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Prinz Habib Sursock und der berühmte Tibet-Forscher und Wahlkitzbtiheler Prof. Heini Harrer beim Eröffnungsgolfturnier 1956 in Kitzbühel. Photo Boon.Wenter, Kitzbühel. Samstag, 5. August 1967 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 VOLKSHOCHSCHULE KITZBUHEL Forblichtbildervortrag Professor Heinrich Harrer spricht am Freitag, 11. August 1967 um 20 Uhr im Kolpingsaal über seine letzte Film- expedition zu den Indianerstämmen im Mato-Grosso-Gebiet Brasiliens. Heinrich Harrer ist einer der letzten großen Weltreisenden. Darum erregen seine knappen ungeschminkten Tatsa- chenberichte, die sich vom Jägerlatein der Allrou.nd-Journalisten bewußt dis- tanzieren, immer wieder Sensation. Anfang August 1966 ist Heinrich Har- rer gemeinsam mit seinem einstigen Bergkameraden, dem Kameramann Her- bert Raditsehnig, ins Dschungelgebiet des Amazonas aufgebrochen, um dort mit primitiven Indianerstämmen Füh- lung aufzunehmen. Die Xingu-Indianer leben noch auf steinzeitlicher Stufe, .‚fast" unberührt von westlicher Zivili- sation, sofern sie nicht durch den Bau der brasilianischen Dschungelrollbahn und Kontaktgeschäfte mit Weißen aus ihrem Paradies vertrieben worden sind. Harrer kam gerade noch zurecht, um das Leben der Xingu-Indianer in sei- ner ursprünglichen Form in eindrucks- vollen Bildern festzuhalten. Er photo- graphierte und filmte gemeinsam mit Raditschnig die Totentänze, die Initia- tionsriten, die Ringkämpfe der Eingebo- renen und die Zeremonien beim Fisch- fang. Auf diese Weise entstand ein Farb- filmstreifen, der erstmalig zur Eröff- nung des 1. Deutschen Farbfernsehens mit Original-Tonbandaufnahmen ge- sendet werden wird. Von den Indianern des Mato-Grosso flogen Harrer und Raditsclmig nach Surinam (einst Holländisch-Guayana), wo sie mit Exkönig Leopold von Bel- gien, einem begeisterten Ichthyoiogen, zusammentrafen. Nach der mühevollen Vom 3. bis 11. September 1927 fand in Kitzbühel eine Ausstellung statt, die an die 20.000 Besucher nach Kitzbühel brachte und die größte Ausstellung war die je in Kitzbühel zu sehen war. Lei- ter der Ausstellung war der Kauf- mann Max Werner, der einige Jahre darauf in den Nationalrat berufen wur- de und seit 1955 als Obmann des Frem- denverkehrsverbandes wirkt; dem land- wirtschaftlichen Sektor stand der da- malige Bürgermeister von Kitzbühel- Land Georg L au ehe r vor. Im Jahre 1911 fand eine ähnliche Ausstellung statt; in der Folge sollte in der Gumpau (zwischen der heutigen Franz-Reisch-Straße und dem Pfarrau- weg) ein eigenes Ausstellungsgebäude errichtet werden. Die Pläne lagen schon zur Hand; die Ausführung scheiterte Besteigung des Cassicassima, eines 700 Meter hohen steilen Granitberges, der - wie Harrer berichtet - den Teufel in sich hatte, erreichten die Teilneh- mer der kleinen Expedition in neun- tägigen Fußmärschen das Oranje-Gebir- ge, um die letzten völlig kontaktfrem- den Indianerstämme aufzusuchen. Aber nicht die Begegnung mit diesen noma- disierenden Indianern, die sich auf flüchtige Spuren beschränkte, sondern schließlich am Ausbruch des 1. Welt- krieges. Zu der glänzenden Ausstellung gab es ein ebenso glänzendes Echo und es ist einer Anregung zufolge Aufgabe unserer Heimatzeitung, der Nachwelt darüber zu berichten: Den Ehrenschutz der Bezirksausstel- lung hatten Bundesminister für Han- del und Verkehr Dr. Hans S eh ü r f f und Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft Andreas Th a 1 e r inne. Den Ausstellungsleitern Max We r - ner und Georg Laucher stand ein Ehrenpräsidium zur Seite, dessen Vor- sitz Landeshauptmann Doktor Franz Stumpf innehatte. Dem Ehrenpräsi- dium gehörten ferner an: Regierungs- rat Hans F u c h s, Leiter der Bezirks- hauptmannschaft Kitzbühel; Landesrat Andreas G e b hart; Minister a. D. Alois der Kontakt mit den Buschnegern Süd- amerikas wurde zum großen Erlebnis der Expedition. Harrer gelang es, die traditionellen Sitten und Gebräuche der einstigen Sklavenbevölkerung auszufor- sehen, die sich hier reiner erhalten ha- ben als auf dem Schwarzen Kontinent. Ein Großteil der ethnographischen Aus- beute - vor allem Schnitzarbeiten - wurde dem Museum für Völkerkunde in Wien zur Verfügung gestellt. Haueis; Bürgermeister Hans Hirns- b er g er, Kitzbühel - Stadt; Landtags- abgeordneter Josef Hof inge r, St. Jo- hann; der Präsident des Hagebundes und des Landeshauptverbandes Josef Lang 1; Bürgermeister Kitzbühel-Land Georg La u c h e r; Karl Le lt n e r, Vize- präsident des Hagebundes und des Lan- deshauptverbandes; Josef Müller, Bürgermeister von Hopfgarten-Markt; Landesrat Dr. Karl Pusch; Willibald R e d e r, Präsident der Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie; Franz R e lt m a y r, Präsident des Landes- kulturrates aus Sistrans; Josef Sam- m e r, Bürgermeister von St. Johann; Josef S i e b er er, Bürgermeister von Hopfgarten-Land; Nationalrat Dr. Sepp Straff ne r; Landtagsabgeordneter Jo- hann S e h e r m e r, Brixen, Rudolf Z e eh, Vizepräsident des Hagebundes und des Landeshauptverbandes; Lan- desrat Bernhard Z ö s mayr (ein Mit- streiter um die Felbertauernstraße, Vor 40 Jahren Kitzbüheler I3ezirksausstellung Gewerbe, Landwirtschaft und Jagd
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