Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 24. Juni 1967 Vor zwanzig Jahren wurde der Kol- pingchor gegründet. Zwanzig Jahre sind eine kurze Zeit, aber sie können viel für den einzelnen oder für eine Ge- meinschaft bringen, was wert ist, auf- gezeichnet und den Nachkommen be- wahrt zu werden. Glücklicherweise hat der Kolpingchor in dem heutigen Ob- mann Max Krause einen Chronisten, dem man für die Chronikarbeit Sach- kenntnis, Fleiß und künstlerisches Emp- finden nachsagen kann. Aus seiner in- zwischen auf viele Bände angewachse- nen Chronik, die beileibe nicht aus dürren Zahlen besteht, sondern Freud und Leid, Kampf und Sieg des Chores wiedergibt, sind exemplarisdh einige markante Beispiele genommen, wobei Kürzungen unumgänglich sind und nur das die Allgemeinheit interessierende Material entnommen wird. „Gesellenvereinsmitglied Emil Unter- rainer, Kunstschmied bei Meister Josef Infeld, trug sich mit dem Gedanken. einen Chor zusammenzubringen. Vom Kirchenchororganisten Benefiziat Jo- seph Trigler bekam er nicht rasch ge- nug die Zusage, somit ging er zum Sepp Gasteiger, der sich gerne dazu bereit erklärte. Die erste Zusammenkunft fand am Montag, 27. Oktober 1947 statt." So beginnt das Kapitel „Gründung des Chores". Als Gründungsmitglieder fanden sich ein: Dirigent Sepp Gasteiger, 1. Tenor: H. H. Kooperator Josef Macheiner, Willi Lamplmaier, Josef Lackner, Hans Pichler, 2. Tenor: Oberlehrer Karl Grill- mann, Franz Unterrainer, Franz Ueber- all, Herbert Schift, 1. Baß: Urban Zim- mermann, Peter Brandstätter, Andrä Pollak, 2. Baß: Max Krause, Emil Un- terrainer, Hans Gasteiger. Rathaus herzlich zu danken. Frau Claire Thalhaber, der Bevollmächtigten von Dr. M. Mellon, sind wir gleichfalls ff alle erdenkliche Unterstützung und die so liebenswürdig gewährte Gastfreund- schaft zu besonderem Dank verpflich- tet. Frau H. Waich, Kitzbühel, half uns durch ihre intensive photographische Tätigkeit, Herr W. Moser, Kustos des Kitzbüheler Heimatmuseums, sorgte für die Verpackung und den Versand der Funde nach Wien, wo sie im Laborato- rium des Instituts für Ur- und Früh- geschichte der Universität von techn. Oberoff. K. Schramseis in langwieri- ger und mühevoller Arbeit präpariert wurden. Gleich der Stadtgemeinde Kitz- bühel danken wir auch Herrn Dr. M. Mel- ion für die tYbergabe der gesamten Fun- de in das Eigentum des Kitzbüheler. Museums. Der Fundbericht für die Gräber 1 bis 3 wurde von Cl. Eibner verfaßt. Als wir mit den Freilegungsarbeiten am Das erste Auftreten war bereits bei der Generalversammlung der Kolpings- familie am 8. Dezember 1947 möglich. Alle Anwesenden waren begeistert und freuten sich über den raschen Fort- schritt. In der Pfarrkirche wurde erst- mals am Dreikönigstag 1948 gesungen, am selben Tag beglückwünschte Pfar- rer Kan. Joseph Schmid bei der Weih- nachtsfeier des Kolpingwerkes die er- folgreichen Sänger und den Dirigenten. Noch vor dem ersten öffentlichen Auftreten stießen zum Chor Martin BOUTIQUE TYROL TRACHTEN KOSTUME Krismer, Simon Gasteiger und Hans Posch. Das erste kleine Konzert wurde mit einem Farblichtbildervortrag von Max Krause verbunden, der über „Schöne Auswahl großer Ausflüge" ein ausführliches, von passenden Liedern umrahmtes Programm erstellt hatte. Der Eintrittspreis belief sich auf 3 S. vom Reinertrag wurden 290 S an das Kolpinghaus abgeliefert, da der Chor als eine Sektion des Kolpingwerkes geführt wurde. Immer weitere Sänger stießen zum Chor. Der Begründer des Chores, Emil Unterrainer, kam leider immer wieder aus beruflichen Gründen von Kitzbühel weg, hielt aber die Treue, solange er dazu in der Lage war und kam auch dann noch oft als Gast. Er lebt heute in Deutschland. Am 7. November 1948 wurde der erste Liederabend gegeben, bei dem wiederum Max Krause Bilder und so- gar einen Farbfilm zeigte. Unter den begeisterten Zuhörern, die den Liedern und der Ansprache von H. H. Präses 21. April 1964 fertig waren, hatten wir die Ueberzeugung, daß durch den Bag- ger nur drei Gräber angeschnitten und verletzt worden waren, daß aber die Möglichkeit bestünde, die sicherlich noch vorhandenen weiteren Gräber des Friedhofs zu einem späteren Zeitpunkt in einer planmäßigen Grabung heben zu können. Doch schon am 5. Mai 1964 wurden bei weiteren Baggerungen neuerlich Gräber angeschnitten und zerstört. W. Moser und L. Plank retteten davon in mühevollem Einsatz den letz- ten Rest der Gräber 4 bis 15. Aus dex Feder von L. Plank liegt auch der Fund- bericht über sie einschließlich der zu- gehörigen Grabbilder vor. Angesichts des aufschlußreichen Fundbestandes ist es zu bedauern, daß es zu der geplanten Grabung nicht mehr gekommen ist. H. Friesinger fertigte die photographi- schen Aufnahmen der Funde an, wo- für wir ihm an dieser Stelle nochmals herzlich danken. Die Fundbeschreibung Macheiner lauschten, waren auch Weih- bischof DDr. Johannes Filzer und Stadtpfarrer Kan. Schmid. Da viele Mitglieder des lVffinnerchores bei der Feuerwehr waren, wirkte der Chor bei der Chrlstbaumfeier der Frei- willigen Feuerwehr im Jänner 1949 mit. Kurz danach wurde beschlossen, wacker weiterzusingen, aber nicht einen eigenen Verein zu gründen. Zum Sin- gen braucht man, wenn man in einer Gemeinschaft geborgen ist, weder Vor- stand noch Ausschuß, meinten die Kol- ping-Sänger. Leider verließ Kooperator Macheiner im Juni 1949 Kitzbühel, der Kolping- chor verlor nicht nur einen umsichtigen Präses, sondern auch den besten Tenor. Im Juli 1949 wurde in Kitzbühel ein Ortssingen veranstaltet, auch der Kol- pingchor tat mit. Im Herbst dieses Jah- res wurde der erste Ausflug gestartet. Der Chor fuhr nach Altötting und sang auch dort in der Gnadenkapelle. „Aus der Kasse wurden jedem Teilnehmer 10 S zugeteilt." Der dritte Liederabend, der am 23. Oktober 1949 wieder unter dem Diri- genten Sepp Gasteiger stattfand, war gut besucht. Diesmal standen auch Chöre von R. Wagner und W. A. Mozart neben Schubert, Zöllner und Beethoven auf dem Programm. Die Bühne war nach einem Entwurf von Max Krause festlich ausgestaltet. 163 Karten wurden verkauft, der Reingewinn belief sich auf genau 100 S. Der Kolpingchor war zu dieser Zeit der einzige aktive Chor zwischen Wörgl und Saalfelden. Einen ersten Höhe- punkt in seinem Wirken stellten das Konzert im Hotel „Daxer" in Kirch- berg und das Weihnachtskonzert in Kitzbühel dar. Veranstalter war die Stadtmusik Kitzbühel, die Gesamt- leitung hatte Kapellmeister Andreas Kraus, die Chöre leitete Sepp Gasteiger. (Fortsetzung folgt) besorgte R. Pittioni, die wissenschaft- liche Auswertung Cl. Eibner. Die spek- trographische Untersuchung von drei Bronzeobjekten und des Eisenstiftes aus Grab 1 verdanken wir wieder H. Neu- finger. So möchten wir hoffen, daß der vorliegende Bericht über die Lebenber-. ger Gräber eine nicht unwesentliche Ergänzung unseres Wissens über die Geschichte der Nordtiroler Urnenkultur darstellt und gleichzeitig auch den schon lange fälligen Einblick in die Be- stattungssitten der ältesten Kitzbühe- ler Bergbaubevölkerung bringt. Fundlage Die Parzelle Nr. 3108/3 mit den in ih- rem Bereich festgestellten 15 Gräbern liegt auf einer dem Lebenberg vorgela- gerten Terrasse. Diese streicht ungefähr NW bis SO und fällt gegen SW in ei- ner kräftigen Böschung relativ steil ge- gen den Weg der Parz. Nr. 3113/26 ab. 20 Jahre Kolpingchor Aus der Geschichte des Chores nach der Chronik von Max Krause
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