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Seite 4 - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 15. Juli 1967 Seilschwebebahn auf den Eibrus wer- den. Sie Ist bereits im Bau, die Berg- station liegt auf 4800 Meter. Aber nicht nur dem Skisport, auch dem Bergsteigen verschreiben sich die Sowjetbürger in verstärktem Maße. Es entstehen Unterkunftshütten und Berg- häuser, in denen wie hierzulande Berg- kameradschaft und Bergsteigerromantik gepflegt wird. Hand in Hand mit der Errichtung von Seilbahnen und Skiliften, von Un- terkunftshütten und Berggasthöfen er- folgt eine praktische Ausbildung talen- tierter Skisportler. Aus allen Teilen des riesigen Sowjetstaates werden Skischul- leiter und Skilehrer hieher „einberu- fen" und auf Technick gedrillt. Das Durchschnittsalter der „Schüler" und „Schülerinnen" - denn auch weibliche Skilehrer werden ausgebildet, beträgt 25 Jahre. Man ist fest entschlossen, in absehbarer Zeit dem russischen Ski- publikum - von einem internationalen ist noch nicht die Rede - diese An- lagen zur Verfügung zu stellen und den Skisport in der Masse zu betreiben. Obwohl, wie bereits angegeben, sich Frankreich schon im Vorjahr durch die Entsendung eines Experten mit Skifilm und Werbematerial darum be- mühte, die französische Skilehrtechnik auch nach Rußland zu verpflanzen, deutet die Einladung an die Kirchber- ger klar darauf hin, daß in Rußland die österreichische vorgezogen wird. Im Kaukasus ist das Bestreben vorhanden, eine einheitliche Lehr- und Fahrmethode nach österreichischem Muster einzuführen. Dem theoretischen und praktischen Skiunterricht (Dolmet- scher standen zur Verfügung) der Kirchberger Skilehrer wurde größtes Augenmerk zugewendet. Die anwesen- den russischen Skischulleiter wurden Im abgelaufenen Schuljahr konnten in Kitzbühel nicht die notwendigen Schulklassen, aber auch nicht genügend Lehrkräfte zur Verfügung gestellt wer- den, um die gesetzlich vorgeschriebenen und anderorts seit Jahren üblichen Klassenteilungen durchzuführen. Der Lehrermangel ist für Kitzbühel-Stadt nicht die größte Sorge, weil sich junge Lehrerinnen und Lehrer gerne nach Kitz- bühel versetzen lassen, die brennende Sorge bleibt noch für Jahre der Schul- raummangel, der bisher dazu geführt hat, daß die Klassen auf sechs Häuser aufgeteilt sind. Im kommenden Jahr wird erstmals die Hauptschule mit voll- ausgebauten zweiten Zügen geführt, dies bedeutet bei allen Einengungen und Streichungen mindestens zwei Klassen mehr. Im abgelaufenen Schul- jahr konnte eine Hauptschulklasse dank des Entgegenkommens der Volksschul- direktoren in der Volksschule eine zweite im alten Moorbad untergebracht werden. in drei Gruppen eingeteilt. Eine Grup- pe leitete Pep! Schoderböck, die zweite Norbert Heinzle und die dritte Martin Depauli. Die „Schüler" wandten eine enorme Wißbegier auf und erwiesen genügend athletische Anlagen, um al- len Strapazen gewachsen zu sein. Sie wurden wahrlich nicht geschont. Nach der Leitlinie von Schoderböck wurde die Lehrtechnik und die Methodik beim Stemmschwung abgeschlossen. Den Abschluß der Lehrgänge bildete eine Prüfung, wiederum nach öster- reichischem Muster. Diese Prüfung er- brachte ein sehr gutes Ergebnis. Es war eine freundliche und sehr will- kommen aufgenommene Geste der Kirchberger, daß diese an ihre sowje- tischen Kollegen das Kirchberger Ski- schulabzeichen verliehen. Die Abschiedsfeier stand dann auch ganz im Zeichen einer sportlichen Ka- meradschaft ohne Grenzen. Im nächsten Jahr ist eine zweite Reise in den Kaukasus geplant. Auf Einladung der sowjetischen Stellen soll nämlich 1968 auch das Wedeln zum Ausbildungsprogramm erhoben wer- den. Am 19. Juni erfolgte der Rückflug nach Moskau, wo eine sehr interes- sante zweitägige Stadtbesichtigung ein- geschoben wurde. Die