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Seite 16 Kitzböheler Anzeiger Samstag, 1. Juli 1967 Abbruch in der 2. Runde, Dorbath (H) schlug Knoll (S) im Schwer durch Auf- gabe in der 1. Runde und schließlich setzte Egon Rusch mit einem KO in der ersten Runde über Tischler den Schlußpunkt. Mit den Kämpfen konnten nicht nur die Zuschauer zufrieden sein, sondern auch die Fachleute, denn die Boxer schenkten sich nichts. Ganz groß Rai- ner Salzburger, in ausgezeichneter Ver- fassung Egon Rusch, Gaudenzi behag- te der nasse Boden wenig. Technisch gut auch Wolfsgruber bei den Stein- Die Felbertauernstraße AG richtete mit 6. Juli 1967 an den Obmann des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel Herrn Altnationalrat Max Werner folgendes Dankschreiben: „Sehr geehrter Herr Obmann! Nach Abschluß der Feierlichkeiten anläßlich der Eröffnung der Felber- tauernstraße dürfen wir dem Verkehrs- verband Kitzbühel und besonders Ih- nen, sehr verehrter Herr Obmann, herzlichen Dank für Ihre großzügige Unterstützung aussprechen. Der Ver- kehrsverband Kitzbühel hat mit der Einladung der Presse wesentlich dazu beigetragen, daß die Pressestimmen im In- und Ausland im Zusammenhang mit der Eröffnung der Felbertauern- straße zum überwiegenden Teil gut ausgefallen sind. Sie haben auch Ihre Gastlichkeit neuerdings bewiesen. Wir erlauben uns diese Gelegenheit In der „Tiroler Tageszeitung", den „Tiroler Nachrichten" und der „Sonn- tagspost" hat ein und derselbe Bericht- erstatter das Kitzbüheler Fest einer Kritik unterzogen, die sich hauptsäch- lich gegen mich und meine „Kitzbühe- 1er Nationalsänger" richtet, und ich möchte dazu folgendes sagen: Der Sinn dieser Veranstaltung ist wohl eindeutig in den Voranzeigen und Plakaten ausgedrückt. Von einer Volks- tums-Veranstaltung mit historischem Rückblick über Tiroler Volkstum oder „Praxmair-Folklore-Programm" kann also überhaupt nicht gesprochen wer- den. Als Leiter der Gruppe befasse ich mich nun schon fast seit 45 Jahren mit Volkslied und Volkstanz. Meine Gruppe feiert bald das 40jährige Ju- biläum und ich kann ruhig sagen, daß ich von Volkslied und Tanz mehr ver- stehe als der Artikelschreiber. Mein Repertoire von zirka 300 Liedern be- steht fast ausschließlich aus alten Volksliedern, die ich aus 60-80jährigen Liederbüchern entnommen und für Chor gesetzt habe, außer den Liedern von Prof. adlerleuten. Alles in allem ein erfolg- versprechender Auftakt für Kitzbühel. Wieder einmal hat der BC Steinadler Pionierarbeit geleistet, Pionierarbeit, die sich schon beim nächsten Kampf in Kitzbühel am 1. September bezahlt ma- chen sollte. Der Kunsteisbahnverein dankt dem BC Steinadler für seinen ersten Kampf im Kunsteisstadion in Kitzbühel und hofft, diese ausgezeichnete Staffel noch recht oft hier begrüßen zu können. Nächster Boxkampf 1. September 1967 wahrzunehmen, um Ihner1, sehr ver- ehrter Herr Obmann, als Pionier der Felbertauernstraße herzlich zu danken, der Sie den Glauben an diese Straße zu einer Zeit wachgehalten haben, als noch niemand an die Realisierung die- ses Projekts geglaubt hat. Sie haben in Ihrer Weitsicht die wirtschaftliche Bedeutung dieses Verkehrsweges schon zu einer Zeit erkannt, als die Motori- sierung noch in den Kinderschuhen steckte. Es ist daher Ihre Leistung um die Felbertauernstraße nicht hoch ge- nug einzuschätzen. Die Gesellschaft darf daher nochmals den Dank wieder- holen und grüßt Sie mit dem Aus- druck vorzüglichster Hochachtung Dr. Kurt Schlick Dipl.