Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 23. September 1967 Kitzbüheler Anzeiger Seite fl Im Zuge der Behebung der Hoch- wasserschäden vom 28. Juli und vom August im Brandseitgraben bei Kirchberg mußte der Brandseitner Weg großteils neu angelegt werden. Auf eine Intervention des Bauern und Heimat- lorschers Anton Flecksberger bei der Landeslandwirtschaftskammer in Inns- bruck wurden auch zwei Schubraupen eingesetzt. Damit der wieder instand- gesetzte bzw. neu angelegte Weg „in die Brandseite" auch im Sommer als Wirtschaftsweg benützt werden kann, ist eine Aufschotterung des Weges not- wendig, die aber nur mit öffentlichen Mitteln möglich ist, zumal der Weg nicht nur von den Bauern, sondern auch von den Feriengästen, vor allem von den Bergwanderern vom Hahnenkamm, benützt wird. Nach der Hochwasser- nacht vom 27. auf 28. Juli konnten die Brandseitner Bauern mit Roß und Schlitten nur über die Fleckaimweiden Bis zur Säkularisierung (Verweltli- chung) des geistlichen Landesfürsten- tums Salzburg im Jahre 1803 bestand im Gericht Itter (Hopfgarten) je eine Miliz-, Schützen- und Sturmkompanie, nach der Säkularisation, als Salzburg in Erzherzog Ferdinand von Österreich (dem aus Italien vertriebenen Groß- herzog von Toskana) einen neuen, welt- lichen Landesfürsten erhielt, aber inc Miliz-, zwei Schützen- und drei Sturmkompanien. Alle nicht zur Land- miliz (oder Landwehr) einberufenen Männer von 18 bis 40 Jahren wurden in Landschützen- und von 41 bis 60 Jahren in Landsturmkompanien for- miert. Hauptmann der 18031'1805 errichteten zweiten Brixentaler oder K jr c h b e r- g e r Schützenkompanie wurde der Kirchberger Bräu Johann Georg Schroll (Rufname Georg!), der 1809 (von 1805 sind keine Standeslisten er- halten) mit seiner Kompanie viermal ausrückte. Vom 14. bis 16. April mit 143 Mann nach Wörgl, um die zu Innsbruck ge- fangenen Bayern und Franzosen auf den Wörgler Feldern zu bewachen und dann nach St. Johann zu eskortieren. Vom 5. bis 14. Mai mit 171 Mann nach Wlldbichl bei Sachrang, um die dortige Grenze gegen den mit Macht eindrin- genden Feind zu schützen. Am 14. Mai wurde die Kompanie mit übermacht angegriffen und mußte sich mit Hinter- lassung eines Gefallenen - Georg Wld- auer, Bauer beim Rotten am Westen- dorfer Salvenberg - beim sogenannten Schanzl vor Kufstein über das Gebirge und Staudachbauernwiesen ins Tal ge- langen. Die Wildwässer vom 28. Juli und vom 3. August haben im Oberbach des Brandseitenbaches große Mengen an Schutt und Geröll abgelagert, die nicht nur den Holzabführweg im Oberbach vollständig zerstörte, sondern auch bei einem künftigen Hochwasser zu einer Gefahr nicht nur für den Brandseitner Weg, sondern auch für die Ortschaft Klausen und für die Brixentaler Bun- desstraße Kirchberg—Klausen—Kltzbü- hei werden kann. Eine Ausbaggerung des Brandseitner Baches, einer der 17 Wildbäche der Spertentaler Ache, ist daher notwendig. Von Anton Flecks- berger wurden diesbezüglich Interven- tionen in Innsbruck unternommen. An frühere Ausbrüche des oberen Klaus- ner- oder Brandseitenbaches erinnert uns heute noch der Flurname „Petern- Steinach" in Klausen. gegen das Brixental zurückziehen, wo sie am 14. Mai ankam. Vom 24. bis 30. September mit 117 Mann nach Meliek bei Weißbach, um den eindringenden Feind zurückzuschla- gen, was auch glücklich bewerkstelligt wurde, worauf die ganze Kompanie am 30. September wieder nach Hause kehrte. Vom 19. bis 23. Oktober mit 108 Mann In die Niederau (Wildschönau), mußte aber, da nirgends Unterstüt- zung kam