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Samstag, 26. August 167 Kitzbüheler Anzeiger Seite 1 Kilzböhekr Jungbauernschaft beriit Herbstarbeifsprogramm Landugendtreffen am 10. September auf dem Kitzbüheler Horn Unter dem Vorsitz von Bezirksjur&g- bauernobmann Alois Au f s c h n a i t e r, Aurach, behandelte kürzlich der Be- zi.rksausschuß das Arbeitsprogramm für den Herbst. Das traditionelle Land- jugendtreffen bildet den Auftakt für eine intensive Herbstarbeit und soll heuer am Sonntag, 10. September, nach sechsjähriger Unterbrechung, wiederum auf dem Kitzbüheler Horn stattfinden. Die beiden Gebiete „St. Johann" und „Pillersee" rüsten bereits für ein ge- meinsames Traktorgeschicklichkeitsfali- ren mit Fahrzeugweihe in St. Ulrich. Als besonders vordringliche Aufgabe im Rahmen der Jungbauernschaft wur- de eine intensive Werbetätigkeit für den Besuch der landw. Haushaltungs- und Der Kitzbüheler Gartengestalter Ger- hard Koppelmann hat von der Transalpinen Oelleitung, Generaldirek- tion für Oesterreich, den Auftrag erhal- ten, im österreichischen Gebiet der Oelieitung von Schwoich bis Kitzbüliel und weiter zum Paß Thurn und bis zur Stollenbrust im Amertal die hurnuslose Fachschulen hervorgehoben. Eine best- mögliche Berufsausbildung ist heute auch in der Landwirtschaft unumgäng- lich. Die vor zwei Jahren begonnenen Quizveranstaitungen sollen wieder fort- gesetzt werden. In vielen Gemeinden gestaltet die Jungbauernschaft bereits würdige Erntedankfeiern. Der Bezirks- ausschuß ruft alle Jungbauernobmänner auf, örtlich schöne Ernted'ankfeiern zu gestalten. Weiters ist ein umfangreiches Lethrfahrtsprogramm und ein gemein- samer Ausflug der Jungbauernobmän- ner und Jugendvertreterinnen vorgese- hen. Für Ende Oktober wird dann die Bezirkskonferenz einberufen, deren Auf- gabe es ist, das Winterarbeitsprogramm zu erstellen. Grünverbauung durchzuführen. Kop- pelmann verwendet dabei das von dem Kitzbüheler Ingenieurbiologen und Sach- verständigen für Hangbefestigungen und Begrünung von Oediand Ing. Dr. Hugo Meinhard S eh i e eh t 1 entwickelte Pa- tent, das außer in Oesterreich auch in mehreren Staaten Europas zur Anmel- dung gelangte. Wie stark die humuslose Verbauung mit dem Namen Schiechtl verbunden ist, beweist der Umstand, daß z. B. in Deutschland für diese Art der Grünverbauung der Ausdruck „S c h i e c h t 1 n" verwendet wird. Erstmals wurde von Koppelmann in Kitzbühel die humuslose Begrünung am Bah yausstattu ng Kinderwagen bei In iUi4eOs teRZ St. Johann Hahnenkamm vorgeführt. Es wurde dort ein Skiweg begrünt und ein Bachufer beim Waldelift. Auch die Begrünung der Skiausfahrt vom Hornköpfl am Kitzbüheler Horn zum Rangglplatz wurde von Koppelmann bzw. von der Belegschaft der Hornhahnen unter Kop- pelmanns Anleitung durchgeführt. Ge- rade an dieser Stelle ist der Vorteil des „Schiechteins" deutlich erkennbar. Die nach dem genannten System bearbeite- te Bodenfläche ist bereits grasgrün, ja sogar weidefähig, während die Ränder, die nicht bearbeitet wurden, kahles öd- land sind. Von der TAL wurden insgesamt Flä- chen von 120.000 Quadratmetern zur Grünverbauung der Natur zum Nutzen Christian Oberhauser zu Weib- Chronik des Niederstrafierhof es lendorf 70 Gulden in Oberndorf Voii Oberingenieur Marnach Vorgeschichte: Im 6. Jahrhundert er- greifen die Bayern Besitz vom Kaiser- gebirge und seiner Umgebung. Ober- eigentümer des Landes wurde der Her- zog. Die Güter der Walehen, wie man die romanischen Splitter im deutschen Volkskörper fortan nannte, wurden tri- butpflichtig gemacht. Aller Grund und Boden wird an die Volksgenossen als freies Eigentum verteilt. Stolz nann- ten sie ihre freien Eigensitze nach ih- rem Familienoberhaupte oder Sippen- führer, indem sie dessen Namen die Endsilbe - ing anhängten. Solche „ing.- Orte", in denen man die ältesten deut- schen Ansitze zu erblicken hat, gibt es im nächsten Umkreis des Kaiser- gebirges viele, wie z. B. ötting, Frik- king, Leitratingen, Hörpfing und Eber- hart 1 n g. Der Niederstraßerhof: Diese Bezeich- nung des Gehöftes ist erst vom Jahre 1788 an berechtigt, als der letzte „Wirth zu Eberhartling" namens Andrä Kol- ler ol- 1er die Liegenschaften und Zapfens- gerechtigkeit an Georg N i e d erst r a- 8er verkaufte. 1642 - Der urkundlich zuerst fest- stellbare „Wirth zu Eberhartling" ist Michael Prugger im Jahre 1642. Ge- mäß dem „Liber Memorabiium" (Pf arr- chronik) der Seeisorgestation Obern- dorf bei St. Johann, I. Band, Verfasser Peter Jakob Jeglinger, Expositus in Oberndorf von 1886 bis 1892, ist Michael Prugger, Wirth zu Eberhartling, Kir- chenpropst für die Jahre 1642 bis 1650 und 1668 bis 1672. Auch die folgenden Ermittlungen der Wirte zu Eberhartling sind bis zum Jahre 1791 dem oben genannten „Liber Memorabilium" entnommen. Herrn Geistl. Rat Georg G i g 1 m a y r, derzeit (1946 verfaßte Oberingenieur Marnach diese Chronik) Pfarrer in Oberndorf, sei für sein Entgegenkommen und für seine persönliche Anteilnahme am Wer- den dieser Chronik der herzlichste Dank ausgesprochen. Im Jahre 1676, die Türen der heute noch vorhandenen Wandschränke im ehemaligen Herrenstüberl des Nieder- straßerhofes tragen diese Jahreszahl, wird Georg Prugger als Wirth zu Eber- hartling genannt, und zwar als Dar- lehensgeber für das Gotteshaus. „Zur Bestreitung der Kosten für den Thurmbau müssen auch Kapi- talien aufgenommen werden und zwar bei Georg Prugger, Wirth zu Eber- hartling 100 Gulden Gilg Tax, Färber in St. Johann 100 Gulden Ruep Feuersinger auf der Weitau 50 Gulden Simon Prugger zu Oberndorf 28 Gulden" 1684 erscheint Peter Retenmoser als Wirth zu Eberhartling. 1684: In den Fasten werden bei Peter Retenmoser, Wirth zu Eberhartling, für die armen Kommunionkinder 11/2 Maß Speiswein abgeholt. 1710: Gleich zu Beginn hat man von Pest und Sterben gehört. Im Herbst nach dem Spitalmarkt hat man alle Grenzen und Pässe mit Sterbwachen besetzt, wie dann auch zu Eberhartling bei den Brücken, zu Going im Dorf, auch am Paß Strub jenseits des Was- sers ein Haus erbaut, darin die frem- den Leut sind aufgehalten worden und haben Contumaz machen müssen. 1734: Bartlmä Seißl, Wirth zu Eber- hartling 1774: Andrä Koller, Wirth zu Eber- hartling „Das Kirchenrechnungsmahl wird zum letzten Male beim Wirth Andrä Koller gehalten". - In der Küche des Niederstraßerhofes befindet sich heute ein Spülstein mit den Initialen A. K. und der Jahreszahl 1764". 1791: Georg Niederstraßer, Gast- geber zu Eberhartling, verkauft dem Andre F eile r, Bräuer in St. Johann, die Zapfensgerechtigkeit auf der Be- hausung Bühelhuben zu Eberhartling, welche früher zu Oberndorf gewesen;
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