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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 21. Jänner 1967 dieses Films Spenden in der Höhe von rund 10.000 Schweizer Franken, mit welchen Mitteln der Bau eines Heimes, Haus Liechtenstein, am Fuße des Hi- malajas in Angriff genommen wurde. Im Oktober kam der derzeitige Prä- sident des Lions-Clubs Westtirol Uni- versitätsprofessor Dr. Heinrich Schatz nach Kitzbühel und erschloß den Kitz- büheler Lions mit seinem Vortrag über „Erlebnisse auf einer Wetterstation in Nordgrönland aus der Sicht beider da- maliger Kriegsgegner" ein Bild über die uns so gänzlich fremde Grönland- welt noch dazu in Kriegszeit, welches allen unvergeßlich blieb. Er schilderte dabei, wie mit 27 Mann Besatzung an Bord das deutsche Schiff ‚Koburg' nach Grönland fuhr, diese Männer vom 14. August 1943 bis 3. Juni 1944 im ewigen Eis eingeschlossen waren, trotzdem un- ter unmenschlichen Strapazen die täg- lichen Wettermeldungen von außer- ordentlicher Bedeutung durchzugeben versuchten und trotz Feindberührung mit den Dänen, die sich unter ähnlich schwierigen Verhältnissen im ewigen Eis aufhielten, durch einen glücklichen, für damalige Verhältnisse geradezu un- wahrscheinlichen Flug heimkamen. Sie leben jetzt mit den ehemaligen Fein- den in guter Freundschaft und halten heute noch enge Verbindung mit jenen Männern, mit denen sie seinerzeit im nordischen Eis kämpften. Im November führte Schriftsteller Hömberg, der immer wieder von neuen Einfällen sprüht, einen Diskussions- abend über das Thema „Der wahre Gentleman" auf. Im gleichen Monat hielt als Gast Universitätsprofessor Dr. Hannes An- Bei der Reorganisierung der Salzbur- ger Landwehr im Jahre 1808 (wie die Landfahne von 1494 und Landmiliz von 1620 nun hieß) wurde der Oberleut- nant der Landwehr Michael Schattauer, Beamter der salzburgischen Rentämter Fügen und Kirchberg zum Kom- mandanten der Kompanie Hopfgarten bestellt. Das damals saizburgische Bri- xental hatte die sechste Kompanie des vierten Bataillons der Salzburger Land- wehr mit einem effektiven Stand von 132 Mann durch das Los und einem kompletten Stand von 4 Oberoffizie- ren, 14 Unteroffizieren, 4 Spielleuten und 118 Gemeinen zu stellen. Die Adjustierung der Landwehr be- stand aus braunen Röcken mit gelben Aufschlägen und Krägen. Die Ober- und Unteroffiziere trugen grüne Röcke mit gelben Aufschlägen. Nur während der 14tägigen Waffenübung des Batail- lons in Maishofen erhielten Offiziere und Mannschaften einen Sold. Die Kompanie hatte allmonatlich in derlahn aus Innsbruck einen sehr ein- drucksvollen Lichtbildervortrag über die „Donau von Wien bis zum Schwar- zen Meer", wobei er seine Erfahrun- gen als Biologe, als Mitglied der Ar- beits - Gemeinschaft „Donauforschung" darlegte, welche ihren Hauptzweck in der Reinerhaltung des Donauwassers hat und eine von Oesterreich gegrün- dete und in den ersten Jahren auch geleitete Arbeitsgemeinschaft darstellt, welche alle Länder umfaßt, die an der Donau oder ihren Nebenflüssen liegen, also von der Schweiz bis Rußland, wo- bei die offizielle Konkurrenzsprache dieser Arbeitsgemeinschaft interessan- terweise Deutsch ist. Dozent Dr. Luchner, welcher schon mehrfach interessante Abende im Kitz- büheler Lions-Club gestaltete, sprach dann im Dezember in einem Clubabend über die „Romantik in Frankreich ", wobei er das wesentliche dieser Kunst- richtung nicht geschichtlich, sondern an Hand der wichtigsten Wesensmerk- male entwickelte und dadurch den Vor- trag besonders eindrucksvoll gestaltete. Besondere Ueberraschungen brachte den Klubmitgliedern diesmal die Weih- nachtsfeier des Clubs selbst im Hotel Klausner in Kitzbühel in Anwesenheit von Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans von Trentinaglia. Die rührige Leitung - Präsident Dr. Krainz, Sekretär Dr. Raffl, Pastprä- sident Optiker Schwarz - hatten sich