-Ing. Josef Stark Dr. Hans Blecha" Die Heimatzeitung freut sich über diese Anerkennung; sie wurde auf Grund der Leistungen ehrlich verdient. Josef Pöll und Kanetscheider, die wohl auch als Volkslied-Komponisten gel- ten dürfen. Alle meine Volkstänze und Schuhplattler sind Überlieferungen von früheren Vereinen und Beschreibungen in Büchern von Prof. Raimund Zoder, Wolfram, Blümel, FF. Kohl und vielen anderen. Ich traue mir zu, daß ich mit meiner langjährigen Erfahrung, mit zirka 3700 Auftritten im Inland und 1200 Vorstellungen im Ausland, mit vie- len Radio- und Fernsehvorstellungen, genau beurteilen kann, wie lange ein Lied oder Tanz sein darf und auch Kitsch und Volkstum genau zu trennen weiß. Vielleicht wäre es einmal ganz gut, wenn von „berufener Seite" eine gründliche Beurteilung über Volkslied und Tanz erfolgen würde, und alle Vereine und Gruppen, die Tiroler Abende veranstalten, einer Klassifika- tion unterzogen würden. Ich würde mich nie weigern, einem solchen Ruf Folge zu leisten. Das Wort „Effekt- hascherei" kann nur von einem humor- losen Menschen geprägt werden, nor- male Menschen nennen es Fröhlichkeit und Urwüchsigkeit in der Darstellung, jedenfalls haben wir es nicht notwen- dig, durch „Effekthascherei" Applaus zu ernten. Wenn nun meiner Gruppe immer die .‚Perfektion" zum Vorwurf gemacht wird, so ist dies wohl auf Grund der vielen Proben und Vorstel- lungen ganz natürlich. Dabei wäre noch zu erwähnen, daß alle Gruppenmitglie- der hauptberuflich in vielen Berufen tätig sind, die Tätigkeit als Sänger, Tänzer und Schuhplattler also neben- beruflich ist, also keine professionelle Gruppe ist, und da muß ich schon sa- gen, daß mir ein perfektionierter Dii- letantismus lieber ist als ein dilletan- tischer unobjektiver Berichterstatter, der sich dazu hergibt. auf Grund einer neidischen Clique einen Artikel zu schreiben, der eine Arbeit von 40 Jah- ren zugrunde zu richten versucht. Daß der Artikel unobjektiv ist, zeigt die sogenannte gute Erwähnung der BOUTIQUE TYROL .iiii:IPJIJ .7:,]:I 41 Gruppe aus Aitaussee, deren weibliche Mitglieder mit allen unmöglichen Dirndlkleidern, Bubiköpfen, Nylon- strümpfen und Nylonunterröcken, mit modernsten Schuhen einen Volkstanz zeigten, der im Programm eigentlich gar nicht vorgesehen war, vom Artikel- schreiber jedoch als erwähnenswert gut befunden und das einmalige Auftreten noch bedauert wurde. Wir haben nicht gegen die Gruppe aus Altaussee und waren erfreut, daß sich diese Gruppe zufällig in Kitzbühel befand und sich im letzten Moment zur Verfügung stellte, aber im Interesse der Objek- tivität dieser Berichterstattung muß ich diesen Vergleich leider heranziehen. Weiters schreibt der Berichterstatter, daß die Jungbauern „unechtes Alm- leben" gezeigt haben; nun wenn Mel- cherklopfen, käsen, butterrühren, ein Goasbua mit lebender Ziege, ein origi- neller Kraxenträger, der aus dem Tal heraufkommt und erzählt, „was es Neues gibt im Tal", dazu einer mit der Harmonika ein wenig spielt, Unech- tes nech- tes darstellen soll, dann hat jeder Humor seinen Sinn verloren. Wenn nach den Worten des Kritikers die Jungbauern sich am ehesten meiner Gruppe angepaßt haben, dann kann ich nur stolz sein, denn echter und volkstümlicher hätten die Jungbauern diese Szene gar nicht zeigen können. Im übrigen möchte ich den Artikel- schreiber, der ja in Kitzbühel tätig ist, herzlich einladen, das nächste Kitz- büheler Fest zu organisieren, auswärti- ge Gruppen hereinzunehmen, dafür je- doch auch das Risiko zu tragen, außer- dem dafür zu sorgen, daß der Kum- mer-Kasten bei Kassa ist, und wenn Tagungen sind, oder sonstige Promi- nenz in Kitzbühel anwesend ist, die- Felbertauernstraße AG dankt Alt„-Nft Max Werner Zum „Kitzbüheler Fest" in eigener Sache
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