zwei Haupt- dolmetscher Fr. Kropf und V. Z a- v rat s c h n ij waren ständige Beglei- ter bis zum Flugzeug Richtung Wien. Sie waren sehr freundlich und die Kirchberger drückten auch ihnen beim Abschied dankbar die Hand. Das Kirchberger Skischul-Trio hat mit diesem Erfolg der engeren und weiteren Heimat einen guten Dienst erwiesen. Hier hat Privatinitiative ge- zeigt, wie echte Pionierarbeit geleistet werden kann. Höhepunkt des Schuljahres sind nach wie vor die Wandertage, die wiederum zu Ausflügen in die Bergwelt um Kitz- bühel verwendet wurden und dazu bei- trugen, ein Stück Heimat näher ken- nenzulernen. Die von der Stadtgemein- de finanziell unterstützten heimatkund- lichen Exkursionen der Lehrerschaft führten in die Eisriesenwelt um Wer- fen (Volks- und Sonderschullehrer) bzw. ins Zillertal und über die Gerlosstraße (Hauptschullehrer und Lehrer am Po- lytechnischen Lehrgang). Die Schul- schlußgottesdienste wurden von den hochwürdigen Herren Katecheten sehr eindrucksvoll gestaltet. Auf dem Personalsektor ist wieder mit den üblichen Aenderungen zu rech- nen und es ist zu hoffen, daß alle Schwierigkeiten auf dem Personal- und Raumsektor behoben werden können. Der Baubeginn an der Doppelhaupt- schule im Ruadlfeld läßt erwarten. daß in absehbarer Zeit für die Hauptschule und den Polytechnischen Lehrgang ge- nügend neue Räume, für die anderen Schulen aber genügend Klassen- und Nebenräume in den bestehenden Häu- sern sein werden. - hw - - Entlaßtag. Zum traditionellen Ein- kehrtag am Schluß der Hauptschule versammelten sich die Schülerinnen der vierten Klasse in Reith. In dem bereit- willig zur Verfügung gestellten Probe- lokal der Musikkapelle hielten Kate- chet -Vikar Johann Moises und Frau Ursula Dick, ehemalige Zentralführerin BOUTIQUE TYROL TRACHTEN KOSTUME der kath. Jugend, Vorträge mit eini- gen wesentlichen Richtlinien auf dem Weg ins Leben. Zum Abschluß feier- ten die Mädchen mit Vikar Moises den Gottesdienst, bei dem Kooperator Mar- tin Zitz aus Kuchi die Schar bei den rhythmischen Gesängen führte. Herrn Oberschulrat Paul Gasser und den Vor- tragenden gebührt herzlicher Dank für die Durchführung des Einkehrtages. - Lehrerwallfahrt nach Klobenstein. In Fortsetzung der beliebten Wallfahr- ten des kath. Tiroler Lehrervereins, Mandatarbezirke Brixental und „untere Schranne", sammelten sich knapp vor Schulschluß zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer zu einer Dankwallfahrt in Klo- benstein bei Kössen. Die von den Leh- rern gemeinsam gestaltete Gemein- schaftsmesse feierte der Konsulent Ko- operator Josef Ranninger. Die Wall- fahrt schloß mit einem gemütlichen Beisammensein in Küssen. Für die Durchführung verdienen die Bezirks- mandatare Hauptschul-Lehrer Alfons Plattner, Hopfgarten, und Hauptschul-. Direktor Fritz Straßer, St. Johann, Dank und Anerkennung. - Sie kamen und halfen. Vor eini- gen Wochen erließen der Dekanats- jugendseelsorger von St. Johann Vikar Johann Moises und die Landes- und FISCHER Bademoden Badeanzüge, Bikinis, St. Johann i. T. Badekleider, Strand- anzuge, Bademantel Bezirksbäuerin Anna Hechenberger ei- nen Aufruf mit der Bitte um Mithilfe auf dem Hof Pletzern in Kitzbühel. Diesem Aufruf haben erfreulicherweise viele Frauen und Mädchen Folge gelei- stet und haben sich für einige Zeit zur Arbeit zur Verfügung gestellt. Er- freulicherweise ist jetzt zeitweise die Großmutter der Kinder auf dem Hof, die mit mütterlicher Fürsorge über die Waisen wacht und rührend um Haus und Hof besorgt ist. Alles zusammen ein neuer Beweis für die Hilfsbereit- schaft, die - wie dieses Beispiel zeigte - in der bäuerlichen Bevölkerung in allen Altersstufen lebendig ist und ho- he Anerkennung verdient. Aus dem Kitzbüheler Schulleben
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