Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 12. August 1967 Kltzbüheler Anzeiger Seite 15 Bevollmächtigter, Gewalt- und Lehen- träger der Edlen und Vesten Herren Hanns Christof und Hanns Rosenberg zu Rosenegg, Gebrüder Schmelzer und Gewerken in Tirol, Kärnten und das Erzstift Salzburg, Christoffen Lasser zu Lassegg etc. etc." Daraus ist zu er- sehen, daß die Urahnen der Hofer schon vor 350 Jahren in Kitzbühel ansässig waren. Michael Hofer schrieb selbst in ei- nem Brief an seinen Neffen Andre Ho- fer, datiert Gnigl, am 20. März 1906 (Ab- schrift im Stadtarchiv), nach Lanko- witz und aus diesem Brief sind einige Generationen zu erkennen. .Lieber Andre! Dieser Brief aus dem Jahre 1620 ist kein Steuerbrief, wie man leicht lesen könnte, sondern ein „Rau- rasbrief", das ist wie ein Pachtvertrag über den Besitz eines Gutes am Rero- biehl. Es ist wahrscheinlich, daß das genannte Gut später von unserem Ur- ahnen angekauft worden ist. Der Pacht- brief blieb glücklicherweise erhalten. vermutlich weil hier das Wappen der Hofer so genau abgedruckt ist. Unsere Vorfahren waren von jeher immer beim Bergbau, zuerst am Re- robichi, dann später, als gegen Ende 1700 hier der Betrieb ganz aufhörte, am Winnweil bei Kitzbühel. Mein Vater wurde 1797 in Kitzbühel geboren und hatte dessen Vater da- mals ein kleines Anwesen „am Bichlach", das er aber dann später verkaufte, da es vom Sinnwell, wo er und auch schon sein Vater beschäftigt waren, zu weit entfernt war. Er kaufte sich dann da- für in Eck i n g ein kleines Gut in näch- ster Nähe von Kitzbühel-Sinnwell; die- ses behielt er bis 1843. In diesem Jahre wurde er Schichtmeister und mußte in. die Amtswohnung ziehen. Mein Großvater hieß Matthias und ist schon 1820 gestorben. Die Großmutter wurde über 80 Jahre alt und starb Dewina Johann Georg, Kaufmann und Gemeinderat, Kitzbühel Hirnsberger Hans, Bürgermeister, Kitz- bühel Holzner Hermann Pensionsinhaber, Kitzbühel Pehnelt Alfred, Malermeister, Kitzb. Dr. W. Schmidt-Wellenburg, Bezirks- verbands-Syndikus, Kitzbühel Walde Franz, Schuldirektor, Kitzbühel Wimmer Alois, Bindermeister und Ge- meinderat, Kitzbühel Ausstellungssekretariat: Anton Leitner, Wegscheidgasse 88, Kanzlei im Schul- haus. Gruppe 1: Lebens- und Genußmittel- erzeuger leitete als Obmann des Un- terausschusses Fleischhauer und SeI- chermeister Sebastian Raß, St. Joh. (9 Aussteller). Gruppe II: Bekleidungs- und Textil- gewerbe: Josef Werner, Schuhma- chermeister, Kitzbühel (27 Aussteller). 1840. Mein Vater war deren einziges Kind. Meine Mutter war eine Hammer- schmiedtochter von Kitzbühel, eine ge- brene Millauer (1805 geboren). Ihr Vater ist 1810 oder 1U1 spurlos ver- Kunstmaler Michael Hoi er, 45 Jahre alt Photo: Anton Rothbacher, aufgenommen im Jahre 1879 schwunden. Er mußte, da er auch Waf- fenschmied war, damals für die baye- rische Regierung Waffen liefern und ist selbst mit der Ladvng nach Mün- chen gefahren. Das Geld für die Waf- fen hat er noch kassiert and hat auch die Heimreise angetreten, ist aber dann spurlos verschwunden, jedenfalls be- raubt und ermordet worden. Jah- relang hat man immer gehofft, daß etwas zu erfahren ist, aber alles war vergeblich. Da mütterlicherseits kein Sohn da war und die Großmutter auch bald starb, so ging die Millauer-Schmie- de in andere Hände über; es war oh- nedies durch den Verus: des Geldes, welches