Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 29. Juli 1967 Hellauf erklingt Tirol im Liede immerdar! Aus der Chronik des Ko!pingchores - 5. Fortsetzung und Schluß Im 16. Sängerjahr, das mit 18 Da- men und 16 Herren begonnen wurde und mit einem Zuwachs von drei Da- men beendet werden konnte, konnten Förderer geworben werden, was am meisten der oft leeren Vereinskasse zu- gute kam. Das Anklöpfln erbrachte für den „Bruder in Not" fast 2200 Schilling in drei Abenden. Hier sollen auch die treuen Anklöpfler des Chores einmal namentlich genannt sein, die auf jede Vergütung für sich verzichten und so- viel Freude bringen seit vielen Jahren: Hugo Bonatti, Max Krause, Franz über- all und Hans Überall. Daß die Tätigkeit nicht ungefährlich ist, erwies sich an einem Anklöpfitag im Jahre 1962: Max HEIMTEXTIL KUSTER KITZBU H EL Krause wurde von einem Hund an- gefallen und gebissen. Er bekam ärzt- liche Hilfe und zog an diesem Abend weiter mit zu insgesamt 17 Familien. Die markantesten Ereignisse des Jah- res waren die Teilnahme an der Yama- gata-F.eier, ein Faschingsabend in ei- nem Klassenzimmer und das Konzert am 21. April. Der Ausflug führte nach Garmisch, ins Mieminger Plateau und zur Europabrücke. Der Kolpingchor nahm auch am erstmals veranstalte- ten „Kitzbüheler Fest" teil und sang: „Diandl, merk dir den Bam", „Schöne Diandl, schöne Bleamal", „Beim Den- geln" und „Pfiat di Gott, schiane Alma". Nach 42 Proben und 7 Aufführungen schloß das Jahr mit einer kleinen Feier im Hotel „Jägerwirt". Gisela Rinner- thaler, Hugo Bonatti und Franz Ueber- all hatten nur je einmal bei der Probe gefehlt. Mit 33 Aktiven begann das 17. Jahr. Es wurde mit einer Fahrt zur Hun- dert-Jahr-Feier des Imster Liederkran- zes eingeleitet. Bei der Generalversamm- lung, an der auch Präsident Ernst Wür- tele teilnahm, wurde der Ausschuß ein- hellig wiedergewählt. Beim Anklöpf]n wurde das Lied „Immer wenn es Weih- nacht wird" von Dr. Norbert Waliner ins Programm aufgenommen, es fand überall guten Anklang. Das Gesamt- ergebnis von 1783.50 Schilling wurde für die Bausteineaktion zugunsten des Krankenhausbaues überwiesen. Im Laufe des Jahres wurde eine in- terne „Volksbefragung" durchgeführt, in der ausführlich zu den Problemen Liedauswahl und Probentätigkeit Stel- lung genommen wurde. Gewünscht wur- den dabei etwa auch „bessere Sitze" im Probelokal, „ein Taxi und mehr Zuckerin" oder „ein Tag mit 48 Stun- den". Der Chor wirkte beim Josefi- konzert in der Tenne und beim Bunten Abend im Kolpingsaal mit. Das frühe- re Chormitglied Inge 1-löck, Kindergärt- nerin, trat als Ordensschwester bei den Barmherzigen Schwestern in Salzburg ein, die auch in Kitzbühel mehrere Stationen ihres segensreichen Wirkens, haben. Nach dem Liederabend wurde, der Kolpingchor als ein „Laienchor von ungeahnter Leistungsfähigkeit" gelobt. so daß das Konzert wiederholt werden mußte. Ein Glanzpunkt des Programms war die Mitwirkung von Rudolf Senn. (Innsbruck), der in der „Kantaten- probe" aus „Zar und Zimmermann" auch beim „Kitzbüheler Fest" auftrat, Als Pianist bewährte sich wieder ein- mal Walter Swoboda, auch wurde Josef Berger als Gitarrist erstmals einem zahlreichen Publikum vorgestellt. Er gefiel durch zwei „technisch und mu- sikalisch perfekt und sauber vorgetra- gene Konzertstücke von Tarrega und Gomze". In der Kritik von Professor Eugen Sardelic in der „Tiroler Tages- zeitung" war zu lesen: Der überaus dynamische, exakt und ambitioniert sin- gende Chor, der besonders in den Frauenstimmen einen beneidenswert schönen Klangkörper besitzt, konnte seine Sicherheit und die damit ver- bundene Gestaltungskraft an diesem zweiten Abend dank der zielstrebigen Arbeit und der künstlerischen Persön- lichkeit seines Dirigenten Hugo Bonatti noch wesentlich steigern. - Abschlie- ßend wurde der Chor als ein „echter Kulturträger unseres Landes" bezeich- Babyausstattu ng Kinderwagen bei wie4eeH Feakz iu net. Nach 41 Proben, 7 Aufführungen und 6 Ausschußsitzungen schloß ein reiches Jahr. Das nächste Jahr stand im Zeichen der Arbeit für das Bezirkssängertreffen, mit dessen organisatorischer Durchfüh- rung der Kolpingchor betraut wurde. Ein netter Erfolg war das Gastkonzert über Einladung der Gemeinde Joch- berg. Die Anklöpfler sangen auch im Krankenhaus in St. Johann und im Al- tersheim und Stadtspital Kitzbühel, bei einem Vortragsabend beim Eggerwirt und im Kolpingsaal, 3670.50 konnten für den „Bruder in Not" diesmal übergeben werden. Zum Rodeln auf Hagstein gab es neben der Schnitzelbank auch eine vereinseigene Faschingszeitung. Präsies Kooperator Andreas Radauer dirigier- te nach einer kurzen Probe für den verhinderten Chormeister beim „Bun- ten Abend" am 30. April; der Abend wurde erfolgreich wiederholt. Das Be- zirkssängertreffen unter dem Ehren- schutz von Landtagspräsident Komm.- Rat Johann Obermoser wurde mit der Aufführung der „Bauernrnesse" von Maria Hofer eingeleitet. Nach dem Festzug der 12 Chöre des Bezirks unter Vorantritt der Stadtmusik traten sieben Chöre zu einem Konzert an. Musik- schulleiter Ferdinand Zangerl dirigier- te die gemeinsamen Männerchöre, Be- zirkschormeister Hugo Bonatti die Ge- samtchöre. Zum Konzert traten der gemischte Chor Brixen, der Männer- chor d' Engelsberger, Hopfgarten, die Sängerrunde Fieberbrunn, die Singge- meinschaft Kirchberg, der MGV Kös- sen, die Sängerrunde St. Johann und der gemischte Kolpingchor Kitzbühel an. Das Schlußlied sangen 160 Verbands- Mitglieder aus dem Bezirk auf der Freibühne vor der Hauptschule. Dem durchführenden Verein wurde allseits Lob gespendet. Das Kitzbüheler Fest 1965 stand unter dem Motto „Die Jah- reszeiten in Kitzbühel" und den Kol- pingchor traf es dementsprechend zu vier Auftritten. Abschluß war der Wal- zer „Rosen aus dem Süden" in der ungewohnten Zusammenführung von Blasmusik und Massenchor. Der „Schlu[- akkord" am Schwarzsee war die 54. Veranstaltung im 18. Jahr, in dem 13 neue Mitglieder verzeichnet werden konnten. Die letzten Jahre sind noch zu deut- lich in Erinnerung, als daß sie durch die Chronik ins Licht gerückt werden müßten. Es gab eine Reihe von Ver- anstaltungen, an denen der Chor mit- wirken konnte - so die erste Jung- bürgerfeier und ein Rentnernachmittag im Kolpingsaal -‚ aber auch eine Rei- he von schon traditionellen Mitwirkun- gen getreu dem Sängerverbandsmotto „Hellauf erklingt Tirol im Liede im- merdar". Am Schluß sollen noch jene genannt sein, die seit Gründung des Chors ununterbrochen Mitglieder sind: Ehrenobmann Oberschulrat Karl Grill- mann, Obmann Max Krause, Obmann- stellvertreter Andre Pollak und Beirat Franz Ueberall. Derzeit sind 18 Chor- mitglieder seit mehr als sieben Jahren aktiv tätig, erfreulicherweise fehlt es nie an Nachwuchs, wenn berufsbedingt ein Mitglied ausscheiden muß. Ein Blatt des Gedenkens ist noch der treuen Sängerin Elsa Scherzer gewid- met, die im vergangenen Sommer aus dieser Welt abberufen wurde. Ein Wort des Dankes gilt dem mu- stergültigen Chronisten Max Krause, der das musikalische Leben - soweit es die Gesangsvereinigungen betrifft - mit unendlichem Fleiß und Können aufgezeichnet hat und uns für diese Arbeit die ersten fünf Bände der Chro- nik zur Verfügung stellte. Auswahl und Zusammenstellung besorgte Hans Wir- tenberger.
< Page 7 | Page 9 >
< Page 7 | Page 9 >