Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 18 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 17. Juni 1967 West-Eisenbahn (Paris—Orient), an gün- stigen Straßenmagistralen und in der Nähe von Flugplätzen. Dieser Umstand wird eine schnelle und komfortable Anreise der Mannschaften und Offiziel- len sowie auch den Empfang einer be- liebigen Masse von Zuschauern ermög- lichen. Alles unbeschadet den Anfor- dernissen des normalen täglichen Ver- kehrs auf allen genannten Verkehr- wegen. Mit den schon derzeit bestehen- den Eisenbahnverbindungen ist die Erfassung aller europäischen Groß- räume gesichert. Die Anreise nach Kitzbühel aus dem Westen und Nordwesten erfolgt über München —Innsbruck und über Buchs—Inns- bruck, aus dem Süden über den Brenner—Innsbruck sowie über Ljubljana und Maribor bzw. Villach aus dem Osten und Nordosten über Wien und Graz und Salzburg. Das Fassungsvermögen des Kitz- büheler Bahnhofs wird täglich eine große Anzahl von Sonderzügen er- möglichen. Die Flugverbindungen mit dem Ausland sind günstig. Die Groß- flughäfen liegen zwar nicht in un- mittelbarer Nähe, doch sind die Entfernungen trotzdem nicht groß und können auf modernen Straßen (Autobahn) in maximal 1,5 Stunden bewältigt werden. Vom Flughafen München (120 km) führt über Kuf- stein eine Autobahn und vom Flug- hafen Salzburg (78 km) eine gut ausgebaute Bundesstraße nach Kitz- bühel, was auch für die Zufahrt vom Flughafen Innsbruck (90 km) gilt. Außer diesen drei Flughäfen kann auch der Flugplatz in St. Jo- hann (10 km) ein- und zweimotori- ge Sportflugzeuge abfertigen. Das Straßennetz, über welches man Kitzbühel mit Personenkraftwagen und Autobussen erreichen kann, ist weitfassend und gliedert sich in allen Richtungen an die europäi- schen Hauptstraßen-Verbindungen ein. Die wichtigsten Zufahrtsstra- ßen aus dem Westen sind die Au- tobahn München—Kufstein und die Brennerstraße über die Europa- brücke nach Innsbruck, die Arl- berg-Bundesstraße 1, die die west- lichen und südwestlichen Räume Europas erfassen, sodann die Au- tobahn Wien—Linz—Salzburg mit nachfolgender Verbindung zur Bun- desstraße 1 und zur Bundesstraße 4, die den Raum nördlich und öst- lich von Oesterreich erfaßt. Dazu kommen aus denselben Richtun- gen noch etliche andere gut be- fahrbare Straßen, auf denen be- sonders die Zufahrt aus den ver- einzelten österreichischen Gebieten zusätzlich ermöglicht wird. Die Straßenverbindungen mit dem Sü- den und Südosten verlaufen derzeit hauptsächlich über den Brenner sowie auch über Mittersill—Badgastein---Mall- nitz (modernste Autoschleuse durch den Tauern) - Villach. Doch wird noch in diesem Jahr eine modernst trassier- te und wintersichere Straßenverbin- dung mit dem Süden und Südosten fertiggestellt werden, die durch die Tauern führt. Es handelt sich um die neue Felbertauernstraße, die in Nord- südrichtung durch den Alpenhaupt- kamm führt. Sie verbindet die Kitzbü- heler Alpen unmittelbar mit den Lien- zer Dolomiten. Diese Felbertauernstra- ße liegt 85 km östlich des Brennerpasses zwischen Mittersil im Pinzgau (700m) und Matrei in Osttirol (900 m). Es han- delt sich um eine 38 km lange, den in- ternationalen Normen entsprechende Gebirgsstraße mit einer Fahrbahnbrei- te von mindestens 7 m und einer ma- ximalen Steigung von nur 7 Prozent mit einer zügigen Trasse ohne Kehren. Damit die Straße auch im Winter be- nutzt werden kann, wurde sie auf der Scheitelstrecke durch den 5,2 km lan- gen Felbertauerntunnel geführt, dessen höchster Punkt bei 1650 m liegt. Die Steigung gegen die Tunnelmitte zu be- trägt zwischen 0,5 und 1,66 Prozent. Diese neue moderne Gebirgsstraße in Oesterreich stellt die kürzeste Verbin- dung