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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 19. August 1967 Altblee ürgermeister Georg Laucher zum Gedenken Am 11. August 1967 starb im Alter von 87 Jahren der Altbauer zu Exen- weid in Kitzbühel Georg Laucher, durch elf Jahre Bürgermeister der Landgemeinde Kitzbühel, Träger des Silbernen Ehrenringes der Stadt Kitz- bühel, Träger des Silbernen Ehrenzei- chens des Tiroler Bauernbundes und Ehrenmitglied der Schützengilde Kitz- bühel. Bei seinem Begräbnis am 14. August auf dem Kitzbüheler Bergfried- hof führte die Stadtmusik den Kondukt an und spielte am Grabe Trauerweisen und das Lied vom guten Kameraden. Der Gemeinderat, die Kaiserjägerkame- radschaft und die Molkereigenossen- schaft gaben ihm korporativ die Ehre des letzten Geleites. Unter den Trauer- gästen befanden sich auch Abordnun- gen der Gendarmerie und der Stadt- polizei, des Bauernbundes und der Schützengilde Kitzbühel. Am offenen Grab nahmen Vizebürgermeister Peter Sieb er er im Namen der Stadtgemein- de, Altnationairat Max We r n er im Na- men der Kaiserjäger, Direktor Komm.- Rat Schwaighof:er im Namen des Tiroler Sennereiverbandes und Bezirks- obmann und Bundesobmannstellvertre- ter LA Bürgermeister Leonhard Man z 1 im Namen. des Tiroler Bauernbundes mit anerkennenden Worten Abschied von dem treuen Toten und würdigte dessen Verdienste im Laufe seines lan- gen und arbeitsreichen Lebens. Georg Laucher wurde am 25. De- zember 1879 in Kitzbühel geboren. - Schon als Siebenjähriger verlor er sei- nen Vater und nahm in jungen Jah- i die Arbeit am Hof Exenweid auf. Gar bald gehörte er zu den fortschritt- lichsten Bauern der Gegend und seine Kenntnisse verdankte er dem eifrigen Selbststudium. Er erkannte schon früh, Stämme, Äste, Wurzelstöcke etc. bis längstens 1. September 1912 aus dem Bachbett zu räumen und in sicherer Entfernung derart zu lagern, daß ein Hinabrutschen in die Wasserläufe bzw. Gräben unmöglich gemacht wird. Mit der Uberwachung dieser Anordnung werden die Forstwarte und Gemeinde- waldaufseher beauftragt. Die Ge- meindevorstehungen werden aufgefor- dert, diesen Assistenz zu leisten. Die k. k. Bezirkshauptmannschaft Kitzbü- hel. Das Aktionskomitee für das Wohl- tätigkeitskonzert: Hugo Graf Lamberg k. k. Bezirkshauptmann Dr. v. Lill Graf Thun Graf Clemens Brandis Pfarrer Karl Egger Forstkommissär Leo Parzer Apotheker Alois Vogl Oberrevident Röggl daß dem Ba-.lern nur durch einen Zu- sammenscaluß zu helfen ist und die logische ?olgerurg hieraus nahm Lau- cher als Gründer der bäuerli.:he:a Be- rufsgenossenschaft und als Funktionär vieler Genossens 2haften. Mit 21 Jahren war e: verantwortlich an der C-rün±mg der landwirtschaft- iLchen Bezirksgenossenschaft Kitzbühel- Aurach-Jochberg-Reith tätig, dessen er- Eter Obmann er war. Mit 23 Jahren wurde er schon zum Vorsitzende:a des Aufsichtsrate. der Raiffeisen-Bezirks- kasse Kitzbühel gewählt. Dieses Amt hatte er durch 36 Jahre inne. Aus dieser Genossenschaft ging über Initiative des Verstorbenen die Grün- dung der heutigen MoLkreigencssen- schaft Kitzbühel hervor. taucher ver- Schulinspektor H. Kaler k. k. Steueamtsverwalter 0. Schörgi Bahninspektor Riede` Hotelier Hugo Mamcser k. k. Steueramtsoffizia Fr. Smeikal Kaufmann Carl Planer Weißgerbermeiser Josef Egger Lehrer Ears Hatzi k. k. Steue:aml.sassistent J. Verdroß k. k. Steueramtsassistent 0. Tschan Buchdrucke--eibesitzer Martin Ritzer k. k. L.