und die Kompanie im Rük- ken und von beiden Seiten vom Feinde bedroht wurde, der Gewalt weichen und am 23. Oktober über die Gebirgs- schleichwege wieder nach Hause kehren. Mit der Kompanie Schroll rückten aus: Auszug: Oberleutnant Thomas Asch- aber, Unterleutnant Georg Aschaber, Fähnrich Peter Daxer, Feldwebel Mi- chael Schroll und die Korporäle Jo- hann Filzer, Jakob Hirzinger, Martin Bacher, Jakob Wasserer, Christian Hag- leitner, Johann Landmann, Sebastian Gwirl, Sebastian Aschaber, Bartlmä Schroll, Peter Klingler, Josef Klausner, Peter Astner und Franz Schroll und 126 Gemeine. Auszug: Oberleutnant Johann Bei- hammer, Unterleutnant Leonhard Stöckl. Fourier Josef Oberschneider, Feldwebel Georg Aschaber und die Korporäle Jo- hann Filzer, Andrä Koidl, Matthäus Papp, Johann Manzl, Johann Daser, Josef Klausner, Georg Asti, Michael Schroll, Josef Schwaiger, Christian Hag- leitner, Peter Astner und Sebastian Karrer und 154 Gemeine. Auszug. Oberleutnant Josef Schwai- ger, Unterleutnant Georg Aschaber, Fourier Martin Schroll, Feldwebel Mi- chael Schroll, Ordonnanzen Franz Wil- heimstätter und Sebastian Krimbacher und die Korporäle Martin Bacher, Pe- ter Filzer, Ulrich Hagleitner, Sebastian Aschaber, Sebastian Gwirl, Bartlm Schroll, Franz Strobl, Sebastian Ritzer und Jakob Wasserer und 103 Gemeine. Auszug: Oberleutnant Leonhard Stöckl, Unterleutnant Johann Seher- mer, Feldwebel Christ. Hinnersbichler, Ordonnanzen Georg Hagleitner und Se- bastian Asti und die Korporäle Georg Aschaber, Michael Schroll, Jakob Eß- acher, Jakob Wasserer, Johann Manzl und Josef Tiefenthaler und 96 Gemeine. (Aus den Standeslisten 1809 im Lan- desregierungsarchiv in Innsbruck.) Zufriedenstellender Absatz in Maishofen Die am 7. September in Maishofen abgehaltene 280. Zuchtvieliversteigerung nahm bei gutem Besuch einen zufrie- denstellenden Verlauf. Zum Auftrieb gelangten 154 Kühe und Kalbinnen, von denen 138 zur Versteigerung zugelas- sen wurden. Die Qualität der Tiere, war mittel und nicht ganz so gut wie bei der Augustversteigerung. Die bei der letzten Versteigerung eingeführte Milchleistungskontrolle hat sich erneut bewährt und jene Rinder, die bereits in Milch standen, erzielten einen Mehr- erlös von fast 1400 S. Die festgestellten Milchleistungsergebnisse waren wieder sehr zufriedenstellend und wurden bei der Preisbildung von den Käufern stark beachtet. Allgemein gesehen lagen die Preise im Vergleich zur letzten Ver- steigerung und der Septemberversteige- rung des Vorjahres bei den Kalbinnen etwas höher und bei den Kühen et- was niederer. Den besten Preis erziel- te eine leistungsbereite „Unter-Apollo"- Enkelin mit geräumigem Euter des Kaspar Mayrhofer, Maierl, Radstadt. Sie wurde von Johann Obernauer4 Pirchner in Kitzbtihel, angekauft. Im einzelnen wurden folgende Er- gebnisse erzielt: Kühe: Auftrieb 74, bewertet 61, ver- kauft 47 zu Preisen von 7100 bis 16.000 Schilling. Kalbinnen: Auftrieb 80, bewertet 77, verkauft 58 zu Preisen von 5700 bis 11.800 Schilling. Verkaufsrichtung: Salzburger Flachgau 46, Oberösterreich 25, Salzburger Ge- birgsgaue 19, Osttirol 5, Nordtirol 4, Kärnten 1. 5 .Kalbinnen wurden nach Bayern exportiert. Die nächste Versteigerung findet am Donnerstag, 28. September statt und es wird zu dieser 'ein stärkeres Angebot an gealpten weiblichen Rindern er- wartet. Anton Flecksberger: Kirchberg: Behebung der Wildwasserschaden im Brandseitgrciben Zur Fahnenweihe der Johann-Georg-Schroll- Schützenkompanie Kirchberg
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