vom Norden zur Adria (Venedig, Triest, Jugoslawien) her und wird ab Juni 1967 dem Verkehr zur Verfügung gestellt. Nach den bestehenden Plänen ist der weitere Ausbau der Autobahn München —Kufstein vorgesehen und zwar über Wörgl nach Innsbruck und über den Brenner nach Italien. Zu dieser Auto- bahn ist der Anschluß nach Kitzbühel über die Brixentaler Schnellstraße vor- gesehen. Der Bau dieser Autobahn wird im Jahre 1970 beendet sein. In Verbindung mit dem Straßenverkehr ist in Kitzbühel auch für Parkplätze genügend gesorgt. Derzeit kann man auf verschiedenen Parkplätzen täglich 3500 Pkw parkieren, wobei die größeren Parkplätze bis maximal 15 Minuten vom Zielraum entfernt sein werden. Für die schnelle Zufahrt der Zuschauer von den etwas außerhalb gelegenen Parkplätzen wird ein Pendelverkehr mit Omnibussen organisiert werden. Alle diese und andere Verkehrsfragen werden von der Verkehrsabteilung der Gendarmerie sowie der Ortspolizei sorgfältig behandelt und geregelt wer- den. 5. Rundfunk, Fernsehen, Presse, PTT.: Jede Skiweltmeisterschaft verfolgt unter anderem auch den Zweck, den Skisport noch populärer zu machen. Kitzbühel wird diese Aufgabe voll und ganz erfüllen können, da es über alle Anlagen verfügt, dieXür Rundftmk und Fernsehsendungen notwendig sind. - Schon jetzt ist die Zusicherung des Kitzbüheler Postamts gegeben, daß ent- lang aller Rennstrecken die nötigen Telephonleitungen etc. für eine tadel- lose Durchführung der Rundfunk- und Fernsehsendungen gelegt sein werden. Schon heute ist ein Telephonkabel nach Aurach gelegt worden, für den Aus- nahmef all, daß die Rennen auf die Ausweichstrecken verlegt würden, so daß auch dort eine normale Rund.- funk- und Fernsehübertragung durch- geführt werden könnte. Für die Presse wird man wie üblich ein besonders großzügig angelegtes Pressezentrum organisieren, welches al- len Bedürfnissen der Presse entspre- chen wird. Besonders zu erwähnen ist die Zusicherung der österr. Post- und Telegraphendirektion, daß die schon jetzt bestehende Anzahl von 20 Tele- phonhauptlinien noch beliebig vergrö- ßert werden kann, was einen reibungs- losen und expeditiven Informations- dienst garantieren wird. Auch außer- halb des Pressezentrums werden ge- nügend Telephonkabinen (Zielräume) für Gespräche mit dem In- und Ausland zur Verfügung stehen. Ebenso ist schon heute seitens der österr. Post ein großzügiger Telephon- dienst gesichert, nach Bestellung so- gar ins Hotel etc. Auch für die Durchführung der Re- sultatsehnellberechnung der IBM zur Versorgung der Offiziellen und Presse, Rundfunk und Fernsehen ist alles vor- gesehen. Diese Anlagen wurden bereits bei den letzten drei Hahnenkammren- nen in Kitzbühel zur großen Befriedi- gung aller daran Interessierten ein- gesetzt. Die für alle diese Bedürfnisse not- wendige Energie-Stromversorgung ist schon heute gegeben und wird bis zum Jahre 1970 weiter ausgebaut werden. Resum6e Auf Grund dieser Feststellungen bin ich der Meinung, daß Kitzbühel in al- len Hinsichten für die Durchführung der Alpinen Skiweltmeisterschaften 1970 befähigt ist, und zwar in dem Maße, daß der von Professor Friedl Wolfgang geprägte Satz: „Kitzbühel 1970 - eine Skiweltmeisterschaft ohne Sorgen" ge- wiß zutreffen wird. Ich möchte bei dieser Gelegenheit die hervorragende Zusammenarbeit und den freundlichen Empfang erwähnen, der mir seitens des Kitzbüheler Ski- klubs, seines Präsidenten Kurt Berank und seiner Mitarbeiter, wie auch sei- tens der amtlichen Stellen des Lan- des Tirol und der Stadt Kitzbühel zu- teil wurde, wofür ich allen meinen herzlichen Dank ausspreche. Ljubljana, Jänner 1967 Dr. Danilo Dougan.
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