besonders bemüht, einen schönen Abend zu gestalten. Den Höhepunkt bildete das überraschende Auftreten der Sän- gerrunde St. Johann, welche vollzählig in ihrer schönen Tracht unter Leitung von Professor Sprenger gekommen Brixen und die einzelnen Abteilungen an Sonn- und Feiertagen durch 1 bis 2 Stunden in ihren Kirchorten (die 1. Abteilung in Kirchberg, die 2. Abtei- lung in Hopfgarten, die 3. in Westen- dorf und die 4. Abteilung in Brixen) zu üben. Diensthabender Feldwebel der Landwehrkompanie Hopfgarten war der Stöckibauer in Hof bei Brixen Christian H ü h n e r s b i c h le r, der im kaiserlichen Heer gedient hatte. Am 9. April 1809, als die österreichi- sche Kriegserklärung an Frankreich er- folgte, wurden die vier salzburgischen Landwehrbataillone aufgeboten und zu- erst zum inneren Ordnungsdienst ver- wendet. Erst am 28. April bezogen die ersten drei Bataillone den Grenz- schutz, während das vierte Bataillon mit der Kompanie Hopfgarten in der Reserve blieb. Das erste, dritte und vierte Bataillon nahmen dann an der Verteidigung des Passes Lueg teil und kämpften auch in dem Gefecht bei St. Michael in der Steiermark am 25. war und den mit ihren Damen er- schienenen Mitgliedern des Lionsclubs Kitzbühel in wunderbarer Harmonie schöne Weihnachtslieder vortrug. Als Knecht Rupprecht verkleidet teilte Op- tiker Schwarz in launiger Weise die Geschenke aus, welche sich die Klub- mitglieder gegenseitig gegeben hatten, begleitet von zwei reizenden Englein, den Töchtern von Dr. Krainz und Dr. Raffl. Mit dem Vortrag einer stimmungs- vollen Weihnachtsgeschichte brachte Schriftsteller Hans Hömberg besonde- ren Gehalt in den Abend. Präsident Dr. Krainz benützte im übrigen die Weih- nachtsfeier dazu, um namens des Clubs besondere Auszeichnungen an einzelne Lions zu verleihen und zwar in erster Linie Past-Governor Ing. Neckam so- wie die Pastpräsidenten Dr. Glaser, Diplom-Ingenieur Stampfer und Op- tiker Schwarz. Im Rahmen seines Asienbesuches im vergangenen Herbst hatte Lions Jan Boon Gelegenheit, engen Kontakt mit Lions in Pakistan zu pflegen, die es ihm auch ermöglichten, in ein Gebiet zu fahren, welches sonst für Fremde verboten ist. Als Gegengabe der Spen- den, welche die Kitzbüheler Lions für Tibetflüchtlinge mitgegeben hatten, brachte er handgemalte Bilder tibeti- scher Mönche mit. Die Kitzbüheler Lions hielten sonst auch persönlich viele enge Verbindun- gen mit Freunden des In- und Aus- landes aufrecht, bauten diese aus und erweiterten sie und hoffen, heuer im März aus Anlaß ihrer Skitage wieder viele Freunde aus dem In- und Aus- land in ihrer schönen Heimatstadt be- grüßen zu können. Mai und in der Schlacht bei Raab in Ungarn am 21. Juni und wurden so- dann als Besatzung in die Festung Komorn gelegt. Tod und Verwundung und die ungarischen Sumpffieber lich- teten die Mannschaft so sehr, daß aus den Ueberresten von drei Bataillons (das zweite Bataillon hat sich schon am 29. April in Salzburg aufgelöst), ei- nes zu Komorn formiert wurde, das sich in Folge des Friedensschlusses vom 14. Oktober 1809 sodann auch auf- löste. Michael Schattauer, dessen Geschlecht vom Gute Schattau in der Schattauer Rotte des Gerichtes Goldegg und der Pfarre St. Veit in Pongau seinen Aus- gang genommen hatte, scheint nur Töchter hinterlassen zu haben, von de- nen die eine in Kirchberg eine Sei- fensiederei betrieb und die andere den Kirchberger Maler Johann Georg Lack- ner heiratete und die Mutter und Groß- mutter der bekannten Kirchberger Kir- chenmaler Michael Lackner 1 und II wurde. Das Rentamt Kirchberg war im Herren- und Verweserhaus der Kirch- berger Gewerkschaft (dem heutigen Le- dererhaus) untergebracht. A. F. Die Salzburger Landfahne Das Fähnlein Itter 3. Teil - Michael Schattauer, Oberleutnant der Landwehr, letzter Kommandant der Landwehrkompanie Hopfgarten
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