Kitzbüheler Anzeiger

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Stehend v. 1. n. r.: Hans Le'itner, Hans Kuttner, Georg Pletzer, Andrä Wurz- rainer, Chorleiter Hubert Sprenger, Josef Schmid, Günther Blassnig, Coop. Josef Raninger, Franz Wilhelm, Direktor Ludwig Partl, Anton Pletzer, FVV- Obmann Felix Madi, verdeckt: Reinhard Schwaiger, Wolfgang Netzer, Spögler Felix, Mathias Gartner, Kurt Walti, Franz Trockenbacher, Hans Karl, Willi Walstra, Alois Hirzinger, Volksschul- Direktor Josef Prantner, Herbert Fuchs, Edgar Hamrnerl, Bezirks-Schulinsektor Obmann Walter Bodner. - Brauch- tumsgruppe Hauser: Hans Hauser, And rä Goliner, Helene Dorn, Hannelore Gründhammer, Elisabeth Prost, Laner Hansi und Sebastian Hauser. Im Hintergrund ein Festungsvorwerk mit drei Türmen; auf jedem Turm eine steinerne Eichel, daher zu den „Drei Eicheln" genannt. Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 23. September 1967 Diese treuen Landsleute trafen wir dann immer wieder, wo immer wir zu einem Auftritt kamen. Vom Rathaus ging es zum Empfang in die Oesterreichische Botschaft, wo wir vom Geschäftsträger Exzellenz Dr. Pfusterschmid und seiner char- manten Gattin mit österreichischer Herzlichkeit begrüßt wurden. In zwangslosen Gesprächen konnten wir von der Heimat berichten. Nach dem Austausch der Erinnerungsgeschenke und nach Einnahme eines sehr reich- lich beschickten Büfetts bedankten wir uns bei den hohen Gastgebern mit Lie- dern aus Tirol, die so gut gefielen, daß wir auf Wunsch der Gattin des Herrn Gesandten noch das „Kaser- mandi" und den „Tatzelwurm" vor- tragen mußten. Wieder Blumen, viele guten Wünsche und ein herzlicher Ab- schied. Wir fühlten uns in der Ge- sandtschaft wie zu Hause, was nicht zuletzt auf die Freundlichkeit des Ge- sandtenpaares zurückzuführen war. Wieder das „Wettrennen mit der Zeit". Wir mußten nach Diekirchen zu unserem zweiten Auftritt. 35 km von der Landeshauptstadt ent- fernt gilt diese kleine freundliche Di- striktsstadt mit 5000 Einwohnern als die Wiege des Luxemburgischen Frem- denverkehrs. Mächtige Burgen, Ruinen und römische Mosaiken. Als wir in Diekirchen vom Vertreter des S. I. empfangen wurden, drückte sein Ge- sicht beim Anblick unserer bunten Gruppe einigen Zweifel aus. „So we- nig Leute? Vorigen Samstag hatten wir beim Beatkonzert auf dem großen Platz vor dem Gerichtsgebäude an die 2000 Zuhörer". Nun, wir behielten die Ruhe. Als wir dann am Abend um halb 9 Uhr mit unserem Programm begannen, war der ganze Platz voll besetzt und nach einer halben Stunde stöhnte unser Mann: „unglaublich, schon über 3000 Personen und es kommen immer noch Leute...!" Glich der erste Auftritt in Mondorf- Bad mehr einer Generalprobe, so wur- de Diekirchen die Generalprobe für die Hauptstadt Luxemburg. Einmarsch und Aufstellung, Musik, Schuhplattler und dann folgte die Begrüßung in französischer und deutscher Sprache durch Sangesbruder Willi W als t r a, der auch im Laufe des Abends die Auftritte erklärte und die Gruppen vorstellte. Der Kontakt nahm mit den Darbietungen zu, ebenso der Applaus. Als dann nach einer Musikeinlage fünf Sänger Mädchen aus dem Publi- kum zum Tanze holten und diese ge- meinsam mit den Schuhplattlern und Sängerinnen der Hausergruppe auf der großen Bühne einen Tanz aufführten, war das Eis gebrochen. Aus dem Bei- fall wurde Begeisterung. Ein Intermezzo: Trompetensolo (Erz- herzog-Johann-Jodler) vom obersten Stock des Gerichtsgebäudes und am Schluß ließ der bekannte Feuerwerker Franz Wilhelm eine Rakete steigen. Zuerst atemlose Stille, dann aber Bei- fall fast ohne Ende. Al wir unser Programm beendet hatten, wußten wir: Diekirchen wurde ein voller Erfolg. Auch hier wieder Grußworte von Offi- ziellen, Blumen und herzliche Umar- mungen. Anschließend war ein Empfang beim Bürgermeister und bei den Re- präsentanten vom S. I. Viel Lob und viel Anerkennung und kein Wortmehr vom Beatkonzert. Eine kurze Stunde in geselliger Runde, mit Heimatliedern verschönt, und bei einem guten Glas Wein, dann per Bus nach Luxemburg und zur Ruhe. Bleibende Erinnerungen an den Dom von Luxemburg Der Sonntag brachte uns St.-Johan- nern ein ergreifendes und nachhaltiges Erlebnis. In den Reihen der Sänger- runde befand sich Hochwürden Koope- rator Ranninger. Er zelebrierte, wie immer auf Sängerfahrten, in Luxem- burg die hl. Messe. Wir betraten um 8.45 Uhr den menschenvollen Dom, die Kathedrale Unserer lieben Frau von Luxemburg. Unsere Mädchen in ihrer schmucken Tracht legten auf den Stu- fen des Altares die Blumengebinde nieder, die wir alle am Vorabend in Diekirchen erhalten hatten. Zur Meß- feier wurde die Schubertmesse auf- geführt. Die Predigt, die von Dom- pfarrer Hochwürden Frederic R a s q u e gehalten wurde, war ganz an uns Ti- roler gerichtet. Aus seiner Predigt: „Zum erstenmal sind Gäste aus Tirol in ihren traditionellen schmucken Trachten bei uns zu Gast, zum er- stenmal legt eine Tiroler Gruppe Blumen vor dem Altar Unserer lie- ben Frau nieder und zum ersten- mal sehe ich solch eine Gruppe mit einem Priester vereint bei einer hl. Messe!" Der Herr Dompfarrer gab dann einen geschichtlichen Ueberblick aus der Zeit, als Luxemburg unter der Kaiserin Ma- ria Theresia noch zu Oesterreich ge- hörte. Er lobte diese mütterliche große österreichische Kaiserin als Frau und Regentin und fand aufrichtige Dankes- worte. Spuren der Kaiserzeit finden sich in Stadt und Land Luxemburg reichlich, auch im Staatsleben. Er lei- tete über auf seine eigene Zeit als Priester in Innsbruck, sprach von un- serem Land, von der Hofkirche, in welcher eine luxemburgische Heilige. die hl. Anastasia, begraben liegt und sprach von den großen Söhnen Tirols. Er nannte Pfarrer Hauser, der als „Relmmichl" unvergeßlich bleibt und kam am Schluß auf den „größten und tapfersten Sohn Tirols in seinem Kampf um die Freiheit der Heimat, auf An- dreas Hofer" zu sprechen. Vor dem Abend trug er noch die zwei ersten Strophen des Andreas-Hof er-Liedes. der Tiroler Landeshymne, vor.
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