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Samstag, 12. August 1967 Kltzbüheler Anzeiger Seite 11 trag leisten. Aus interessierten Kreisen wurde auch der berechtigte Einwand erhoben, die Platzkonzertbesucher, zu denen ein Großteil der Sommergäste zählt, nicht mit Beiträgen zu belasten. Spenden können bei unseren einheimi- schen Geldinstituten jederzeit einge- zahlt werden und die Gebefreudigkeit ist auch jetzt wieder einmalig, wie wir von den Sammlern erfuhren. Wie be- reits berichtet, sind die Sammlungen dieses Wochenende abzuschließen. NEUES VOM GOLF Prinzessin Hetty Auersperg und Weltmeister Christian Provda Sieger Am Mittwoch, 2. August wurde wie alljährlich in einem gemischten Vierer über 18 hole um die Preise der Öster-4 reichischen Casino - Gesellschaft Kitz- bühel gekämpft. Im Gegensatz zu frü- heren Jahren, wo wir für gemischte Vierer meist zuwenig Damen hatten, war es diesmal beinahe umgekehrt. Wir konnten gerade noch 27 Herren auf die Nennungsliste setzen, um allen ge- meldeten Damen einen Partner zur Verfügung zu stellen. Leider hat das Wetter nicht so mit- getan, wie wir es uns gewünscht haben. Um zirka 16 Uhr kam ein starker Wind auf und bald darauf setzte auch ein heftiger Regen ein. Die ersten Paare konnten ihr Spiel noch ohne wesent- liche Beeinträchtigung beenden, wäh- rend die später gestarteten zweifellos benachteiligt waren. Annemarie Boden- seer und Eduard König lagen nach der ersten Runde an aussichtsreichster Stel- le, sie konnten ihre Position durch die ungünstige Einwirkung des Wetters lei- der nicht mehr halten. Das Spiel wur- de dann für kurze Zeit unterbrochen, die meisten spielten später ihre Run- de zu Ende. Ergebnisse: Prinz. Hetty Auersperg—Pravda 67 Hilde und Karl Koller 69 Eva v. Pasquali—J. Dobringer 69 Dr. Edith EinsiedlToni Sauer 70 Kitty Schanz—Jan Hallberg 71 Frau Hadi Grömmer—Herr Eibl 71 Annem. Bodenseer—Eduard König 71 Vizepräsident Ottens dankte für die überaus zahlreiche Beteiligung und für die sportliche Haltung der Wettspiel- teilnehmer, welche trotz des Wetters ihr Turnier zu Ende spielten. Der Di- rektor der Casino AG Dr. Karl Steiner beglückwünschte die Gewinner und überreichte die schönen Preise. J. D. „Dichtung kt Verdichtung" Zu einer Erzählung von Hugo Bonatti, Kitzbiihel, in „Radio Tirol" Am 1. August stellte der Österreichi- sche Rundfunk in seiner Sendereihe „Dichtung aus Tirol" erstmals Hugo B o na t t i, Kitzbühel, vor, der vor we- nigen Wochen durch die Verleihung des Kunstförderungspreises der Stadt Innsbruck ausgezeichnet worden ist. Nach einführenden Worten von Raou] Henrik Strand, die den jungen Schrift- steller in seiner Persönlichkeit und seinem Wollen gut charakterisierten, las Wolfgang Zimmer Bonattis Erzäh- lung „Die Richter von B." Vielleicht ist mancher Zuhörer, der mit der Entwicklung und den realitäts- verfremdenden Strömungen der neu- eren Literatur - insbesondere der von Franz Kafka begründeten Linie - nicht vertraut ist, dieser Erzählung ein wenig ratlos gegenübergestanden. Viel- leicht hat er die kühnen Sprachbilder und die seziermesserscharfen Formu- lierungen bewundert, aber vergeblich nach einem konkreten Handlungsablauf geforscht. Bonatti geht es in den „Richtern von B." in keiner Weise um den äußeren Ablauf eines Millionenprozesses, wie es zunächst den Anschein hat. Das re- ale Geschehen - es wiederholt sich in unserer Zeit tausende Male, wird durch Film und Presse immer wieder in al- len Einzelheiten breitgetreten - will der Autor gar nicht zum Gegenstand seiner Darstellung machen. Der Leser ahnt den Verlauf des Prozesses, er kann ihn ohne viel Mühe rekonstru- ieren. Was Bonatti vielmehr zeigen will, läuft im Nebenher, ist das Auf- decken des darunterliegenden Ge- flechts gesellschaftlicher, soziologischer und zeitbedingter Verknüpfung. Wie Bonattis bisheriges, noch unveröffent- lichtes Hauptwerk „Das Tal der Häß- lichen" sind auch die „Richter von B." eine Art Psychographie, ein har- ter Schnitt durch das wurmstichige Kerngehäuse eines scheinbar vortreff- lich gesunden Apfels. Der Einfluß Franz Kafkas ist in der Erzählung unverkennbar; dennoch führt Bonattis Weg in eine ganz andere Rich- tung. Nicht mehr der Vaterkomplex wie bei Kafka ist es, der zu visionären Schuldsymbolen eines rächenden Got- tes wird; bei Bonatti wandelt sich di.: Anklage zur Revolte gegen eine Ge- sellschaft, die gottfern nur noch dem Mammon und dem Sexus huldigt, wäh- rend das längst vergreiste Recht un- ter dem Einfluß ihrer Dämonie voll- ends zerbröckelt. In surrealen Bildern. deren Logik nur der Darstellung selbst verpflichtet ist, schildert Bonatti die Hohlheit, die Leere, die „übertünchten Gräber" unserer Welt, die sich uns täglich als schillerndes Bild der Ge- rechtigkeit, des Friedens und des Glücks für alle anpreist. Noch ist dem Autor die Umsetzung ins dichterische Bild nicht überall gleich gut geglückt. Zu vordergründig scheint noch das Verschwinden der Ge- richtsakten, zu bedacht und kontrolliert noch die Einschmelzung der Sexual- dämonie in das Geschehen. Das tat der Wirkung der Erzählung dennoch keinen Abbruch. Bonatti steht - ob- wohl er das selber wahrscheinlich gar nicht wahrhaben will - in der na- türlich gewachsenen, nicht künstlich forcierten Avantgarde der Tiroler Li- teratur, und seine Stimme wird hier in Zukunft nicht mehr zu überhören sein. &ß&*wt ma ST. JOHANN - Evangelischer Gottesdienst in der Hauptschule jeden Sonntag im Sommer um 18 Uhr. - Diesen Mittwoch, 16. Au- gust um 20 Uhr Lichtbildervortrag in der Hauptschule: „Reiseerlebnisse zwi- schen Kairo und Kap". Pfarrer Hart- mut Beck, Karlsruhe. - Promotion. Am 15. Juli 1967 wur- de der Medizinstudent Markus Pr ei h s, Augen auf - beim Möbelkauf Fremdenzimmer, Buche, Wer Preise testet - QuaUtät vergleicht, Birke, 5teilig S 2970.— dem fällt der Möbelkauf bei Maier leicht im großen Einrichtungshuus mbEi miI r Inh. Ferdinand Maier tun. . Tischlermeister . Kltzbühel, ljommerschmledstruße 3, Telephon (05356) 2318
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