Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 14. Jänner 1967 Der Rückgang der Vergnügungssteuer Verkehrsbüro, Bücherei, Musikzimmer das notwendige Ergänzungsfutter und im Jahre 1964 ist bedingt durch die für die Trachtenkapeile und anderes den Futterbedarf der Tiere. Unter Hin- Nichteinbringung der Steuer aus einem erbaut. weis auf die von Dipl.-Ing. Fill ein- Betrieb. Der Rückgang der Lohnsum- 1964 wurde mit der Kanalisierung gehend behandelte Wirtschaftsfutter- mensteuer 1964 ist bedingt durch den des Ortes begonnen. Bis jetzt ist es go- seite ging der Vortragende besonders Zerlegungsschlüssel der Baufirmen, die lungen, dreiviertel des Ortskerns an auf die für höhere Leistungen unbe- jährlich verschiedene Baustellen in ver- das Kanalnetz anzuschließen. dingt erforderliche Kraftfutter-Mjneral_ schiedenen Orten haben. Der Ausbau der Privatzimmer hat und Spurenelement-Versorgung ein. Ei- Die Gemeinde Westendorf schätzt , hier nur z. T. zu einer Verbesserung nige Merksätze daraus: d aß ein sehr hoher Prozentsatz der des Wohnstandards der Ortsbevölke- Lecksteine sind kein Ersatz für Mi- Einnahmen aus der Gewerbe-, Geträn- rung geführt. Es ist bekannt, daß zu'neralstoffmischungen, nur für Salz bis ke- und Vergnügungssteuer direkt auf zu einem gewissen Grad. den Fremdenverkehr zurückzuführen saison die einzelnen Familien oft ihre Die Tiere sollen das ist. Die Einführung der Lohnsummen- eigenen Betten vermieten und auf ganze Jahr über eine Mineralstoffmischung erhalten. steuer geht auf die Entwicklung der Dachböden nächtigen. Der Einheimi- örtlichen Wirtschaft durch den Frem- kann während der Hochsaison i sehe Im Nachwinter ist das Wirtschafts- futter meistens arm an Vitaminen (be- dient werden. sonders Vitamin A). Es sollen deshalb Diesen Einnahmen stehen beträcht- Insgesamt sind die Auswirkungen der in der Zeit vitaminisierte Mineralstoff- liche zusätzliche Ausgaben gegenüber, Seilbahn auf Westendorf als sehr gün- mischungen verwendet werden. z. B. die Erhaltung der Straßen, Wege stig zu bezeichnen. Sie haben die wirt- Es hat wenig Sinn, das ganze Jahr und Parkanlagen (u. a. die Errichtung schaftliche Struktur des Ortes vollkorn- über wenig und ungezielt Kraftfutter einer Straßenbeleuchtung), Müllabfuhr. men gewandelt und ihm eine stabile einzusetzen. Die rentable Kraftfutter Zuschüsse an den Verkehrsverein usf. Grundlage, auch auf längere Sicht, ge- Zufütterung kommt vor allem in Frage: 1957 wurde ein neues Vereinshaus mit geben. i. in der Vorbereitungsfütterung (wäh- rend der letzten 6 bis 8 Wochen vor Bauerntage im Bezirk Kitzbu ""h eI dem Kalb täglich nicht unter 1 kg Kraftfutter - in der letzten Woche nicht unter 2 kg). 2. bei hoher Milch- Fragen aer Viehzucht, Fütterung und Verbesserung der Wirtschaftsfutter- grundlage sind nach wie vor im'Bezirk Kitzbühel von größter Wichtigkeit. Des- halb wurden bei den vor einiger Zeit in St. Johann, Kitzbühel und Brixen abgehaltenen Bauerntagen diese The- men besonders in den Mittelpunkt ge- stellt. Die Besucher dieser Fachtagun- gen zeigten sich dementsprechend auch für die behandelten Fragen sehr inter- essiert und aufgeschlossen. Unterstri- chen wurde die Bedeutung dieser Ver- anstaltungen durch die Teilnahme zahl- reicher Funktionäre, an deren Spitze Bezirksobmann LA Oek.-Rat Man z 1 und Nationalrat Paul Landmann. Die Referenten, der Leiter der Tier- zuchtabteilung Dipl.-Ing. Stock, Füt- terungsreferent Dipl.-Ing. B ich 1 e r und Düngerberater Dipl.-Ing. Fill behan- delten nicht nur ihre Fachgebiete in- teressant, lehrreich und nach neuesten Gesichtspunkten, sondern arbeiteten auch besonders die enge Verbindung zwischen Zucht, Fütterung und Fut- terbeschaffung heraus. Dipl.