Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 12. August 1967 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Der Landeshauptmc schäden in den Landeshauptmann Eduard Wallnö- f er besichtigte am 8. August 1967 auf Ersuchen der Abgeordneten Leonhard Man z 1 und Christian Huber die Hochwasserschäden vom 28. Juli und 3. August d. J. In seiner Begleitung befanden sich die beiden genannten Landtagsabgeordneten, weiters Hofrat Dipl.-Ing. Vi tor elli, Hofrat Dipl.-Ing. Dr. Streiter, Oberregierungsrat Hans S z e k u ii c s als Vertreter des auf Ur- laub weilenden Bezirkshauptmanns, Oberbaurat Dipl.-Ing. Thaler, Dipl.- Ing. Müller sowie die Bürgermeister der zu besichtigenden Gemeinden Se- bastian Tr ei c h 1, Westendorf, Andre Schermer, Brixen i. Th., Ing. Her- bert P auf 1er, Kirchberg, mit seinem Stellvertreter LA Christian Horn g a - c her, Bürgermeister Hermann Re i s c h und Bürgermeister Leonhard Ka p ei - le r, Fieberbrunn. Hauptbesichtigungspunkte waren die Ueberschwemmungsgebiete von We- stendorf-Brummbachl, Kirchberg-Asch- au, Kitzbühel-Ehrenbach und Kögler- bach und Fieberbrunn-Walchau-Eiserne Hand-Pletzergraben. Der Landeshauptmann sowie seine Wildbach- und Wasserbaureferenten überzeugten sich persönlich an Ort und Stelle von den großen Veiheerungen, welche von den beiden Naturkatastro- phen verursacht wurden. Im Lauf der Besichtigungen wurden auch Baumaß- nahmen der Wildbachverbauung und der Wasserverbauung besprochen und insbesondere die Herbeiziehung von Mitteln aus dem Hochwasser-Katastro- phenfonds der Bundesregierung in die Wege geleitet. Zu unserem Hochwasserbericht über Fieberbrunn berichten wir noch er- gänzend, daß durch die von der Schwarz- ache und dem Pletzerbach angerichte- ten Schäden an Brücken und Wegen eine Milchbringung von den durch die Vermurungen betroffenen Almen un- möglich geworden ist. Für die Almen im Bereich des Wildseeloders - Spiel- berghorn - konnten durch Träger Kaskessel zugeführt werden und nun ist eine Milchverwertung wieder mög- lich. Im Schwarzaclital hat der dich- te Erlenbestand jedem Wildwasser standgehalten. Nur dort, wo der Erlen- bestand gelichtet werden mußte, und zwar im Bereich der Brücken bzw. Wegabzweigungen, erfolgten starke Einrisse. Das Elektrizitätswerk Dand- 1er im Schwarzachtal, vor der Eisernen Hand, wurde vernichtet, jedoch die im Vorjahr neu errichtete Brücke blieb er- halten. Ebenfalls unbeschädigt blieb die Brücke über die Piilerseeache in der Wachau. Mit dem Einfluß des sogenann- ten Linderbaches in die Piierseeache (vom Streubodenhift her) schwoll diese die Hochwasserm seres Bezirkes so stark an, daß in der Folge die ge- waltigen Vermurungen im Dorf selbst verursacht wurden. Bürgermeister K a- p e 11 er versicherte dem Herrn Lan- deshauptmann, daß von der Bewohner- schaft, teilweise sogar von den Frem- dengästen unterstützt, fast Tag und Nacht an den Schutzmaßnahmen und den wichtigsten Aufräumungsarbeiten gearbeitet wurde und daß die Kata- strophe zugleich auch bewiesen hat, daß die Dorfgemeinschaft in Fieber- brunn eine echte ist. Bei der Abschlußbesprechung, die im Gasthof Auwirt stattfand, beauftragte der Herr Landeshauptmann den Ver- treter der Bezirkshauptmannschaft Oberregierungsrat S z e kuli c s, unver- züglich eine Bezirkskommission zu bil- den. Von den betroffenen Gemeinden sind alle Schäden aufzunehmen und zwar getrennt nach: private Schäden und Schäden an Gerneindegut. Die Aufnahme der Schäden an Landes- straßen und -Brücken und Schäden an Am Donnerstag, 3. August 1967 wur- den die Bezirksstadt Kitzbühel und