Kitzbüheler Anzeiger

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samstag, 21. Jänner 1967 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Bulgarien (Claudia) Canada (Alpina) CSSR (Grieswirt) DDR (Straßhof er) England (Jägerwirt) Finnland (Grand Hotel) Frankreich (Resch) Island (Sonnenhof) Italien (Sporthotel Reisch) Japan (Erika) Jugoslawien (Rainhof) Liechtenstein (Eckingerhof) Norwegen (Zum Jägerwirt) Polen (Hölzl-Edelweiß) Schweden (Sonnenhof) Schweiz (Weißes Rößl) Spanien (Eckingerhof) USA (Goldener Greif) UdSSR (Erika) Österreich (Haselsberger) Der Dienstag wurde erstmals zur Be- sichtigung der Abfahrtsstrecke aus- genützt sowie zum vorrennmäßigen Training. Die „Streif" befand sich in tadellosem Zustand. Unsere Pistenchefs, unterstützt von den Soldaten der Gar- niscn St. Johann, hatten in den letzten Wochen und Tagen eine Meisterleistung vollbracht. Die Rennstrecken (Abfahrt und Slalom) wurden nicht nur mit Skiern durchgetreten, sondern auch mit den Schuhen. Letzteres war sehr er- folgreich, da ja einige Tage Tauwetter herrschte. Die Streif ist mit elf Fernsehtürmen ausgestattet. Diese besitzen zwei Etagen. Auf der unteren befinden sich die LIFE- Kameras und auf der oberen die Film- kameras. Der österreichische Rund- funk ist seit Samstag mit einer 45 Mann starken Mannschaft in Kitzbühel, um die Voraussetzungen für die reibungs- losen Fernseh- und Rundfunksendun- gen zu schaffen. Am Kitzbüheler Horn wurde eine sogenannte „Richtstrecke" aufgebaut, welche die Sendungen an die Stationen „Loferer Alm" und „Gais- berg" weitergibt, welche ihrerseits die Stationen der Welt versorgen. :m Zielgelände befinden sich die Auf- nahme-, die Sende- und die Misch- sowie der Regisseurwagen mit dem Re- gisseur und dem Bildmeister. 20 Kojen für die Eurovision-Sendun- gen stehen zur Verfügung. Jede Koje ist mit einem Bildschirm und einer Fernsprechleitung ausgestattet. Bisher haben 17 Länder Kojen besetzt. Jeder Reporter kann unabhängig von den anderen mit der eigenen Nation spre- chen und berichten. Die Arbeiten des österr. Rundfunks und Fernsehens beim Hahnenkamm- rennen in Kitzbühel werden von Ing. Walter Schmid geleitet. Als Chef- kameramann fungiert Ferdinand W a- r e i k a. Vom Anfang an wurde dem csterr. Rundfunk eine neun Mann star- ke Skifahrergruppe der Garnison St. Johann zur Verfügung gestellt. Auch der Schweizer Sprecher Karl E r b ist in der Zielhütte mit einem Fernsehschirm und den nötigen Fern- sprechleitungen ausgestattet. Er ver- folgt mit dem Fernsehen das gesam- te Renngeschehen vom Start bis zum Ziel. In der Zielhütte befindet sich auch das Eingabegerät von IBM, das in Bruch- teilen von Sekunden die Datenverar- beitung dirigiert. IBM hat in dieser Beziehung für den Skiweltsport Pio- nierarbeit geleistet. Schon bei der Generalversammlung des KSC am 3. Dezember 1966 berich- tete Klubpräsident Kurt B e r a ne k, daß das heurige Hahnenkammrennen in be- zug auf Sport und Werbung alle bis- herigen schlagen wird. Sportlich ge- sehen durch die Teilnahme von 120 Rennläufern aus 24 Nationen und wer- bemäßig durch den gewaltigen Ein- satz und die großartige Mitwirkung von Presse, Rundfunk und Fernsehen. „Columbia Fernsehen" kommt in Farben und dies erstmals bei einer Wintersportveranstaltung in ganz Europa! Beim heurigen Hahnenkammrennen werden auch die Vertreter des „A- Komitees" und des „S-Komitees" der FIS (Abfahrt und Slalom) in Kitzbühel tagen. Dieser Tagung wird für kurze Zeit auch Bundeskanzler Dr. Josef Klaus beiwohnen. Daraus geht die große Bedeutung hervor, welche Öster- reich den Delegierten der FIS (schon im Hinblick auf die Bewerbung