Kitzbüheler Anzeiger

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Sarstag. 30. September 1967 Kitzbüheler Anzeiger Seite 15 Freunde des guten Films werden auf diesen auch für Jugendliche ab dem 18. Lebensjahr empehlenswerten, mit dem Prädikat „besonders wertvoll" aus- gezeichneten Film hingewiesen. Die Caine war ihr Schicksal Das Filmtheater Kitzbühel wiederholt am Mittwoch, 4. Oktober den amerika- nischen Erfolgsfilm „Die Caine war ihr Schicksal", der für alle empfehlenswert Zahlreiche Gläubige aus der ganzen Erzdiözese Salzburg folgten dem Ruf von Erzbischof Dr. Rohracher und ka- men am Rupertustag zur großen Dom- wallfahrt nach Salzburg. Heuer war in besonderer Weise der Tiroler An- teE der Erzdiözese zur Wallfahrt ein- geladen. Der Einzug in die Kathedrale erfolgte vom Kapitelplatz aus. Die Trachtenmusikkapelle von Hopfgarten führte den Zug an, die Trachtenmusik- kapelle von Bruck im Zillertal und die Schützen von Mayrhofen beschlos- sen ihn. Der feierliche Zug wurde von 1000 Tirolern gebildet; darunter über 400 aus dem Bezirk Kitzbühel. Den Festgottesdienst im Dom zele- brierte Erzbischof Dr. Rohracher in Form der Konzelebration. Mit ihm stan- den vor allem Tiroler Pfarrer vor dem A1are. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes, der von Radio Salz- burg übertragen wurde, oblag dem Chor des Borromäums unter der Lei- tung von Prof. Ernst Payr. Den Höhepunkt des Festes bildete die Predigt des Oberhirten. Erzbischof Dr. Rohracher begrüßte in herzlichen Worten die Wallfahrer aus der ganzen Diözese, besonders jene aus den Tiro- ler Dekanaten. Die Wallfahrt sei ein Gruß und ein Dank an den Gründer der Diözese, den heiligen Rupertus. Vor den versammelten Christen ent- bot der Erzbischof zunächst dem Hl. Vater die besten Segens- und Gene- sungswünsche ans Krankenlager und wies sodann auf die zweifache be- sondere Note des diesjährigen Ruper- tusfestes hin: es werde mitten im Jahr des Glaubens begangen und mitten in der Vorbereitung der Diözesansynode. Die Hauptursache des heutigen Zwei- fels und Unglaubens sei die Unwissen- heit. Ihr müssen wir begegnen durch vertieftes Studium und durch Vertie- fung unseres Glaubens. Wir müssen unser Glaubensbekenntnis dankbar be- ten, aber wir müssen es auch leben: durch aktive Mltfeler der Eucharistie, durch die Mitarbeit in der Gemeinde der Gläubigen, durch die Erfüllung unserer Pflicht gegenüber dem Nächsten und gegen- über der Gemeinde. ist und künstlerisch hervorragend ge- staltet wurde. Auf einem amerikani- schen Minenräumboot wird ein gei- stig kranker Kapitän seines Komman- dos enthoben. Die gehaltvollen, packen- den Auseinandersetzungen über Pro- bleme von Gehorsam, Gewissen und Verantwortung geben dem meisterhaft gespielten Film ein außergewöhnliches Format. Freunde des guten Films soll- ten die Reprise nicht ungenutzt lassen. Die Diözesansynode Vor einem Jahr hat der Erzbischof beim Rupertusfest für Herbst 1968 die Diözesansynode ausgerufen und ge- fragt: Wie kann die Erzdiözese Salz- burg in der heutigen Zeit und mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln die Aufgaben erfüllen, die ihr Gott ge- stellt hat. Viele Menschen haben sich mit dieser Frage befaßt. Dr. Rohracher erinnerte mit Dank an das große Echo, das der Bischofs-Brief gefunden hat. Nun habe sich für die Synode fol- gendes Zentralthema herauskristalli- siert: Die Erneuerung der Kirche durch le- bendige Christengemeinden. Der Erzbischof verkündete offiziell die Berufung von Dr. Macheiner zum Promotor und von Seelsorgeamts- leiter Bruno R e g n e r zum