-Avid.-A,. A. Parzeller Photograph Anton Rotibac.aer k. k. Förster i. P. Johann Fiecki k. k. Förster A. Wegmelker Offiziaat Al. Auf schnaiter Protektoratsübernahnie: Landeshaupt- mann Baron Kath r ein, der zur Zeit in Vagni di Montecatini. Italien, weilt, richtete von dort an den Pr.sidmten des Alterskomitees Bezirkshauptmann Dr. v. Lili ein Schreiben, worin er er- klärte, gerne bereit zu sein, für das stand es auch, die aktiven Mitglieder der Berufsgenossenschaft aus den vier genannten Gemeinden in der schwer- sten Krisenzeit der gesamten Wirtschaft und damit auch des Bauernstandes zu der überaus riskanten Tat des Baues eines Sennereigebäudes zu bewegen. Bei der Gründungsversammlung im Juni 1929 wurde Laucher zum Obmann der Sennereigenoss enschaft Kitzbühel und Umgebung ernannt und blieb in dieser Funktion, von den Kriegsjahren abgesehen, bis zum Jahr 1952, als er aus Gesundheitsrücksichten zurücktrat. Am augenfälligsten war sein gemein-; nütziges Wirken am Beispiel der Mol- kerei. Durch seine Gabe, die Berufs- kollegen von der Wichtigkeit des Zu- sammenhaltens zu überzeugen und mit seiner Weitsicht in wirtschaftlichen' Be-4 langen, weiters durch sein zähes Fest- halten an seinen gesunden Grundsätzen und seine unermüliche Arbeit ist die Sennereigenossenschaft über die An- fangsschwierigkeiten hinweggekommen. In diesem Wirken wurde er auch von seinem Obmannstellvertreter Hermann Reisch kräftigst unterstützt. Laucher hat dafür gesorgt, daß bei der Einrich- tung die besten Maschinen angeschafft werden und diese im Laufe der Jahre immer wieder verbessert werden konn- ten. Er hat Filialen gegründet und da- mit die Grundlage geschaffen, daß die Sennerei und heute die Molkerei im- mer ihre Aufgaben erfüllen konnte, die einerseits darin bestanden, dem Er- zeuger die Milch zu erträglichen Prei- sen und zu jeder Zeit abzunehmen und andererseits die Konsumenten mit qualitativ hochwertigen Produkten zu beliefern und in der Versorgung keine Lücke entstehen zu lassen. Laucher wurde im Jahre 1946 von der General- versammlung zum Ehrenobmann ernannt und er nahm bis wenige Jahre vor seinem Tode immer mit Interesse am Geschehen der Molkerei Anteil. am 21. Juli 1912 stattfindende Wohl- tätigkeitsfest das Ehrenpräsidium zu übernehmen. Weitere Einzelheiten: Beim Fest werden die Produktionen des Meister- ringers von Österreich-Ungarn und Meisterstemmers der Österreichischen Alpenländer Gottfried Huber, Altwirt in Häring, dessen Ruf als Amateur- athlet weit über die Grenzen des Rei- ches hinausreicht, eine besondere At- traktion bilden. Herr Huber nahm be- reits am 25. Juni an der Sitzung des Aktionskomitees teil. Eine weitere Se- henswürdigkeit wird das großzügig an- gelegte 5 e e f e s t unter dem Arrange- ment des Grafen Clemens Brandis bilden. Kirchberg - Lebensrettung: Kürzlich fiel ein fünfjähriges Mädchen aus Bri- xen, das in Begleitung ihrer unacht- samen Mutter einen Notsteg über die infolge des Unwetters stark angeschwol
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