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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 2. September 1967 IKaiserlager Hans IkLJi1 iU L'Kser t Aus Reit im Wink!, Bayern, wird be- richtet: Am 10. August 1967 starb der ehemalige Forstarbeiter Hans Salven- moser nach längerer Krankheit im Al- ter von 83 Jahren. Der Verstorbene war, nur unterbrochen durch den Er- sten Weltkrieg, von 1909 bis 1949 bei dem Forstamt Reit im Winkl als Holz- arbeiter-Rottenführer tätig und wegen seines Fleißes und Könnens allseits ge- achtet. Er war auch vielen Tirolern, vor allem im Raum Kufsteiin-Kössen- Erpfendorf-Waidring und den alten Weltkriegsteilnehmern bekannt. Nach seinem Austritt beim Forstamt wegen Erreichung der Altersgrenze war er noch bis ins hohe Alter von fast 80 Jah- ren ein geschätzter Almputzer auf der genossenschaftl. Hen-irnersuppenaim. In den Jahren 1905-1908 diente Salvenrno- ser, als damals noch österreichischer Staatsangehöriger, bei dem 3. Tiroler Kaiserjageriegiment In Bozen. Im 1. Weltkrieg rückte er am 1. August 1914 ein und am 18. August 1914 mit dem 3. Tiroler Kaiserjägerregiment, 11. Kp., an die Front in Galizien. Am 28. No- vember 1914 wurde er verwundet, kam aber afri 15. Jänner 1915 wieder zu sei- nem Regiment an die Ostfront. Vom Mai 1915 ab stand er bis Kriegsende an der italienischen Front. Er wurde mit mehreren Orden und Ehrenzeichen ausgezeichnet, so auch mit der ‚.Kleinen Silbernen Tapferkeitsmedaille". Am 19. August fand in Reit im Winkl ein Seelengottesdienst statt, zelebriert Der Tierschutzverein Kitzbühel trauert um sein Mitglied, den großen Tier- freund HH Pfarrer Karl Födinger. In memoriam sei mir gestattet, einen Aus- zug aus einem Brief zu veröffentlichen, den er mir am 28. Juni 1966 anläßlich des Todes seines geliebten Hundes „Al- legro" geschrieben hatte. „Viellieber Herr Doktor! Unser ‚Al- legro' ist nicht mehr! Er war unser Freude und nun ist er uns zur Trauer geworden. Er war einer der besten sei- ner Art und Rasse, denn er war ein liebes, gutes und treues Hundi und hat nicht bloß uns selber immer Freude ge- macht, sondern er wollte auch anderen immer Freude bereiten. Er hat uns ver- lassen am Sonntag, 26. Juni um 17.15 Uhr, indem er ruhig eingeschlafen ist; er war bis zuletzt reaktionsfähig und ein leises Bellen war sein Letztes. Las- sen Sie mich, lieber Herr Doktor, recht herzlich danken für all ihre Liebe und aufopfernde Sorge für unseren ‚Allegro' in gesunden und besonders kranken Ta- vom Geistl. Rat A. Gruber. Er hob in seiner Gedenkansprache die Religiösität des Verstorbenen, seinen Fleiß und die Treue zur Heimat und zum alten Brauchtum hervor. Die große Teilneh- merschar aus allen Bevölkerungskreisen bekundete die Achtung und Beliebtheit dieses alten und mit der Heimat ver- bundenen Mannes. Am Gottesdienst und an der anschließenden Beerdigung nahm auch eine Deputation des Tiroler Kaiserjägerbundes, Ortsgruppe Kuf- stein und Umgebung in der traditionel- len Vorkriegskaiserj ägeruniform mit dem Federbusch auf dem schwarzen Hut teil und eine größere Anzahl des Bundes aus dem benachbarten Kössen, ebenso der Vet.