General- sekretär der Synode. Fünf Synodal- kommissionen werden unter einer Zen- tralkommission die entscheidende Fra- ge zu überlegen haben, wie wir zu lebendigen Gemeinden kommen. Doch darüber hinaus soll weiterhin das gesamte Gottesvolk, Priester wie Laien, verantwortungsbewußt die Sy- node vorbereiten: der Klerus in De- kanekonferenzen, Arbeitskreisen und Pastoraltagen, das Volk In der Ueber- legung der Vorlagen in den Pfarraus- schüssen, bei den Hauslehren und in den Runden der Katholischen Aktion. in diesen Kreisen kann wiederum je- der Christ seine Stellungnahme abge- ben. Zum Schluß der Predigt richtete Erzbischof Dr. Rohracher abermals einen eindringlichen Apell an die Gläu- bigen, intensiv an der Vorbereitung der Synode mitzuarbeiten und sagte: „Die Arbeit ist groß, die Zeit ist kurz. Wenn wir alle intensiv zusam- menarbeiten und die Zeit nützen, wird unsere Arbeit sehr fruchtbar werden". Nach dem Gottesdienst brachten die beiden Tiroler Kapellen dem Ober- hirten vor dem eb. Palais ein Ständ- chen dar und konzertierten anschlie- ßend am Alten Platz und im St. Pe- tershof. „Fallendes Feuer" Der erste Lyrikband Helmut Schincigis Nun liegt die bisherige Lyrik des aus Kitzbühel stammenden Dichters vor. Im Verlag des Karlsruher Boten erschien unter dem Titel „Fallendes Feuer" ein in Fachkreisen längst er- warteter Band mit der „Summa" von Schinagis Lyrik. Schinagl hat eine in- haltsmäßige Einteilung in drei Groß- abschnitte getroffen: Kreise der Welt, Intermezzo, Nächtliche Liturgie. Die- se Abschnitte sind wiederum dreige- teilt: Der „innere Kreis" zeigt die see- lische Selbstdarstellung, der „Kreis der Beschwörung" das Verhältnis zu den Mitmenschen, der „Kreis des Vergäng- lichen" das Verhältnis zur Umwelt. Das „Intermezzo" umfaßt objektive Gedichte und Gedichte nach bekann- ten Gemälden, die „Nächtliche Litur- gie" schließlich religiöse Gedichte und zwar vom „Geistlichen" über das „Christliche" zum „Kosmischen". Schinagls Lyrik ist thematisch sehr vielfältig, kreist aber letztlich um die selbe Mitte: ein Mensch auf der Suche nach dem Sinn seines Lebens und nach der Rechtfertigung seines Daseins. Wel- ches Gedicht man auch immer vor- nimmt, immer bleibt das Erlebnis des „Angerührtseins", der Begegnung mit einem „Angerührten", mit einem, der „sein Feuer sorgsam geborgen zu größerer Helle emporträgt" (Gedicht: In memoriam Paul Claudel). Für Schinagl ist der Dichter nichts ande- res als der Verkünder einer ewig neuen Liturgie, die alles durch das Wort und im Wort zu heiligen ver- sucht. Mit dieser Gedichtsammlung liegt eine „Summa" vor, die Helmut Schi- nagis lyrisches Talent zeigt, das so stark ist, daß man ohne Versuchung der Schönfärberei Schinagl mit unter die besten Lyriker nicht nur Tirols, sondern auch des übrigen Österreich rechnen darf. Mit gütiger Erlaubnis von Dr. Schi- nagl entnehmen wir dem Band »Fal- lendes Feuer" das titelgebende Gedicht: Meditation Heiße Röte des Abends, dich grüßt die bange Glut meiner Stirn. Langsam rollt dein Gesang über mein klagendes Antlitz. Wie hält uns bebend die Schlinge der Nacht! Und dennoch sind wir geeint, vermählt in der Liebe des Lichts. Alles ist zeitloser Eingang ins heißere Rot der Sonne: Gottes Dreieinigkeit trinkt unser fallendes Feuer. Die heimische Buchhandlung H. Schiestl nahm in dankenswerter Weise das Erscheinen des neuen Buches zum Anlaß, in einem Schaufenster die bis- Glanzvolles Rupertusfest im Salzburger Dom Tausend Tiroler mit zwei Musikkapellen bei der Rupertiwalifahrt
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