Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 9. September 1967 w a 1 d, Josef J ö c h 1, Reitherwirt, Egyd J ö c h 1, Tischlerwirt, und dem Neuwirt Josef Stöckl. Wenn die Reime hin und wieder etwas gar zu kernig ausfallen, soll das der Redaktion nicht übelgenommen werden. Sicherlich läßt sich mancher Reim leichter sprechen als schreiben. Der alte Gruttenbauer hat in St. Jo- hann das Metzgerhandwerk erlernt. Zuhause mußte er einmal einen Stier schlagen, was aber nicht hundertpro- zentig gelungen sein soll. Simon sang daraufhin: Zu Oberndorf a Metzger sei, krat dös war a Freud. wenn da Stier nach'n hinsei no dö Gsodbank umkeit! Oberndorf, Oberndorf, ist die groß Glogg. probiaschts ös na Läutn, wenns moants es is gfopp. Einem Freund in einem benachbarten Dorf, der dort im Kreis seiner Freunde das „Zepter" schwang, sang er: A Gridi wie a Taxbam, Und an A..., densn saxt kam. An fleichmuattan Bauch und an Totenkopf drauf. (fleichmuattan - ein alter Oberndorfer Ausdruck für „schmetterlingähnlich). Der Jochberger Wirt Hochfilzer kam einmal zum Schörgerbauern und kaufte dort gleich an die 2000 Meter Holz. Da traf ihn Simal vor einem Bauernhaus stehen, wo die Bäuerin schon zwei Män- ner überlebt hatte. Darauf das Gsangl: Daß du a !nO daher kimbst, is decht schiaga schod, weil sie eh scho zwei Heid a da Huja obn hat. Der alte Frickingerbäck in St. Johann gehörte auch zum „Simal-Kreis". Er war einmal ein bedeutender Holzhändler, ge- schäftlich aber zum Schluß nicht mehr der glücklichste: Da Frickingerböck hat w:enk Holz und viel Stück, zahlt koa Steuer und viel Zins, dea passat auffa zu ins. Und noch einmal: Wia er plattit und schlagg da Frickinger Jogg, geh schautsn krot u, wia ea gfriesaschneidn ku. Seinerzeit waren der Dampfl und da Bärnwirt in St. Johann gute Freunde, da- bei gab es nicht viel Gschrei, daß der eine dem anderen seine Wirtin gerne sah und umgekehrt. Simal nicht fad: Da Dampfl und da Bär, dia homb die gleich' Gesinnung. Was dea oane herumschaut, schaut da oa hinum. Der Apotheker in St. Johann und „wie- der der Bärnwirt", die hatten sich die gleiche Braut ausgesucht. Da Herr Ma- gista verstand sich aber besser in die- sem Sinn und führte die Braut zum Kitzbüheler Anzeiger latz gehts auf da Welt ja ganz bsunder her, iatzt hot da Vogi den größan Kopf als wia da Bär. Der Bärenwirt kam aber trotzdem zu seiner Frau, aber auch hier gab es Nei- der sowie Sänger: A eiserne Bettstatt, dös wünsch ma da Braut, daß' ihr nit eigeht, wenn da Bär eichischaut. Als er geschäftlich schon nicht mehr am besten stand, da Sasnschmied (es waren auch harte und schwere Zeiten bei der Sensenerzeugung und Simal hatte so viele gesellschaftliche Ver- pflichtungen zu erfüllen), da fuhr er einmal ins Pinzgau und kaufte sich das schönste Pferd. Beim Neuwirt kehrte er zu, da er wußte, daß alle promi- nenten Freunde beisammen saßen. Da gab es dann ein Wunder und Loben über die Qualitäten des Rosses, den rassigen Kopf, die breite Hinterhand, die schöne Zeichnung usw. - und auch den hohen Preis. Simal stand zu sei- nem Fuchs hin und sang: Fuchs, hast an schön Hals und kost hast es alls. Magst scho hochgsechn sei, steht ja da Moasta nebn de!. Auf das gab er viel, daß ihn die Leute „Moasta" titulierten. Beim Meixner hinter Bruggbach lo- gierten einstens auch Karner und die Tochter war ein ausnehmend schönes- Dirndl. chönes Dirndl. Ein Bruder vom Sasnsdhmied hatte bei dieser hübschen Tochtermehr Reim wie Simal. Da gelang ihm wieder en Versal, wohl aber etwas melancho- lisch: Wenn i nur ziachn derf, bin i scho zfriedn. Magst scho bei da Traudl an Grattn in liegn. Beim großen Kirchdorfer Viehmarkt war es wichtig zu erscheinen. Mit dem Gred war aber nicht zu spassien, vor, allem von Wasserlackn, moorige Tei- che, Frosc'hlackn etc. sollte nichts ge- sagt werden. Die Oberndorfer erschie- nen in großer Mannschaft und dabei selbstverständlich nicht „loadig" auf- glegt und voller Schneid: Zeascht kombt da Neuhauser, da Huber, da Schmied. Heut san ma oacha as Fröschn, is enk krecht oda mit. Das war die Einleitung zu einer gewal- tigen Rauferei, denn die Kirchdorfer ließen sich die Anspielung auf das we- nig ehrenvolle Fröschn nicht gefallen. Nikolaus Walti, da Kaiserer genannt und spätere Huberbauer, traf einmal in der Früh einen Sensenschmiedgesel- Seite 19 Da Körper vom Manzl liegt herin a dein Haus. Dö Haxn und s' Schwanz! liegn außbei owaus. Der Sensenschmied besaß außer seiner Sensenfabrik auch eine Säge und eine Mühle. Im Absingen waren sich der Huberbauer und Simal fast ebenbürtig. Der Huberbauer wußte auch was zu sagen. Kam er einmal mit einem „Faschtl" Weizen zum Simal und sang: Grüaßt dö God Moasta vo da Sag und vo da Mui. 1 tat die schö bittn, stichl mia nit gar zvui. Voraus beim braun Stab, weil den die Bäurin an Henan gern gab. Thaler Simon vom Wölzier ließ sich auch manchmal hören. Er nahm die Gemeindepolitik zum Ziel, vonwegen dem Bassinbau: Zu Oberndorf unt hams an Wassabassin. Habn's baut aufn truckna Platz!, is koa Trupfn nit drin. 1 hab g'hört es is Schuihaus zkloa, kuntns leicht die 1. Klaß' as Bassin auffi toa. Das Wasserreservoir wurde 1908 von der damaligen „Fraktion" Oberndorf zur Benützung für die Freiw. Feuer- wehr errichtet, die dann 1909 gegründet wurde. Der Bärenwirt zu St. Johann, Klaus Fischer, war während des Krieges der Verpflegsminister der Gemeinde. Wenn die Bauerneine Kuh „stellen" mußten, dann mußte sie der Bärenwirt über- nehmen. Simon Thaler vulgo Kircher- Sima stellte auf den St. Johanner Um- schlagplatz einmal ein schwarz-flecki- ges „Sauvieh". Der „Bär" geht um die Kuh herum und sagte: Grüß di God, Sima: A so a Kuah mecht i a, wenn i arnol oane fund. Blieb ma s' Heu auf da Rem, Weils nit eischlintn kunt. Damals gab es auch in St. Johann knap- pe Zeiten und die „Tuschn-Kost". Wie- der einmal brachte Kircher-Sima eine Kuh und revanchierte sich auch für das Lied vom Bär. Grüß di God Klaus: Und da bring i enk a Fleisch Von a Holländer Kuah. Do kinnts leichta Schei Zu dö Tuschn dazua. Nikolaus Walti zum Sensenschmied- Simal: O Moasta, o Moasta, was hast du gestan triebn? Was' beim Neuwirt hast gsoffn, hast beim Kramer unt gspiebn. und zum Hoferbauer: Leidwesen des damaligen Bärnwirtes len von Simal namens Manzl total be- auch heim. Was wußte da Simal zu sagen J soffen zwischen Tür und Angel liegen:
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