Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 2. September 1967 Premierentage in Kitz bühel Erlös für karitative Zwecke der Stadt Kitzbühel Am 28. und 29. August erfolgte in Kitzbühel die Erstaufführung der bei- den Filme „Die Hexen von heute" und „Der Dieb von Paris". Der Frem- denverkehrsverband und die Stadtge- meinde Kitzbühel hatten aus diesem Grund in Zusammenarbeit mit der United Artists und Cosmopolfilm ein umfangreiches Programm ausgearbeitet. Aus Deutschland erschienen elf Presse- vertreter namhafter Zeitungen und vom Sender Freies Berlin (SFB) und aus Oesterreich nahmen 16 Bericht- erstatter an den beiden Premieren- tagen teil. Wie Sie sich vielleicht noch erinnern werden, wurde im Winter 1965-66 wie schon so oft unsere Stadt von einem Filmteam bevölkert. Unter der Regie von Lucchino Visconti, Produktion Dino di Laurentiis und der Hauptdarstel- lerin Sylvana Mangano entstand in Kitzbühel eine Episode für den Film „Die Hexen von heute". Der 80köpfige Stab war im Grandhotel (Haupt- darsteller und Regisseur) und im Hotel Schloß Lebenberg untergebracht. In Kitzbühel wurde vom 10. Jänner bis 20. Feber gedreht. Schon damals berich- teten zahlreiche Zeitungen und das Fernsehen über die Filmarbeiten. Um- so gespannter eilte am vergangenen KINDERWAGEN KINDERBETTEN RUPPRECHT Josef-Pirch1-Stra1e 38 Montag ein illustres Premieren-Pu- blikum ins Filmtheater Kitzbühel, wo die Stadtmusik unter der Leitung von Stadtkapellmeister Sepp Gasteiger den Gästen zu Ehren flotte Märsche auf- führte. Fernsehansagerin Ilse Mahringer kündigte Vizebürgermeister Peter Sie- berer als ersten Festredner an. Herr Sieberer begrüßte im Namen der Stadt Kitzbühel den Generaldirektor der Uni- ted Artists Herrn Goldschmidt, Herrn Hauser von der Cosrnopolfilm, die Ver- treter der Presse und die zahlreichen anderen Premierengäste. Generaldirek- tor Goldschmidt gab in Erwiderung seiner Freude darüber Ausdruck, in Kitzbühel so gastfreundlich aufgenom- men worden zu sein und hob hervor, daß sich die Stadt am Fuße des Hah- nenkamms ganz besonders >gut als Mo- tiv für Filmaufnahmen eignet. Als Ver- treter des Fremdenverkehrsverbandes sprach abschließend der Hauptorgani- sator der Veranstaltung Dipl.-Vw. Dr. Josef Ziepi. Er bezeichnete die Ur- aufführung als eine großzügige und lie- benswürdige Geste an unsere Stadt und wünschte allen Teilnehmern einen angenehmen Aufenthalt. Die Presse- vertreter hatten am Nachmittag schon das Hallenbad, den Schwarzsee und das Kitzbüheler Horn besichtigt und waren vom Gezeigten hellauf begeistert. Als das Licht im Kinosaal verlosch, herrschte unter dem festlich gekleide- ten Premierenpublikum eine prickeln- de Atmosphäre. Nach einem äußerst gutgestalteten Vorspann erschien als erste Einstellung auf der Leinwand ein schwarzer „Rolls Royce", der durch verschneite Kitzbüheler Winterland- schaft rollte. Die Kamera schwenkte auf die Ortseinfahrtstafej. „Kitzbühel" und verweilte ausgiebig auf ihr. Hef- tiger Applaus aus dem Zuschauerraum! Aber bei diesem einmaligen heftigen Applaus blieb •es leider. Im weiteren Verlauf der ersten Episode, die in Kitz- bühel spielte, konnte man das schmucke Innere des Hauses Auersperg bewun- dern. Eine buntgemischte Gesellschaft verbrachte eine lange Nacht voller Ver- wirtheit in Kitzbühel, bis die Haupt- darstellerin in den frühen Morgenstun- den mit einem Hubschrauber in die Lüfte entschwand. Die weiteren vier Episoden handel- ten nicht mehr in Kitzbühel und über den künstlerischen Wert des Films wur- de nach der Premiere noch ausgiebig diskutiert. Viel gelöstere Stimmung als im Ki- nosaal herrschte beim anschließenden Empfang der United Artists im Grand- hotel. Nachdem die Hauptdarsteller durch Abwesenheit glänzten, war die Kitzbüheler Gesellschaft fast unter sich. Lediglich die Pressevertreter, unter de- nen sich auch Ing. Hannes Kar von Radio Tirol befand und der eine Reportage für den Rundfunk machte, halfen mit, das vom Grandhotel prächtig gestaltete Kalte Büfett zweckbestimmend zu' ver- wenden. Am zweiten Tag dieser ersten Kitz- büheler Filmfestspiele hatten die Stadt Kitzbühel und der Fremdenverkehrs- verband zu einem Cocktail in die Ten- ne Guido Reisch geladen. Vier fesche Mannequins führten den geladenen Gä- sten und den Pressevertretern Tiroler Dirndlmoden aus der „Boutique Tirol" vor. Die Modelle aus dem Haus Ku- ster fanden Gefallen und lockerten die Stimmung in der Tenne etwas auf. Die Frisuren für die Mannequins hatte wie schon so oft Feri Hagsteiner ge- staltet. Als Conferencier sah man den charmanten Burckhard Donath und die Fernsehneuentdeckung Ilse Mahringer fungieren. Bei guten Drinks und Käse- bäckerei holte man sich die nötige Stimmung für die folgende Auffüh- rung des „Dieb von Paris" mit Jean Paul Belmondo. Anschließend an die- ses Filmwerk, das ja nur in Paris han- delt, gab der Regisseur Luis Malle eine über zweistündige Pressekonf e- renz. Der Bayerische Rundfunk, Radio Tirol und der Sender Freies Berlin machten Rundfunkreportagen. Für Kitzbühel waren die beiden Film- tage sicherlich ein Gewinn. Der Name „Kitzbühel" stand wieder einmal in der Zeitung und wurde im Rundfunk ge- bracht und der Ausspruch von Dr. Ziepi „In Kitzbühel ist immer etwas los!" BOUTIQUE TYROL TRACHTEN KOSTUME hat sich einmal mehr bewahrheitet. Ob nun die beiden Filme gut waren und für die Verleihfirmen ein Ge- schäft, liegt nicht bei uns und soll nicht unsere Sache sein. - Un- ter der Prominenz befand sich auch Luis Mell. überrascht und sehr erfreut war man außerdem in Kitzbühel über die über- aus freundliche Geste von General- direktor Goldschmidt. Dieser ent- schied für sich und die United Artists und Cosmopolfilm, daß der Reinertrag der beiden Filmpremieren einem wohl- tätigen Zweck zugeführt wird. Der Er- lös betrug 7000 Schilling und wurde der Stadtgemeinde ausgehändigt. Ein hundertjähriger Sonderzug fahrt auf den Brenner lin Dienste der SOS-Kinderdörfer Dr. Gmeiner Am 23. September erscheint zum hundertjährigen Jubiläum der Brenner- bahn eine Sondermarke, auf der jene Lokomotive abgebildet ist, welche vor hundert Jahren die Nord—Süd-Achse befuhr. Einmal noch nach vielen Jahr- zehnten wird sie mit ebenso alten Waggons ihre vertraute Route auf den Brennerpaß hinaufschnaufen, wenn sie am Ersttag ihrer Sondermarke als „Ju- biläumszug" der ÖBB mit Festgästen von Innsbruck nach dem Brenner fährt und eine Bahnpost-Sonderbeför- derung zugunsten der SOS-Kinderdör- fer Hermann Gmeiners durchführt. Es wurden dazu farbenprächtige „Brennerbahn"-Ersttagsbriefe aufgelegt, die, mit der neuen Sondermarke fran- kiert, neben den amtlichen Ersttags- stempel den ersten österreichischen Bahnpost-Sonderstempel mit Europa- Legende und einen Komiteestempel er. halten. Die Auflage ist relativ gering, daher ist eine baldige Bestellung mit Postkarte bei der Briefmarkenabteilung der SOS-Kinderdörfer, 8011 Graz, an- gebracht, Preis des kompletten echt gelaufenen Brennerbahn-Ersttagsbriefes 15.— Schilling plus Porto, Bezahlung nach Lieferung.
< Page 14 | Page 16 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen