Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 16 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 23. September 1967 Zur Neuregelung der Unterrichtszeit an den Kitzbüheler Schulen Warum wurde der Unterrichtsbeginn auf 7.30 Uhr vorverlegt? An den Pflichtschulen in der Stadt Kitzbühel wurde zu Beginn des Schul- jahres durch eine Verordnung des Be- zirksschulrates die Unterrichtszeit neu geregelt. Der Unterricht beginnt ein- heitlich um 7.30 Uhr. Eine entspre- chende Regelung besteht bereits in zahlreichen Gemeinden, sie wurde u. a. mit gleichem Termin auch für alle Pflichtschulen von St. Johann ver- bindlich eingeführt, wo bisher nur die Hauptschulen und die Bundesmittel- schule um 7.30 Uhr den Unterricht begannen. Die Einführung in Kitzbühel stellt demnach absolut keinen Allein- gang dar, das Gremium des Bezirks- schulrates stimmte der Aenderung erst nach sorgfältiger Prüfung der Argu- mente zu. Für Eltern und Kinder stellt die neue Regelung eine einschneidende Aende- rung dar, die nicht überall Zustimmung findet und insbesondere nicht immer auf Verständnis stößt, weil bisher die Begründung nicht gegeben wurde, die zu dieser Regelung zwang. In Kitzbühel wurde an den Volks- schulen und an der Sonderschule be- reits vor Jahren die heute allgemein übliche Form des ungeteilten Unter- richts eingeführt, wodurch die früher üblichen zahlreichen Nachmittagsstun- den wegfielen. Ausschlaggebend dafür war die Tatsache, daß in Kitzbühel sehr viele Kinder einen weiten Schul- weg haben und diesen nicht viermal am Tag machen sollen. Meist konnte auch das Mittagessen nur unter Zeitnot eingenommen werden und durch die unterschiedliche Schlußzeit der einzel- nen Klassen ergaben sich zusätzliche Schwierigkeiten. Der ungeteilte Unter- richt brachte auch eine Verringerung der Gefahren auf dem Schulweg und eine längere Freizeit der Kinder für Aufgabe, Spiel und Sport. An der Hauptschule konnte der im- geteilte Unterricht wegen der höheren Stundenanzahl unter Beibehaltung der bisherigen Beginnzeit um 8 Uhr nicht verwirklicht werden, obwohl nicht nur die oben aufgezeigten Argumente, son- dern vor allem die Tatsache sehr vieler Fahrschüler aus den Nachbargemeinden zu dieser Lösung drängten. In der Hauptschule ergaben sich we- gen des Lehrermangels, vor allem aber wegen des Raun-in- iingels sehr lange Mittagspausen für mehrere Klassen, zahlreiche Schülerinnen und Schüler wußten vor allem in der kalten Jah- reszeit und besonders während der Sai- sonzeit nicht, wo sie sich aufhalten konnten. Dies betraf nicht nur Schü- lerinnen und Schüler aus Nachbaror- ten, sondern auch aus Kitzbühel, wenn sie in der, Mittagszeit nicht nach Hause kamen. Es kam zu den unliebsamen Erscheinungen des Fahrschülerwesens mit den in einem internationalen Frem- denverkehrsplatz unvermeidbaren Ge- fährdungen der heranwachsenden Ju- gend. Die Einführung der ungeteilten Un- terrichtszeit bedeutet unter diesem Ge- sichtspunkt eine entscheidende Verbes- serung in erster Linie für alle Fahr- schüler - das sind etwas mehr als 30 Prozent aller Hauptschüler - und für alle in den Stadtrandsiedlungen und in den Streusiedlungen der Stadt woh- nenden Kinder. Nach Festlegung des Stundenplanes an der Hauptschule ergibt sich fol- gendes Bild: 8 Klassen haben nicht ein einzigesmal in der Woche Nach- mittagsunterricht, durch den Raumman- Am 9. September 1967 wurde das Sportcasino und Möbelhaus in Mitter- sill durch Herrn Dechant Hagenauer eingeweiht. Das Sportcasino, das seit zirka einem Jahr in Betrieb ist und in aei letzten Zeit besonders durch Brauchtumsveranstaltungen einen gu- ten Ruf gewonnen