wei- tere Orte neuerlich schwer vom Hoch- wasser heimgesucht. Hiezu melden die einzelnen Gendarmeriepostenkomman- dos: WESTENDORF. Von 18.30 bis 19.30 Uhr ging über das Gemeindegebiet We- stendorf ein schweres Gewitter nie- der. Das Brunimbachl, das vorn Nach- söllberg herunter durch Westendorf fließt, zerstörte etwa 200 Meter ober- halb der Ortschaft eine Mursperre, ging in der Folge über die Ufer und über- flutete Wiesen, Aecker und versandete viele Keller. Ein Personenkraftwagen wurde bergab getrieben und landete auf einer Wiese. Weitere Murbrüche er- folgten am Achenberg, zu Bichling und zu Holzhamrn und im Windautal. Auch hier waren große Schäden an Ufern, Brücken und Fluren zu verzeichnen. Freiwillige Feuerwehr und die Exe- kutive leisteten zusammen mit vielen freiwilligen Helfern Sicherungsarbei- ten und Aufräumungsarbeiten. ST. JOHANN. Auch hier ging gegen 19 Uhr im Raum Kitzbüheler Horn— Rheintal ein schweres Gewitter nie- der. Der Alpach (in verschiedenen Kar- ten auch als Altbach bezeichnet) schwoll stark an, brachte Holzblöcke, Wurzeln Bundesstraßen und -Brücken obliegt den entsprechenden Landesstellen. Schäden an Interessentschaftswegen zählen zu den privaten Schäden. Auch die Schäden an Güterwegen und Alp- wegen müssen berücksichtigt werden. Weiters sagte der Landeshauptmann, daß er von den Gemeinden bzw. von der Bezirkshauptmannschaft eine inten- sive und massive Hilfe bei der Erhe- bung rhe bung der privaten Schäden voraussetze, jedoch müsse bei der Bewertung Auf- richtigkeit Voraussetzung sein. Der Katastrophenfonds der Bundes- regierung wurde für echte Katastro- phenfälle gebildet und in den Orten des Bezirks Kitzbühel sind solche Fäl- le eingetreten, und zwar in einem Aus- maß, wie er es sich nicht habe denken können. Er sei selbst froh, die Schäden an Ort und Stelle besichtigt zu haben - obwohl er seinen Urlaub unterbre- chen mußte - und könne so zur Er- langung der Hilfsmittel wuchtiger ein- treten. Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden trennten sich mit Befriedi- gung vom Landeshauptmann in der Gewißheit, daß das Land die Kata- strophenhilfs-Forderungen gegenüber dem Bund entsprechend unterstützen wird. und Stauden und verlegte die Alpach- brücke. Das Wildwasser strömte einen Kilometer weit auf der Fieberbrunner Straße in Richtung St. Johann und überflutete Kulturen. Der Verkehr war für kurze Zeit unterbrochen. Die Stra- ßenmeisterei, die Freiwillige Feuerwehr und die Gemeindearbeiter sorgten für die Freimachung der Straße. Auch in St. Johann beteiligten sich freiwillige Helfer am Schutz und an den Auf- räumungsarbeiten. KIRCHBERG. Neuerlich wurde das Gebiet von Aschau-Kirchberg schwer vom Hochwasser betroffen. Ein hefti- ges Gewitter brachte Hagelschläge und große Wassermassen. Verschiedene Ne- benbäche der Spertentaler Ache ließen diese stark anschwellen. Durch Treib- holz wurde die nach dem vorigen Hoch- wasser wieder aufgebaute Rettenbach- brücke angehoben und die dort ver- legte Wasserleitung der Gemeinde Kirch- berg wiederum zerstört. Die Straße nach Aschau wurde überschwemmt und war am Hochwassertag nur mehr ein- spurig befahrbar. An den Auf räumungs- arbeiten beteiligten sich neben der Frei- willigen Feuerwehr und der Exekutive auch die Straßenmeisterei Kitzbühel. Am nächsten Tag war die Spertentaler Ache wieder normal befahrbar. rnn besichtigte Gemeinden un Unwetterkatastrophen in Kitzbühel, St. Johann, Fieberbrunn, Kirchberg und Westendorf Schäden in Fieberbrunn die größten seit Menschengedenken
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