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Seite 18 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 5. August 1967 Reither Ache im Gemeindegebiet von Reith „ufervoll" Wasser führte und kurz vor der Schluchtstrecke beim Bod- ner Wald sogar aus den Ufern trat. Von den Fachleuten wurde errechnet, daß der Wolkenbruch vom Freitag in der Nacht ein Drittel Wasser dem Eh- renbach zuführte und zwei Drittel dem Rettenbach. Sechs Kirdiberger Bergbauernhöfe von der Außenwelt abgeschlossen Bei der Hochwasserkatastrophe vom 17. auf 18. Juli 1967 im Raum Kitzbühel- Kirchberg wurde auch der Weg im Brandseitgraben durch den Wildwasser rtflirenclen Brandseitbach zerstört und die Brücken weggerissen. Sechs Berg- bauernhöfe sind von der Außenwelt abgeschnitten. Sieben weitere Kirch- berger Bauern und die Kirchberger Gemeinde haben keinen Abfuhrweg aus ihren Waldungen im Brandseitgra- ben. Zwei Tage vor der Hochwasser- katastrophe schlug ein Blitz, glückli- cherweise ohne zu zünden, in die frei- stehende Tenne des Staudachhofs des Bauern und Heimatforschers Anton Flecksberger auf einer Anhöhe am Ein- gang in den Brandseitgraben ein. Eine Wiederherstellung des Weges in die Brandseite läßt sich wohl am besten durch die endliche Inangriffnahme des längst geplanten und fälligen Güter- wegbaues in die Brandseite bewerk- stelligen. Großbrand in Hopfgarten Am 31. Juli 1967 gegen 10.20 Uhr, brach im Sägewerk (Agersäge) des Jo- hann Erharter, Hopfgarten-Markt 155, ein Brand aus, der sich explosionsartig in der Werkshalle ausdehnte. In weni- gen Minuten stand das Sägewerk in Flammen. Auch die Werksanlagen, Holz- lager, Bretterstöße und das angrenzen- de Wohnhaus des Johann Erharter wur- den vom Feuer erfaßt. Eine äußerst ge- fahrdrohende Ausdehnung des Brandes war gegeben. Die Ortsfeuerwehr alar- mierte daher in richtiger Erkenntnis einer nicht mehr abzuwendenden Brand- katastrophe die Nachbarfeuerwehren. Die Feuerwehr Hopfgarten unternahm schlagkräftig den ersten Außenangriff auf die in hellen Flammen stehende Werkshalle, aus der nichts mehr zu retten war. In rascher Folge trafen die Feuerwehren aus Wörgl, Kirchbichl, Kastenstatt, Itter, Kelchsau, Westen- dorf und Kitzbühel am Brandplatz ein. Der Löscheinsatz der Feuerwehren konnte sich nur mehr auf die Rettung des Wohnhauses und der angrenzenden Werksanlagen beschränken. Durch den taktisch richtigen Einsatz aller techni- schen Feuerlöschgeräte konnte der Brand innerhalb kurzer Zeit lokalisiert und jede Gefahr der Nachbarobjekte abgewendet werden. Der Brandscha- den - Werkshalle und besonders der Totalschaden der Maschinen - dürfte wohl die 2-Millionen-Grenze überschrei- teo Dieser existenzvernichtenden Scha- densSUmme steht ein geringer Versi- cheruflgSSChutZ gegenüber. Der Säge- werksbeitieb Erharter wurde in den letzten Jahren mit harter Arbeit auf- gebaut, umso schwieriger wird der Ent- schluß zum Wiederaufbau des Werkes sein. Die Brandursache dürfte im Be- reiche des elektrischrt Sialtaumes zu finden sein. Eine BranderrnttlUflgs- kommission wird diese hinwejefldefl Anhaltspunkte des Brandau bjuches fachlich untersuchen. Nach den rf ah- rungen der letzten Jahre kommt zun, Einsatz der Freiw. Feuerwehren bei Brand- und Wasserkatastrophen das leidliche Verkehrsproblem da--u- So var es auch wieder in Hopfgatefl. i)er Brandplatz liegt im nahen Bereich der Brixentaler Bundesstraße. Nur schwierigen Verhältnissen konnte dr satsonbedingte Fahrzeugverkehr und besonders der Neugierigen-Ansturm von Fahrzeugen der Zuschauer im engsten und besten Einvernehmen der Gendar- merie und Feuerwehr ohne besondere Verkehrsbehinderungen geregelt wer- den. Der Hinweis auf die Straßenver- kehrsordnung, daß den Einsatzfahrzeu- gen der Feuerwehr und