- und Kriegerverein Reit im Winkl, dessen Mitglied der Verstorbene seit 1909 war. Drei Böller- schüsse ehrten den ehemaligen Feld- zugteilnehmer. Kränze wurden nieder- gelegt durch Oberforstmeister H ii z namens der Bayer. Staatsforstverwal- tung, durch den Personalrat Fridolin Egiseer namens der Forstarbeiterschaft und für die Hemmersuppenaim-Genos-- senschaft durch ihren Vorstand Thomas Heigenhauser. Von allen wurde der Fleiß des Verstorbenen und die Ver- läßlichkeit gerühmt. Der Vorstand der Ortsgruppe Kufstein der Tiroler Kaiser- jäger, Ch. Zechmeister aus Kufstein gedachte der kameradschaftlichen Ver- bundenheit mit dem ehemaligen An- gehörigen der Kaiserjäger. Hö. gen. Sie waren immer so gut mit uns und mit dem ‚Allegro' bis zu seinem unabwendbaren Ende. - ‚Allegro' war ein großer Freund der Kinder und spielte gerne mit den Kindern des Dor- fes. ‚Allegro' war auch ein Liebling der Sommergäste und er wurde alle Jahre wieder von diesen als alter Be- kannter begrüßt. Mit seinem Sohn ‚Ada- gio' war ‚Allegro' sehr streng. ‚Adagio' war seinem Vater in Ehrfurcht und Liebe zugetan. Nun wird sich ‚Adagio' sehr anstrengen müssen, seinen Vater zu ersetzen. Aber auch er ist ein lie- bes, gutes Hundi. Innig möchte ich Sie bitten, daß Sie Ihre Liebe und Sor- ge nun auf unseren ‚Adagio' übertra- gen . . ." Dieser Brief, den mir damals Pfar- rer Födinger in meinen Urlaubsort nach- schickte, ist eines der rührendsten Do- kumente in meiner Tierschutzsamm- lung. Ich glaube daher, dem Andenken des so jäh von uns gerissenen großen Tierfreundes nicht besser dienen zu können, als diese schlichten und doch so mächtigen Worte post mortem zu veröffentlichen. Karl Födinger war zweifellos ein gro- ßer Pfarrer. Ein würdiges Original sei- nes geistlichen Standes. Und es wird für Kirche und Dorfgemeinschaft nicht leicht sein, einen gleichwertigen Nach- folger zu finden. Für unseren Tier- schutzverein ist sein Verlust noch viel bitterer. Denn wir haben einen echten tierliebenden Pfarrer begraben und haben kaum Hoffnung, einen solchen wieder einmal für unseren Verein zu bekommen. Als Mensch hat Karl Fö- dinger seinen Mitmenschen vorgelebt, daß ein guter Tierfreund auch ein wirklich guter Mensch ist. Als Pfarrer hat Karl Födinger bewiesen, daß ein tierliebender Pfarrer auch ein wirklich guter Pfarrer ist. Wir wollen dem Schicksal nicht undankbar sein, denn wenn er auch viel zu früh von uns ging, so hatten wir doch Glück, ihn viele Jahre unter uns Tierfreunden zu haben. Wir werden inni.gst versuchen, sein Andenken zu bewahren, denn der Mensch vergißt zu leicht und wird zu leicht vergessen. Mögen ihm die vie- len guten Taten an der geliebten stum- men Kreatur in seiner ewigen Heimat Glückseligkeit bringen. Fiducit! Dr. Oskar Ganster Obmann Lcrndjugendtreflen auf dem Kitzbüheler Horn Am Sonntag, 10. September 1967 fin- det auf dem Kitzbüheler Horn unter der Leitung von Bezirksobmann Alois Aufschnaiter, Aurach, das Land- jugendtreffen statt. Für diese Ver- anstaltung ist folgendes Programm vor- gesehen: 10 Uhr Bergmesse und Predigt, gefeiert von Vikar M o i s e s. Anschließend Begrüßung durch den Bezirksjung- bauernobmann. Festansprache von NR Landmann. Mittagessen. 13.30 Uhr Geselliges Beisammensein und Tanz. Es spielen die lustigen Oberndorf er. Seilziehn, Hackiziehn. Die Veranstaltung findet bei jeder Witterung statt. Verbilligte Auffahrts- möglichkeit von 7.30-9.30 Uhr mit der Hornseilbahn. Die gesamte bäuerliche Jugend sowie alle Freunde und Gön- ner werden für diese Veranstaltung herzlich eingeladen. Die Jugendvertreterinnen und Jung- bauernobmänner werden ersucht, um einen guten Besuch aus ihren Ge- meinden bemüht zu sein.
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