-Ing. Stock: „Rinderzucht und Markt". Der Referent befaßte sich ein- leitend mit der Rinderproduktion in Tirol und den Absatzmöglichkeiten. Er kam von dieser Sicht aus bald auf die Viehqualität und die unbedingte Not- wendigkeit der organisierten Zucht zu sprechen. „Es muß sehr zu denken ge- ben, wenn auf der einen Seite beim Schlachtvieh-Export und dem gleich- behandelten Nutzvieh Absatzschwierig- keiten auftraten, andererseits die Nach- frage nach Zuchtrindern mit Abstam- mung nicht befriedigt werden konnte. Der Export-Rückgang im Jahre 1966 um zirka 2000 Stück ist weitgehend darauf zurückzuführen." Dipl.-Ing. Stock knüpfte an die ernste Forderung nach vermehrtem Beitritt zu den Viehzucht- vereinen weitere für die Zukunft un- serer Viehwirtschaft ausschlaggebende Punkte: Grundsätzliche Änderung in der Ein- stellung zum Vatertier, welche auch bei den Körungen durch Verständnis für die notwendige Auslese bekundet werden kann (der beste Stier ist für den notwendigen Fortschritt in der Zucht gerade gut genug). Ausweitung der künstlichen Besa- mung zur möglichst raschen Verbesse- rung der Viehbestände auf breiter Basis. Strengste Auswahl der Stiermütter. Gezielte Zuchtauslese auf Frühreife und höhere Einsatzleistung der Erst- lingskühe. Erhaltung und Verbesserung einer für unser Mehrnutzungsrind zweck- mäßigen und den Käufer ansprechen- den Form Das Ziel sollen nicht Spitzen-Milch- leistungen sein, sondern Hebung der Leistungsveranlagung auf breiter Basis (jede Kuh soll eine Leistungsveranla- gung für 4000 bis 5000 kg Milch-Jah- resleistungen haben). Hier ergab sich nun ein sehr enger Berührungspunkt mit dem Vortrag von Dipl.-Ing. Biehler: „Wirtschaftliche Füt- terung". Der Referent führte aus, daß die Umweltverbesserung, d. h. in dem Fall Fütterung, die erzüchtete Anlage erst auf eine wirtschaftlich ausnutz- bare Ebene hebt bzw. die beste Fütte- rung ohne die entsprechende Leistungs- veranlagung zu keinem Erfolg führen kann. Richtige Leistungsfütterung ver- langt aber gewisse Kenntnisse über die Zusammensetzung der Futtermittel, ieisiung (bis zu 3500 kg Jahresleistung kann mit sehr gutem Wirtschaftsfutter im großen und ganzen das Auslangen gefunden werden, ebenso bis 12 kg Ta- gesmilchleistung). Ein Eiweiß-Überschuß in der Futter- ration ist nicht so bald bedenklich Bei der Milchviehfütterung soll man überhaupt in der Regel 3 bis 4 kg Milch in der Eiweißversorgung vor- halten. Bei Heu-Wasserbetrieben kommt ein Eiweißüberschuß kaum vor. In der Kälberaufzucht ist besonders vor zu raschen Futterübergängen zu warnen (Almauftrieb). Der Einsatz von Vollmilchaustau- schern hat sich gut bewährt und trägt zur wirtschaftlichen Kälberaufzucht bei. Besonders in der Kälbermast kann man darauf kaum mehr verzichten. Dipl.-Ing. Ei!!: „Bestes Wirtschafts- futter - Voraussetzung für rentable Viehhaltung!" An die Spitze seiner Aus- führungen stellte der Vortragende die Feststellung, daß das auf dem Hof er- zeugte Wirtschaftsfutter immer die Grundlage einer rentablen Viehwirt- schaft sein wird. Der Erfolg im Stall hänge aber weitgehend von der Quali- tät des Futters ab. An Hand eines Beispiels lasse sich dies veranschau- lichen: Gutes Dauergrünland kann je ha im Bezirk Kitzbühel ohne weiteres 100 Zentner Heu liefern. Davon mögliche Milchleistung: bei sher guter Qualität Milchleistung: bei sehr guter Qualität Kilogramm. Je mehr also die Qualität des Grundfutters zurückgeht, um so mehr muß Zukauffutter zum Einsatz kommen. Die Futterqualität hängt aber be- kanntlich auch wesentlich von der Zu-
< Page 7 | Page 9 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen