Kitzbüheler Anzeiger

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Name des Gutes Grundherrschaft Familienname des Besitzers Angerergut Kloster Altomünster Blatt Hanserhäusl freieigen Ankner Riemergütl Kirche St. Johann Gillinger Foldergut Kirche Kitzbühel Landmann Trappigut Kloster Altomünster *) Hauser Am Hofgut Kloster Rott Seybaki 1 /2 zu Haslach, Kirchc-rgut Kirche Piliersee Obermoser Kircherwiesengütt freteigen Obermoser 1 /2 zu Haslach, Anderla Kirche Reit Blatl Haslach, 2 Goingnergüter Kloster Altomünster *) Sinnesberger Schöberlhäusl freiegen Mühiberger Kreuzerwiesengütl Kloster Berchtesgaden *) Meickl Wölzergütl freieigen Wa]]ner Trattberggütl Kloster Mariathal Hayer Saureggut Kirche Reit Oberhauser *) später freigekauft Laut Landsteuerbuch 1464 zinsten z. Ambt" in Kitzbühel. Dieses Gebiet war B. die heutigen Oberndorfer Güter „Von, der sogenannten „Hawtzenperger wer- Häsenperg" und „Rttedl" an das „Ober chart" zugeteilt. Das Oberndorfer Weihnachtslied Von Meistersinger Christian Blattl Samstag, 9. September 1967 Kitzbüheler Anzeiger Seite 23 Daß die Oberndorfer als eifrige und geübte Sänger auch zu einem eigenen Weihnachtslied kamen, das verdanken sie dem Tiroler Bauerndichter und -Komponisten Christian Blattl, Bauer zu Wilheimstätt in St. Johann. Chri- stian Blattl wurde 1305 beim Roaner- bauern in Fieberbrunn, in dem Hause seines als Freiheitskämpfer und Schüt- zenhauptmann berühmten Vaters glei- chen Namens, geboren. Er wurde schon in jungen Jahren Eigentümer des Wil- heimstätter Bauerngutes im St. Johan- ner Winkl, das schcn sein Vater be- sessen, verkauft und nach dem Kriege des Jahres 1809 wieder erworben hat- te. Nach diesem Gute, das bis zur jose- finischen Pfarrregulierung 1785 zur Ge- meinde Kirchdorf gehörte, hat man ihn den „Wilhelmstätterbauer" oder kurz den „Wilheimstätter" genannt. Er leb- te später wieder in Fieberbrunn und kehrte von da 1823 wieder nach St. Jo- hann zurück. - Dort ist er, 60 Jahre alt, am 20. Dezember 1865 ge- storben. In dem „Oberndorfer Weihnachts- lied", das früher nach den Angaben sei- ner Tochter Elisabeth Blattl, genannt „s' blind Lisei", viel in Oberndorf, St. Johann, Fieberbrunn und Kitzbühel ge- sungen wurde, heute aber fast in Ver- gessenheit geraten ist, sucht der Dich- ter die theologische Frage zu beant- worten, warum Gott nur die sündigen Menschen, nicht aber auch die gefalle- nen efalle nen Engel erlöst hat. Blattl mußte die- ses Lied für die Oberndorfer machen. Melodie (vierstimmig) und Text fanden im Liederbuch „Blattl-Lieder" von Dr. Josef Pommer, Wien. Aufnahme. Die- ses Liederbuch erschien 1910 im Ver- lag von Georg Blat:l, Brauereibesitzer in Saalfelden. Was hat doch der Mensch zuvor Gott wohl gegeben, Daß er wiederum auf Vergeltung gedacht? Wer ist mir im stand die Ursach' zu erheben, So wohl Gott den. Menschen zum Schuldner gemacht? Nichts als die Liebe, die lautere Liebe! 0 göttlicher Heiland, aus eigenem Triebe Steigest du hernieder zu uns auf die Erd. Ach, ist wohl der sündige Mensch dieses wert? Doch aber du fragst nicht nach mensch- licher Würde, Weil dir ja vielmehr nur die Demut gefallt. Du tragest wohl freiwillig unsere Bürde, Kamst, um uns zu dienen, in Knechtes Gestalt. Darum hast du deinen Vater verlassen, Betratest den Leidensweg, die Dornen- straßen, Bildest von der Krippe, zum Kreuz, bis zum Grab Jeden blutigen Fußtritt mit Wohl- taten ab. Warum nahmst dich du bloß der sün- digen Menschen Und nicht der gefallenen Engeln auch an? Was zwang dich, als Liebe zu uns, ohne Grenzen, Wovon sich der Mensch kein Begriff machen kann? Das ist ein Geheimnis, so nicht zu ergründen, Weit wir nicht im stand sind, ein Vor- recht zu finden. Aus lauterer Gnade hast du es getan, Aus Gnad', nur aus Gnad', o göttlicher Sohn! Du willst jene Plätz' nur mit Menschen besetzen, So jene hoffärtigen Geister verscherzt. Nur dies kann das himmlische Heer so ergötzen, Welches der Verlust zuvor bitter ge- schmerzt. Gott Ehr' in der Höh', Fried' den Men- schen auf Erden! Das Erbrecht zum Himmel soll uns wieder werden, Nur jenen zwar, die des guten Willens seint, Drum rufet voll Freuden der Engel aliheint. O göttlicher Heiland, wir wissen es alle, Nur wegen uns, wegen uns allein Leidest du die äußerste Armut im Staue Wir blicken beschämt in die Krippe hinein. Ach, wie wird es uns etwa dorten ergeh'n, Wenn wir vor dem göttlichen Richter- stuhl stehen? Dort bist du uns nicht mehr das hold- volle Kind, Sondern der erschreckliche Rächer der Sünd'. Doch wir glauben alle an eine Erlösung Und hoffen Verzeihung all' unserer Sünd'; Das ist für uns alle die sicherste Tröstung Vor deiner Krippe, 0 göttliches Kind. Dies dränget uns, dich, Gott, den aller- höchsten, Von Herzen zu lieben, und unsernen Thron Voll innigster Reu' wahre Besserung an. Es gibt sicher wenig Gemeinden, de- nen eineigenes Weihnachtslied verehrt wurde und es wäre wünschenswert, würde dieses Lied auch von der heu- tigen Generation wieder gesungen wer- den. - Eine Begebenheit aus St. Jakob i. H. Von Anton Walti Zusammenstöße zwischen Böcken, das kann uns weiter gar nicht schrecken. Zusammenstöße mit sich selber, das machen nicht einmal die Kälber. Die Unfallschronik unsrer Zeit verzeichnet diese Seltenheit. Auf einem breiten freien Feld, wo es gewiß an Raum nicht fehlt, geriet ein Traktor und ein Mäher - sie haßten sich bestimmt seit jeher - in einen Kampf auf Tod und Leben. Das kann's nur in St. Jakob geben. Und der Besitzer der Motoren hat mit sich selbst die Schlacht verloren. Ja, Raum für alle hat die Erde, für Mensch, Motoren und für Pferde; und doch hat jeder noch zu wenig, sei er ein Bauer oder König.
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