUTIQUE TYROL TRACHTENKOSTUME eine Rezension zu hören war. Da in Kitzbühel dieser Sender schwer zu be- kommen ist, war leider nichts mehr darüber zu erfahren. Der Stadtsaal zu Schladming faßt 450 Personen. Es ist bezeichnend, daß es nicht möglich war, ihn ganz zu fül- len. Es waren noch zu wenig Som- mergäste anwesend (wie auch in Kitz- bühel) und die Schladminger selbst sind keine solchen „Musiknarren" wie die Kitzbüheler. Es dürften jedoch an die 300 Besucher anwesend gewesen sein, die dem Konzert mit Begeiste- rung folgten. Man hörte dann aus dem Publikum die bezeichnenden Worte: „So eine Musik hat Schladming noch nie gehört!" Wir „Schlachtenbummler" aus Kitz- bühel glauben das gerne. Wir hörten unsere Stadtmusik selbst noch nicht so spielen; auch bei den Cäcilienkonzerten nicht! Der Saal ist es zuletzt, der in Kitzbühel fehlt, ein Saal, der eine Aku- stik ermöglicht wie in Schladming. Erst in dieser steirischen Stadt konnten wir ermessen, was uns bisher an musikali- schen Werten durch Ermangelung eines geeigneten Saales vorenthalten wurde. Wir setzen unseren Bericht in unserer nächsten Ausgabe fort! mann B er g er im Gasthof Bruggerhof am Schwarzsee zu einem Kamerad- schaftsabend, an dem auch Bürger- meister Hermann Reisch mit den Ge- meinderäten Josef Oberhauser als Mitglied des Krankenhaus-Verwaltungs- ausschusses und Hans B r e t t au er als Obmann des Personalausschusses teil- genommen hatten. Primarius Dr. Ber- ger dankte dem Bürgermeister und dem Gemeinderat für die Ermögli- chung des Ausflugs und eröffnete in humorvollen Worten den Tanz zu den Klängen der „Hallodris". Bürgermeister Reisch wies darauf hin, daß die po- sitive Einstellung des Gemeinderates zum Krankenhaus der Stadt Kitzbühel in jeder Weise unter Beweis gestellt werden konnte. Er entschuldigte die Abwesenheit von Stadtrat Stefan Gru- b er, der wegen des tödlichen Unfalls seines Schwagers Alois Zischg nicht kommen konnte. Die „Hallodris" unter der Leitung von Musiklehrer Josef Ber- ger waren es dann, die den Anwesen- den noch einige frohe Stunden berei- teten. Krankenhauskoch Franz B e r g e r versorgte die Gesellschaft mit lusti- gen Einlagen. Das Krankenhaus der Stadt Kitzbühel in der Statistik des ersten Betriebsjahres Es war ein festlicher Tag für die Bezirksstadt Kitzbühel, als in der Kar- woche 1966 (Montag, 4. April) das neue Krankenhaus durch den hochwürdig- sten Herrn Erzbischof DDDr. Andreas Rohracher eingeweiht wurde. Der Krankeiihausbetrieb wurde am 14. A- pril aufgenommen und am 21. Juli wur- de den Krankenschwestern die umge- baute und schön eingerichtete ehema- lige Villa Sixt als Schwesternh:eirn übergeben. Die Stadtgemeinde wende- te 30 Millionen Schilling auf, um den Kranken von Stadt und Umgebung und den hier erkrankten Fremdengästen zu dienen und den Aerzten und dem Personal die Voraussetzung für eine moderne Betreuung zu bieten. Wahr- lich, die Aerzte und das Personal ha- ben der Stadt Kitzbühel den großen Aufwand hervorragend gedankt, ins- besondere während der Wintersaison wurden von allen Spitzenleistungen erbracht, wie wir aus der folgenden Statistik ersehen können. Monat .. ... .0 0 Mai 1966 1638 59 15 2 Juni 1783 52 19 2 Juli 1878 60 28 3 August 2324 75 31 4 September 2059 68 29 5 Oktober 2248 73 21 6 November 2270 76 26 2 Dezember 2080 67 24 5 Jänner 1967 2833 91 29 4 Februar 2499 89 17 8 März 2458 79 30 7 April 2228 74 23 10 Sa. 26.298 72 292 58 Unser Krankenhaus besitzt 66 Er- wachsenen-Betten und 14 Kinderbetten, also insgesamt 80 Betten. Für den Ueberbelag stehen im Mehrzwecn- raum bis zu 15 Reservebetten zur Ver- fügung; von dieser Möglichkeit muß- te schon seit der vergangenen Som- mersaison Gebrauch gemacht werden. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt zirka 13 Tage und ist bedeutend niedriger als in anderen Krankenhäu- sern. In den Wiener Spitälern beträgt diese bekanntich drei Wochen. Das Ver- hältnis der eingelieferten Männer bzw. Frauen beträgt zirka 12:14. Die zehn Babybetten sind in dieser Statistik nicht berücksichtigt. Krankenhausfamilie Kitzböhel auf f roher Fahrt Hervorragende erste Jahresfrequenz des Krankenhauses der Stadt Kitzbühel
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