für die Lieferu:g hätte herein- Gruppe III: Bau- und Kunstgewerbe, Inneneinrichtung: Franz H an t i c h, Schlossermeister, St. Johann, später Kitzbühel (42 AussteUer). Gruppe IV: Landwirtschaftliche Ge- brauchsgegenstände: Michael Ober, Wagnermeister, Kitztüliel (27 Aus- steller). Gruppe V: Sport und Verkehr: Graf Franz Schlick (14 Aussteller). Gruppe VI: Ausstellung von gewerbli- chen Arbeiten der Fcrtbildungsschu- len des Bezirks-Arbe. saussohusses: Walde Franz, SchuldirektDr Hantich Franz, St. Johann (Leiter der Gewbesehule) Gaim Peter, Oberlhrer, kössen Schneider Franz, Oberleh:er, Hopfgart. Damit beenden wir den kurzen Rüc- blick mit unserer ehrlichen Bewunde- r.ing über die vollbraelten organisato- rsehen und fachlichen Leistungen. kommen sollen, das Geschäft ungünstig beeinflußt worden. Michael Hofer d. J. wurde am 3. Juli 1834 in Kitzbühel geboren. Er war das zweite von elf Kindern. Sein älterer Bruder Anton starb als Doktor am 4. Februar 1866 in Schwanenstadt. Schon früh wandte sich unser Mi- chael Hofer der Kunst zu. Er studier- te an der Akademie in München. Dort lernte •er den ungarischen Maler Mi- chael von Munkacsy kennen, mit dem ihn eine innige Freundschaft verband. In einem Gedicht besang er den glanz- vollen Aufstieg und den Untergarig dieses berühmten Malers, der 1900 in Budapest gestorben ist. Wann Michael Hofer seine künstleri- sche Laufbahn verließ und sich dem Bergwesen widmete, ist nicht bekannt. In seinen Mußestunden lebte er aber auch als Bergverwalter noch ganz für die Malerei. Besonders die Landschaft hatte es ihm angetan. Bilder aus seinem geliebten Kitzbühel, aus dem Land Salzburg, aus Ungarn und der Schweiz sind uns erhalten geblieben und nun im Heimatmuseum zu sehen. Flott und sicher arbeitete sein Zeichenstift und vielseitig seine Palette. Ueberaus stirn- mungsvoll und ausgeglichen sind seine Landschaften, von denen viele in allen Ländern verstreut sind, in Ungarn, Deutschland, Rußland und Spanien, ja selbst im fernen Amerika. Aus einem Zeugnis, ausgestellt am 6. September 1869 in Joachimsthai, war Michael Hofer bereits Betriebsleiter beim Kobalt-Nickel-Werk in Leogang. Auch in diesem Zeugnis wurde sein Zeichentalent gerühmt, das er vielseitig auch für bergmännische Studien ver- wendete. Werksverwalter in Leogang wurde Michael Hofer, wie aus dem genannten Zeugnis 'hervorgeht, schon 1867; vorher war es sein Vater, der als „renomierter Bergveteran aus Tyrol" beschrieben wurde. Der letzte Absatz des Zeugnisses lautet: „Ehrenhaftigkeit, Pflichttreue, Strebsamkeit und rastlose Tätigkeit eignen Michael Hofer in vor- züglichem Grade, vor allem aber ist derselbe für den Grubendienst in den Alpen als ein wahrer Sohn derselben ein abgehärteter Bergsteiger und wie wenige zu empfehlen. Kernberger, k. k. Bergrath." Wir können also in jeder Hinsicht Michael Hofer mit Stolz zu unseren Söhnen zählen. Sicherlich war das Zeugnis für seine Anstellung bei Krupp in Mitterberg nützlich und maßgebend gewesen. Acht Jahre nach seinem Tod setzte ihm Krupp, Berndorf, in Mitterberg ein Denkmal. Das Denkmal befindet sich in einer Berg-Wald-Landschaft, ähn- lich dem Barth-Denkmal im kleinen Ahornboden im Karwendel. Mit der Erbauung waren der Bürgerschuldirek- tor von Bischofshofen und der land- schaftliche Feuerlöschinspektor und frü-.
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