Kitzbüheler Anzeiger

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Photo: Demanega, Innsbruck Samstag, 29. Juli 1967 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 fünfhundert Personen. Das Mittag- essen wird im Berggasthof Stein- platte tein- platte eingenommen. Für die Auf- fahrt zur Möseraim brauchen die Teil- Fritz Klein schreibt in dem von ihm verfaßten „Führer durch Waidring und Umgebung", herausgegeben 1959 vom FVV Waidring, u. a.: Alle geistlichen Grundherrschaften übten in Tirol auch die niedere Ge- richtsbarkeit aus, während die schwe- ren Fälle vom Landgericht Kitzbü- hei bearbeitet wurden. Aus vielen ist zu ersehen, daß Waidring eine aus- gesprochene Grenzgemeinde ist. So fin- den sich in den Archiven auch mehr- fach Urkunden über Grenzbegehun- gen. 1555 kommt es zu einem Vertrag, der die Almen Winkelmoos und Hemersuppen Bayern zuweist. 1606 wird erneut eine Grenzziehung vorge- nommen, die über den Scheibeiberg, die Steinplatte (damals noch Rote Wand genannt), den Paß Strub über das Breit- horn führt. Die rot-marmornen Grenz- steine, im Volksmund Schwammerlinge genannt, stehen noch heute. Nach dem Kitzbüheler Landsteuer- buch gehörte Waidring steuerlich zum Tiroler Unterinntal, damit also zu Bay- ern. Andererseits hatte das Hochstift Salzburg durch Schenkungen überra- genden Anteil an dem Grundbesitz in Waidring, das bis 1770 sogar die Steuer- hoheit für diesen Besitz besaß. - Hans Unterrainer, ein Enkel des tap- feren Freiheitskämpfers Christian Un- terrainer zu Vorderkapell (aus dem Geschlecht der Unterrainer zu Weindl) Die Stadtmusik leitet ihr Konzert mit dem „Präsident.-Obermoser-Marsch" von Sepp Gasteiger ein. Beim Bezirksmusikfest 1963 in Wald- ring, in dessen Verbindung das 140- jährige Bestandsjubiläum gefeiert wer- de, hielt Präsident Obermoser die Fest- ansprache. Zur Waidringer Musikchronik sagte der Präsident: „Mit dem Bezirksmusikfest 1963, ver- bunden mit dem 140jährigen Bestands- jubiläum der Musikkapelle Waidring, erleben wir einen Tag der Freude und der Besinnung. Das kulturelle Leben der Heimat findet in einem Musikfest seinen sichtbaren Ausdruck. Als Inhaber des Ehrenschutzes danke ich allen herz- lich. Es ist keine Kleinigkeit, wenn die Musiker ihre Freizeit opfern, die Pro- ben besuchen und zu den Ausrückun- gen erscheinen. Großartig waren gestern (3. August 1963) die Bergfeuer auf den Spitzen des Steinbergs und auf der Steinplatte und wir alle sind froh, daß diese unsere Jugend wieder ohne Un- fall heimgekommen ist. Noch nie sah nehmer keine Mautgebühr bezahlen. Diese machtvolle Bauerndemonstra- tion ist für Waidring, ja für ganz Tirol ein Ereignis. schrieb in seinem „Amerikabrief" von IRRO ii : Die Winklrnoßer haben eine große Rolle gespielt, aber eine traurige, so bald sie das Maß der Sünden voll ge-' macht hatten. - Und an anderer Stelle: Und die Winkelmoßer wurden als Räuber vertilgt, die Suppenmoßer aber blieben erhalten, weil sie nicht so ge- fährlich waren. - Die Winkelmooser waren demnach die „Raubritter" von Waidring". Win- kelmoos und Hemmersuppen mußten in alter Zeit eigene Hofwirtshaften von bedeutendem Ausmaß gewesen sein und wurden erst im Lauf der Jahr- hunderte zu Almwirtschaften herab- gedrückt. Wenn man heute aber einen altein- gesessenen Waidringer nach den im 16. Jahrhundert durchgeführten Grenz - berichtigungen renz- berichtigungen zwischen Bayern und Tirol fragt, dann bekommt man zur Antwort: „Das war keine gesetz- liche Realität. Die Waidringer haben mit den Bayern die beiden Almen, Win- kelmoos und Hemmersuppen, beim „Watten" verspielt. Beim letzten Stich, nachdem beide Mannschaften „krank" geschrieben waren, war eine Herz-Sau im Spiel und mit dieser gewannen die Bayern die beiden Almen." - Waidring so schöne Bergfeuer und sie wurden zur Ehre der Musikkapelle ab- gebrannt. Fachleute wie Landesverbandskapell- meister Professor Sepp Tanz e r und Militär - Kapellmeister Major Siegfried So mm a werden uns bei der Bekannt- gabe der Wertungspunkte bestätigen, daß unsere Musikkapellen einen her- vorragencien Aufschwung zu verzeich- nen haben. Ich danke den Herren für ihre Mühe. Der heutige Tag stellt weiters unter Beweis, daß auch im östlichsten Teil unseres Landes Feste gefeiert werden können. Die Bundesmusikkapelle Waidring un- ter Kapellmeister Hermann S c h r e - derwar noch nie so gut wie jetzt. Vie- le junge Kräfte konnten herangebil- det werden. Zum 140jährigen Bestehen der Musikkapelle Waidring spreche ich der Jubelkapelle die besten Glückwün- sche aus. Ich beglückwünsche aber be- sonders die Musikveteranen Andrä Ha- ger, a- ger, Andrä R o t mai r, Benedikt Foidl, Christian Baß, Josef Grünbacher, Christ. Grünbacher, Ludwig Eber- harter ber- harter und Ehrenkapellmeister Emil Salzmann und danke ihnen im Na- men des Landes Tirol für ihren Idealis- mus und ihre musikalischen Leistungen. Schon zehn Jahre nach der Weder- Vereinigung Tirols mit Oesterreich wur- de in Waidring eine Musikkapelle ge- gründet. Gründer und erster Kapell- meister war Blasius Wimmer. Mit 12 Mann trat Wimmer 1823 mit der Ka- pelle in die Oeffentlichkeit. Diese er- sten Musiker stammten zum Großteil aus dem Kirchenchor. Durch 37 Jahre leitete Wimmer die Waidringer Musik. Wir gedenken am heutigen Tag aller Kapellmeister: 1823 Blasius Wimmer 1860 Lehrer Hosp 1870 Michael Berger 1875 Johann Hager 1895 Andrä Hauser 1900 Johann Hager 1903 Andrä Gatt 1908 Johann Hager 1912 Josef Widmann Nach dem ersten Weltkrieg waren Kapellmeister: der Alpachschmiedvater Johann Hager, Andrä Hager, Franz Kienpointner und Vitus Eden- hauser. den- hauser. Ganz besonderes Verdienst gebührt dem heutigen Ehrenkapellmei- ster Emil Salzmann, der vor und nach dem zweiten Weltkrieg die Mu- sikkapelle Waidring leitete. Im Jahre 1953, mit erst 18 Jahren, wurde dem jetzigen Kapellmeister Her- mann S eh r e d er die Kapellmester- stelle übertragen. Ihm gebührt das Ver- dienst, daß die Waidringer Musikkapel- le einen so hohen Ausbildungsstand er- reichen konnte. Durch seine Dirigentenqualitäten hat er sie zu „seiner Musik" gemacht, wo- Der Grenzstreit um Winkelmoos und Hemmersuppen Der Volksmund spricht: „Die Almen wurden im Kartenspielverlorenl" Präsident Johann Obermoser
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