Exekutive bei den Fahrten zum Brandplatz freie Bahn zu schaffen wäre, erscheint immer wie- der erforderlich. Die bekannten Alarm- signale (Schallzeichen und Blaurund- licht) der Einsatzfahrzeuge werden be- sonders von einheimischen Fahrzeug- lenkern überhört und nicht beachtet. LA Bürgermeister Leonhard M an z 1 sprach den Feuerwehren und der Exe- kutive für den tatkräftigen Einsatz und die verständnisvolle Hilfsbereitschaft Dank und Anerkennung aus. Die Brandschäden im Bezirk Kitzbühel 1966 Die Tiroler Landesstelle für Brand- verhütung gibt bekannt, daß im Jahre 1966 in ganz Tirol 1062 Brandschäden registriert wurden. Der Gesamtscha- den betrug 33,729.000 Schilling. Auf den Bezirk Kitzbühel kommen 97 Brand- fälle; die Schadensumme ist nicht be- kannt. Nachstehend die Ursachen der Brandfälle: Schilling; 25. März: Kaminausbrand in Kirchdorf mit 384.000 Schilling; 16. Mai: Schweißen in Kirchdorf-Erpfendorf mit 1,195.000; 22. Oktober: Kinderbrandstif- tung in St. Johann mit 748.000; 22. Ok- tober: Brandlegung in St. Johann mit 573.000; und 26. November: Glühlampe in Kirchberg mit 1,692.000 Schilling. Die Zivilinvaliden wol- len leben und arbeiten lnschen, denen das Schicksal eine lebenslange Invalidität zugedacht hat. dürfen sich gen ihres Gebrechens nicht als Ausgestoßene fühlen und sol- len von ihren gesunden Mitm/enschen eine ihren Fähigkeiten entsprechend&' Arbeit erhalten, oder wenn sie nicht mehr arbeiten können, jene Hilfe, die erforderlich ist, ihnen ihr leidvolles Leben noch lebenswert erscheinen zu Issen. Noch hindern da und dort Rück- sihtslosigkeit, Vorurteile, unangebrach- tes Mitleid, falsche Ansichten, Verall- gemeinerungen und dergleichen die ge- selichitit1iche, berufliche und soziale Eingliederüng, so daß die Aufgeschlos- sehheit aller für. das Wohl und Wehe der behinderten Menschen erforderlich ist. - Der Landesverband Tirol des österr. Zivilinv alidenv erbandes und der Bezirksverband Kitzbühel bemühen sich, in dieser Richtung zu wirken und überall dort zu helfen, wo die ge- setzliche Hilfe nicht, oder nicht aus- reichend wirksam werden kann. So im Bemühen um die persönlichen Anliegen der Behinderten durch fachliche Bera- tung, durch Gewährung von Aushilfen in Notfällen sowie von billigen Ur- laubsmöglichkeiten im In- und Aus- land, ferner durch Förderung des ge- sellschaftlichen Lebens und schließlich durch die jährlichen Weihnachtsgaben, die z. B. im Vorjahr fast 500 Tiroler Zivilinvaliden Freude und das Gefühl vermittelten, daß sie nicht allein und vergessen sind. Der Landesverband Ti- rol ist aber auch darangegangen, für seine Mitglieder ein bescheidenes Heim zu schaffen und an die Errichtung ei- ner geschützten Werkstätte zu denken. Die Zivilinvaliden wollen ja ihr Brot selbst verdienen und verdienen lernen, so gut sie es können. Es kostet alles viel Geld! Die Tiroler Zivilinvaliden treten daher auch heuer wieder mit Bewilligung der Tiroler Landesregierung mit der Bitte an die Oeffentlichkeit, sie anläßlich der Haus- sammlung, die vom 1. bis 31. August durchgeführt wird, durch eine Spende zu unterstützen. Denket daran. Mor- gen kann es jedem von Euch so er- gehen wie jenen, für die wir heute das gute Herz anrufen. Herzlichsten Dank im voraus! Einzahlungen werden für den Fall, daß Sie kein Sammler erreicht, an die Tirolische Landeshypo- thekenanstalt in Innsbruck, Meraner Straße 8, auf das Konto 66.120 erbeten 21 Blitzschläge 1 Selbstentzündung 2 Explosionen 10 Bauliche Einrichtungen 2 Maschinen und Fahrzeuge 23 Elektrizität 4 Feuergefährliche Stoffe 25 Sonstige Feuer-, Licht- und Wär- mequellen 2 Brandlegungen 6 Kinderbrandstiftungen 1 Unbekannte Ursache Brände mit Schäden von über 250.000
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