Kitz- bühels um die alpinen Skiweltmeister- schaften 1970) beimißt. Das Hahnenkammrennen im Ski-Welt-Cup Serge Lang, ‚L'Equipe", Paris: der heuer erstmals auszutragende Welt-Cup bringt dem alpinen Skirennsport auf höchster Ebene eine neue Dimension. An der Ausarbeitung dieses Projektes wirkten mit: FIS-Präsident Marc H o d- 1 er als Vorsitzender mit den anerkann- ten Experten Honore B o n n e t, Bob Beattic, Karl Molitor,RobertFaure (heuer Vorsitzender im Rennkomitee am Hahnenkamm), Dr. Sepp Sulzber- ger. Fritz Wagnerberger, Dr. Bud Mit den umfangreichen Einrichtungen, die am Ort des Geschehens aufgebaut werden müssen, um die Übertragung des Hahnenkammrennens zu ermög- lichen, ist der dazu erforderliche tech- nische Aufwand bei weitem nicht er- schöpft. Kürzlich hatten die Herren Bürgermeister Reisch, Vizebürgermei- ster Sieberer, Landtagsabgeordneter Christian Huber und Herren der Wirt- schaftskammer unter Führung vom Präsidenten des KSC Kurt Beranek Gelegenheit, die im Postamt Kitzbühel eingerichtete Rundfunkübertragungs- stelle der österr. Bundespost zu besich- tigen, die ausschließlich der Rundfunk- Litt 1 e; weiters die Präsidenten natio- naler Skiverbände, darunter Mauric e M a r t ei und C o n c i. Nach ‚Berchtes- gaden" (Riesentorlauf) und „Lauber- horn" (Abfahrt und Slalom) steht das Hahnenkammrennen als dritter Wertungsort im Blickpunkt der neuen Skiweltmeisterschaft nach Punkten. Als Schirmherr gab FIS-Präsident Marc Hodler dem Welt-Cup die Of- fiziellität. Dank ihm steht uns nun die bisher sensationellste Saison in der Geschichte des Internationalen Ski- rennsports bevor! Rechenzentrum in Böblingen Die Datenverarbeitung durch IBM für das Hahnenkammrennen 1967 erfolgt wiederum über das Rechenzentrum in Böblingen bei Stuttgart. Die Start- wie auch die Einlaufzeiten werden von der elektrischen Zeitnehmung festgehalten und dem IBM-Eingabegerät zugestellt. Dieses Gerät vermittelt die Daten an den Elektronenrechner im 480 Kilo- meter entfernten Böblingen über eine separate Telephonleitung der österrei- chischen Bundespost. In Bruchteilen von Sekunden kann der Elektronen- rechner die Laufzeit wie auch den je- weiligen Rang des Läufers ermitteln. Die ermittelten Laufzeiten werden dann über eine weitere Telephonleitung von einem Spezial-Schnelldrucker in der Baracke (neben der Zielhütte) erfaßt und direkt auf Matrizen gezeichnet und diese Matrizen von einer Gestet- ner-Rotary- (Innsbruck) Vervielfälti- gungsmaschine vervielfältigt. In kür- zester Zeit stehen den Funktionären Ergebnislisten zur Verfügung. Die Prä- zision aller Anlagen wirken wie tech- nische Wunderdinge. Die IBM-Anlagen. um deren Verwendung sich der Präsi- dent des KSC Kurt B e r a n e k beson- ders zu bemühen hatte, können alle und auch die kompliziertesten Wer- tungslisten der FIS im elektronischen „Gedächtnis" speichern und aussenden. Nur wenige Sekunden - und der Hah- nenkammsieger ist errechnet! und Fernsehübertragung unseres Ren- nens dient. Die Herren standen vor einer Front von Schaltschränken mit zahllosen Ta- sten und Signallämpchen, Kontrollaut- sprechern und Kontrollinstrumenten, auf deren Bezeichnungsschildchen man die Hauptstädte von ganz Europa fin- den konnte. Herr Amtsrat Ing. Karl T eng g von der Postdirektion Inns- bruck erklärte den Herren, daß hier sämtliche Verbindungswege vom Über- tragungsgelände zusammenlaufen, um während der eigentlichen Übertragung an die Rundfunkstudios im In- und Ausland durchgeschaltet zu werden. „Ein Blick hinter die Kulissen" bei der Rundfunk- und Fernsehübertragurg des Hahnenkammrennens
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