Kitzbüheler Anzeiger

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Riemenornamente, Blockabsätze, Ledersohlen Moderne Farben, passend zur neuen Modelinie Samstag, 17, Juni 1967 -- Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 Wohnungsbau: Mehr Mittel f00 ürden einzelnen - weniger für die Gesellschaften Vom Piratensender am kitzböheler Horn - Landesrat Dr. Erlacher sprach zum AAB Mit einer Fülle von Problemen be- faßte sich in einer ausgezeichnet be- suchten Veranstaltung der Ortsgruppe Kitzbühel des Arbeiter- und Angestell- tenbundes am vergangenen Freitag Lan- des:at Dr. Karl Erl ach er. Die Ver- sammlung leitete Ortsobmann Direk- tor Peter Brandstätter. Beim „Eg- gerwirt" hatten sich neben vielen Mit- gliedern und Interessenten eingefun- den: die Landtagsabgeordneten und Kammerobmänner Oek.-Rat BM Leon- hard Manzl und KR Christian Huber, die Bezirksobmänner Walter Bodner (Arbeiter- und Angestelltenbund) und Walter Nindi (österr. Jugendbewegung), Stadtrat Walter Hirnsberger, Gemein- rat Amtsrat Hans Brettauer und die BOUTIQUE TYROL TRACHTE NKOSTUME Ortsobmänner Kaspar Ehammer und Ferdinand Grünwald sowie Ortsver- trauensmann Amtsleiter Paul Insam. Nach der Begrüßung durch Obmann Brandstätter und Bezirksobmann Bod- ner hielt Landesrat Dr. Erlacher ein fundiertes Referat über die Auswir- kungen des neuen Regierungsstils in Oesterreich, dann über Landes- und Gemeindeprobleme. Dr. Erlacher er- innerte an die tatsächlichen Erfolge der Regierung Klaus und den Beschluß der Gehaltserhöhung im öffentlichen Dienst. Auch das Personalvertretungsgesetz wurde beschlossen, freilich nur mit den Stimmen der Regierungspartei. Mit großer Genugtuung wurden die Ausführungen Dr. Erlachers über den Bauskandal" aufgenommen: Es wur- den in 114 Fällen Ermittlungen geführt, 94 kamen in Untersuchung, 74 Verfah- ren wurden bereits abgeschlossen. Nur in 13 Fällen kann es tatsächlich zu ei- ner Verurteilung kommen. Tirol wurde zum Sitz der Untersuchungen gemacht und seine Unternehmen und Beamten wurden gröblichst verunglimpft, aber in Tirol ist kein einziger Fall. Tirols Straßenbauer haben nicht nur groß- artige Bauten hergestellt, sie haben auch reine Hände bewahrt. Breiter Raum wurde Wohnbauproble- men gewidmet. Landesrat Dr. Erlacher als Referent für den Wohnungsbau in Tirol zeigte dabei Vor- und Nachteile der geplanten Aenderungen auf. In Zu- kunft sollen 10 Prozent als Eigenmittel aufgebracht werden, 60 Prozent der Kosten sind als Direktdarlehen (soge- nanntes „Sockeldarlehen") zu erreichen und 30 Prozent werden als Subjekt- förderung durch Zinsstützung aufge- bracht. In Zukunft sollen nicht mehr zuerst die Gesellschaften stehen, son- dern der Einzelsiedler. Das wird dort problematisch, wo Grund und Boden sehr knapp geworden sind und dem- entsprechend der Preis für den Grund für den Einzelsiedler unerschwinglich ist. Bei der Felbertauernstraße befür- wortete Landesrat Dr. Erlacher die ehe- ste Verbundlichung, damit die Maut überhaupt wegfallen kann. Für den Sehulhausbau gibt das Land in den nächsten zehn Jahren das Ma- ximale an Mitteln aus, ohne eine Ver- schuldung des Landes zu riskieren. Die Innsbrucker Klinik kostet aoo Millio- nen. Die technische Fakultät der Uni- versität, die durch eine Anleihe von zu- erst 75 Millionen - bei Gesamtkosten von 350 Millionen Schilling - ermög- licht werden soll, wird für den ganzen süddeutschen