hat, stellt für Mit- tersill einen bereits bekanntgeworde- nen Fremdenverkehrsmittelpunkt dar. Es wurde in der vergangenen Saison von den Sornmergästen die gute Führung des Hauses und insbesondere die Kü- che gelobt. Zu gleicher Zeit mit der Einweihung des Sportcasinos wurde das im Seiten- trakt befindlkhe Möbelhaus, das eine Ausstellungsfläche von zirka 1400 Qua- dratmeter aufweist, der Oeffentlichkeit zur Besichtigung freigegeben. Die Ein- weihung wurde von Herrn Dechant Ha- genauer durchgeführt und als Vertre- ter der Bezirkshauptmannshaft wa- ren Oberregierungsrat Dr. Effenberger, als Vertreter der Gemeinde Mittersill Bürgermeister Josef Grani erschienen. Den österr. Sportkegelklub vertrat Ing. Pereht; außerdem waren die mit dem Bau Beauftragten - Baumeister Ing. Empl und Architekt Holzer - eben- falls zum Festakt anwesend. Herr Oberregierungsrat Dr. Effen- berger wies in herzlich gehaltenen Wor- ten auf die Leistung der Familie Kog- ler hin und wünschte dem Unterneh- Feuernotruf Tel. nur für KtzbüheI 122 Rettung (Rotes Kreuz) Tel. 144 Notruf Gendcarmerie Tel. 133 gel ist es derzeit unumgänglich erfor- derlich, daß Turnen, Handarbeit und Hauswirtschaft teilwe,ise an Nach- mittagen angesetzt wird. Im Vorjahr gab es keine einzige Klasse ohne Nach- mittagsunterricht, in mehreren Klassen mußten die Schüler viermal pro Woche über Mittag in der Stadt bleiben. Das war ein von den Eltern zu Recht an.- geprangerter Uebelstand, denn es blieb beim besten Willen keine Zeit für Frei- zeit und Sport, worauf das Kind im In- teresse seiner körperlichen Entwicklung im Pflichtschulalter Anspruch hat. Die Umstellung bringt naturgemäß Schwierigkeiten mit sich, aber sie las- sen sich bei gutem Willen und Ver- ständnis für die Lage der Mehrheit der Schüler und damit der Eltern über- winden. Nicht zuletzt wird durch eine den neuen Unterrichtszeiten angepaß- te Fahrplanänderung der Beförderungs- mittel die Wartezeit bei den Schüler- bussen gewaltig herabgesetzt und für alle der Schulweg kürzer und gefahr- loser gemacht. men ein gutes Gelingen und viel Er- folg. Bürgermeister Grani, der insbesonde- re auf die Bedeutung des Unternehmens für den im Fremdenverkehr aufstre- benden Ort Mittersill hinwies, bedankte sich im Namen der Bevölkerung des Ortes für das von der Familie Kog- ler dem Ort Mittersill entgegengebrach- te Verständnis in Beziehung auf die Gestaltung des Ortsbildes seibt. Wie Bürgermeister Grani anführte, wurde der gesamte Bau bereits acht Monate vor der in der Kollaudierung vorbestimm- ten Zeit in der Außenfassade dem Orts- bild entsprechend fertiggestellt. Auch lobte Bürgermeister Grani den unter- nehmerischen Willen und den Fleiß sowohl der Familie Kogler als auch des gesamten Betriebes, daß die Fa- milie Kogler sich nach der Errichtung eines Möbelhauses, Kinos und Tischle- rei in Neukirchen entschlossen hat. Mit- tersill ein längst fällig gewesenes, den modernen Erfordernissen entsprechen- des Möbelhaus durch diesen Bau zu geben. Außerdem hat Bürgermeister Grani auf die besondere Leistung des Sportcasinos in der vergangenen Saison hingewiesen und seine Freude darüber ausgedrückt, daß sich die Betriebslei- tung entschlossen hat, in den nächsten Monaten durch entsprechende Groß- veranstaltungen in den Räumen des Casinos Mittersill eine neue Fremden- verkehrsattraktion zu geben. Sofort nach Eröffnung des Hauses fand ein großer Besucherstrom die Möglichkeit, sich über die ausgestell- ten Möbel zu informieren und an ei- nem Preisausschreiben, das eine Wo- che dauert, teilzunehmen. Eröffnung des Sportcosinos in Mittersill
< Page 16 | Page 18 >
< Page 16 | Page 18 >