Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag. 1. Juli 1967 In der AULA des Gymnasiums hatten sich nach dem festlichen Gottesdienst die Studenten des Gymnasiums mit den Lehrkörpern zum Empfang der hohen Gäste versammelt. Vor dem Haupteingang begrüßte die Bundes- musikkapelle St. Johann unter der Leitung von Kapellmeister Andrä W u r z ra in e r die Ehrengäste. Nach dem Vortrag des Bläserquintettes der Musikkapelle unter der Leitung von Professor Sprenger folgte die An- sprache von Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia als Chef der Bezirksverwaltung sowie als Vor- sitzender der Verwaltungsgemeinschaft zur Errichtung eines Mittelschulgebäudes für den Bezirk Kitzbühel in St. Johann: „Als Vorsitzender der Verwaltungs- gemeinschaft zur Errichtung eines Mittel- schulgebäudes in St. Johann obliegt mir die ehrenvolle Aufgabe, Sie alle an der heutigen Eröffnungsfeierlichkeit und zur Weihe des neuen Schulgebäudes herzlich willkommen zu heißen. Meinen ergebenen Gruß seiner Ex- zellenz dem Herrn Weihbischof Dr. Eduard Macheiner. Ich begrüße sehr herzlich den Herrn Bundesminister für Unterricht Dr. Theodor Piffl-Perce- v i c, den persönlichen Vertreter des am Erscheinen leider verhinderten Herrn Bundesminister für Bauten und Technik Dr. Vinzenz Kotzina, Herrn Sektionschef Dipl.-Ing. Josef K r z is c h, den Landeshauptmannstellvertreter Dr. Karl Kunst, die Landesräte Dr. Karl Erlacher und Rupert Zechtl, Ma- gnifizenz der Universität Innsbruck Rektor Dr. Ha y e k, die Abgeordneten zum Tiroler Landtag, die Herren des Landesschulrates und der Landesbau- direktion, den früheren Präsidenten des Tiroler Landtages Kommerzialrat Jo- hann 0 b e r rn o s e r, die Bürgermeister der Verwaltungsgemeinschaft, die Ver- treter des Elternvereins, die Direktoren der Hauptschulen und Volksschulen, die Vertreter des Bundesheeres und der Gendarmerie und den Lehrkörper des Gymnasiums. Der Werdegang dieser Schule ist Ih- nen, sei es durch Ihre aktive Mitarbeit am Aufbau - sei es durch die Ihnen übermittelte Festschrift, bestens be- kannt. Ich kann es daher Ihnen und mir ersparen, rückwärtsblickend einen eingehenderen Bericht darüber zu geben.. Diese Mittelschule für den Bezirk Kitzbühel dankt ihr Entstehen dem Idealismus und der Privatinitiative ei- niger Persönlichkeiten, denen eine gute und gründliche Ausbildung der Jugend aus unserem Siedlungsgebiet eine echte Herzensangelegenheit war. Dornenvoll war der Weg, der diese Schule aus einer Bauernstube im ver- träumten Hinterkaiser über Notunter- künfte und ein zweiklassiges Gebäude zur heutigen Größe führte. Der Zustrom der bildungshungrigen Jugend aus unserem Bezirk wurde von Jahr zu Jahr größer, die Bereitstel- lung der erforderlichen Schulräume wurde ein Problem, das ohne die Mit- hilfe der öffentlichen Hand nicht mehr zu lösen war. In Erkenntnis der Notwendigkeit der Errichtung eines neuen Mittelschul- gebäudes haben sich die Gemeinden St. Johann, Kitzbühel, Kirchberg, Fie- berbrunn und Hochfilzen zu einer Verwaltungsgerneinschaft zusammen- geschlossen und damit die rechtliche Grundlage für die Finanzierung, Pro- jektierung und die Bauführung ge- schaffen. Die Marktgemeinde St. Johann hat kein Opfer gescheut, um die räum- lichen Voraussetzungen durch die ko- stenlose Beistellung des erforderlichen Areals zu schaffen. Alle unsere Bemühungen - seien es die des Elternvereins oder die der Ge- meinden - bedurften zur Verwirkli- chung des Projekts der tatkräftigen Unterstützung des Bundes und des Landes. Und ich darf mit Freude und Dank feststellen, daß wir bei allen Dienst- stellen des Bundes und des Landes bei den zahlreichen Vorsprachen ein offenes Gehör fanden und eine Bereit- willigkeit uns zu helfen, die das üb- liche Maß oft weit überstieg. Von der Bezirksebene aus gesehen, empfanden wir diese Bereitwilligkeit als eine Anerkennung der Privatinitia- tive und der Opferbereitschaft aller am Werden dieser Schule interessier- ten Kreise. Meine sehr verehrten Fest- gäste! Sie werden Verständnis dafür haben, wenn ich es unterlasse, jedem einzelnen, jeder Körperschaft und je- der Dienststelle namentlich den Dank für die uns zuteil gewordene Unter- stützung und Hilfe auszusprechen. Ich schließe in meine Dankesworte alle ein, die unser Bestreben moralisch Wieder jeden Mittwoch unser traditioneller TANZ zur Wochenteilung und materiell unterstützt haben. Ihre Verdienste um dieses Bildungszentrum fanden in der vorliegenden Festschrift ihren beredten Niederschlag. Landeshauptmannstellvertreter Prof. Dr. Fritz Prior schrieb in seinem Ge- leitwort u. a.: „Die nunmehr durch- geführte Übernahme der Schule durch den Bund löst eine Periode von gro- ßen Opfern und Schwierigkeiten fi- nanzieller und pädagogischer Art ab, die die einzige, von einer „physischen Person" erhaltenen Schule hinter sich bringen mußte." Als für die Finanzierung Verantwort- licher wäre ich glücklich, könnte ich vorbehaltlos mitunterschreiben. Dem- gegenüber steht die Tatsache, daß vom Baukapital in der Höhe von 18 Mil- lionen Schilling nach Rückzahlung von zwei Halbjahresraten noch ein Betrag von 13.5 Millionen Schilling zu ver- zinsen ist. Mit den am 30. Juni 1967 von der Verwaltungsgemeinschaft zu zahlenden Zinsen sind deren finanzielle Mittel restlos aufgebraucht. Herr Bundesminister, erleichtern Sie uns diese Sorge. Dies wäre dadurch möglich, wenn der Bund von der im Vorfinanzierungsvertrag eingeräumten Möglichkeit der vorzeitigen Rückzah- lung des Baukapitals weitgehendst Ge- brauch machen würde. Sie belohnen BETTWASCHE HEIMTEXTIL KUSTER KITZBU H EL dadurch augenscheinlich den Idealismu und die Opferbereitschaft einer kleinen Gemeinschaft, die für die Zukunft un- serer Jugend ein so bedeutendes Werk geschaffen hat. So schließe ich meinen Willkommens- gruß mit einem nochmaligen herzlichen Dank an Sie alle und in der Hoffnung und der Zuversicht, daß aus dieser Schule junge Leute ins Leben treten, erfüllt von Wissen, charakterlicher Reife und Verantwortungsbewußtsein, um die vor ihnen liegenden Lebensaufgaben meistern zu können. Ich bitte nun Seine Exzellenz den Herrn Weihbischof die kirchliche Weihe vorzunehmen. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von der bereits erwähnten Bun- desmusikkapelle St. Johann und deren Bläsergruppe, dem Schulchor und dem Schul-Streichorchester unter der Lei- tung von Professor Sprenger. Der Chor, unterstützt vom Streichorchester, führte den „Psalm 150" von J. Schütz sowie „Odi et amo" von Carl Orff auf. Das Streichorchester spielte „Sin-- fonia" von J. S. Bach und „Festmusik" von G. F. Händel. Die Aufführungen fanden die vollste Anerkennung der zahlreichen Ehren- gäste. Dem Musikleben von St. Johann ersteht hier ein neuer guter Kern, der sicherlich weitere schöne Früchte brin- gen wird. Nach der Weihe des Hauses durch den Herrn Weihbischof hielt Landes- rat Dr. Karl Erl a eh e r in Vertretung des dienstlich verhinderten Präsiden- ten des Landesschulrates Landeshaupt- mann Eduard Walinöf er eine Ansprache. Diese ist nach Abschrift über ein Ton- band noch in Arbeit und wir bringen sie an anderer Stelle. (Fortsetzung auf Seite 4)
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