Sprachraum sein. Tech- nische Begabungen hat Tirol immer aufzuweisen gehabt, sie sollen im eige- nen Land ausgebildet werden und dann in der Heimat bleiben können. In der Debatte dankte eingangs LA Huber dem Landesrat für die maß- gebliche Unterstützung des Bezirks in allen Anliegen, die an die Landesregie- rung herangebracht werden. Dann wur- den zahlreiche Fragen aufgerollt und sachlich beantwortet. Einige markan- te und allgemein interessante Beant- wortungen in Stichworten: Wohnbaudarlehen: Das neue Gesetz sieht eine Besserstellung der Darle- hensvergabe für die Eigenheimbauer vor. In Zukunft bekommen nur jene gemeinnützigen (aber wirklich gemein- nützigen) Gesellschaften Geld vom Land, die in Tirol ihren Sitz und nicht nur eine Filiale haben. Hornsender: Anweisung an Bezirks- obmann Bodner, das Problem zu ver- merken. Ich rede bei erster Gelegen- heit mit dem Aufsichtsratsmitglied des Rundfunks, Landeshauptmannstellver- treter Professor Dr. Prior. Sportförderungsmittel: Für das Sport- wesen stehen mir als Referent der Landesregierung zweckgebunden 500.000 Schilling im Jahr zur Verfügung. Zur freien Verfügung bleiben 180.000 Schil- ling. Der Landessportrat, auf dessen Entscheidung ich keinen Einfluß habe, verteilt 1,2 Millionen Schilling. Sport soll Landessache bleiben, aber mit den derzeitigen Mitteln ist es schwer, ei- nem Verein mehr zu geben als ein Almosen. Die mir zur Verfügung ste- henden Mittel verteile ich insbesondere an die kleinen Vereine, die im Aufbau stehen und bei denen der Breitensport oft am meisten gefördert wird. Kitzbü- hei hat in den letzten Jahren auch im- mer wieder Sondermittel für die Kunst- eisbahn bekommen. Stadtrat Walter Hirnsberger als Fi- nanzreferent der Gemeinde berichte- te über den Schulhausbau. Er dankte dem Arbeiter- und Angestelltenbund innerhalb der Volkspartei für die stän- dige Verfolgung dieses Anliegens. Die Gemeinde hat das Krankenhaus aus eigenen Mitteln gebaut, aber für den Schulhausbau müssen Darlehen auf- genommen werden. Die für heuer not- wendigen 8 Mill. Schilling sind durch einen Kredit bei der Stadtsparkasse aufgebracht worden. Landesrat Dr. Er- lacher sagte seine Unterstützung beim Ansuchen um Zinsenzuschüsse des Lan- des zu und erinnerte daran, daß für die Gewährung eines derartigen Zuschus- ses Rechtsanspruch besteht. Obmann Brandstätter dankte unter großem Beifall dem Vertreter des Ar- beiter- und Angestelltenbundes im Ge- meindegebiet, Amtsrat Hans Brettauer für die umfangreiche Arbeit im Inter- esse der Bediensteten der Stadtgemein- de, die in Personalreferent Brettauer alle ihren Anwalt sehen. Die Behand- lung des Personals ist zeitentsprechend und den Kosten am Ort angepaßt, die Zulagenordnung ist Muster für ande- re Gemeinden geworden. GR Brettauer berichtete über die Be- strebungen um den Bau eines Horn- senders. Viele der Zuhörer hörten zum erstenmal, welche Schwierigkeiten der Erstellung des Provisoriums am Horn entgegenstanden. Einmal konnte das Gerät nur mit knapper Not vor den zugreifenden Beamten der Post, die aus Innsbruck kamen, in Sicherheit gebracht werden. Mit allem Recht ver- wies Brettauer darauf, daß in Kitzbühel große Opfer durch Private gebracht wurden und die Erstellung des Provi- soriums nur dem Zweck diente, den gebührenpflichtigen Fernsehern das österreichische Programm zu sichern.
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