Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 7. Oktober 1967 Kltzbüheler Anzeiger Seite 17 voraus, führt auf diesem Weg jedoch zu immer besserer Arbeitsgestaltung und zu einer Versachlichung der Ar- beitsbedingungen. Wir werden nicht darüber hinweg- kommen, die richtige Arbeitsplatz- besetzung durch ein gut organisiertes Beurteilungssystem, das uns wertvolle Hilfe leisten kann, einzuführen, um unter anderem ein sogenanntes Fest- fahren von Mitarbeitern an einem Ar- beitsplatz zu verhindern. Das richtige Beurteilungssystem erschließt Auf- stiegsmöglichkeiten und vermittelt so dem Betrieb wertvolle Leistungskräfte. Speziell die Einführung von jungen Mitarbeitern und die Eingliederung derselben in den Arbeitsprozeß stellt ein wesentliches Moment nicht nur für den neu gewonnenen Mitarbeiter, son- dern auch für das gesamte Betriebs- geschehen dar. Neben der Förderung der Eigen- verantwortung hat die Eigentums- bildung einen Faktor erreicht, der von der gesamten sozialen Entwicklung nicht mehr wegzudenken ist. Gerade in einer Gegend, deren Mit- arbeiter hauptsächlich aus der Land- und Forstwirtschaft zu uns in den In- dustriebetrieb gekommen sind, ist diese Eigentumsbildung in sehr starkem Maße eingetreten und hat auf diese Art und Weise eine Brücke zwischen den seinerzeit ausgeübten und den jetzigen Tätigkeiten geschlagen. Der überwiegende Teil dieser Be- iegschafter wohnt in eigenen Häusern und hat sich durch diese Eigentums- bildung auch persönlich stabilisiert. Wir glauben gerade auf diesem Sek- tor, was die betriebliche Sozialpolitik anbetrifft, den Schritt getan zu haben, der letzten Endes zu einem aktiven und positiven Betriebsklima geführt hat. Nur durch die Mobilisierung, die aus all diesen Gesichtspunkten heraus geschehen ist, war es möglich, das zu vollbringen, was wir Ihnen heute hier zeigen können. Wenn auch der Rezessionswurm da und dort zu nagen beginnt, so neh- men wir an, daß dies nur von vor- übergehender Dauer sein wird. Wir selbst sind ja derzeit, als Werk ge- sehen, noch voll ausgelastet und hof- fen es auch weiterhin zu sein. Wir sind uns auch darüber im klaren, daß es sehr schwer ist, ständig auf der Erfolgsleiter nach oben zu gehen, denn wie nahe beisammen liegen manchmal Erfolg und Mißerfolg. Fak- toren tauchen oft auf, die schwer er- kennbar oder kaum faßbar sind und die die Gesamtlage in relativ kurzer Zeit verändern können. Unser aller Bemühen wird es sein, die uns übertragenen Aufgaben nach bestem Wissen zu lösen, um als ein Teil unserer Firma mitzuarbeiten an dem Ziele: Sicherung unserer Arbeits- plätze zum Wohle unserer Familien und zum Wohle der Österreichisch- Amerikanischen Magnesit AG. Der Generaldirektor und Vizepräsi- dent der Gesellschaft DDr. Wolfgang W i c k fand in seiner Ansprache be- deutsame Lobesworte für die Werks- leitung und die Knappschaft am Berg und in der Hütte. Er habe sich aus die- sem Grunde bemüht, für die verdien- testen Persönlichkeiten eine Anerken- nung durch den ersten Mann des Staates, dem Herrn Bundespräsiden- ten, zu erlangen. In seiner Ansprache wies Generaldirektor DDr. Wick auch darauf hin, daß das junge Werk in Hochfilzen bereits Arbeitsjubilare zu verzeichnen habe: drei Werksangehö- rige, die bereits durch 25 Jahre der Gesellschaft (vorher in Radenthein) die Treue gehalten haben und bezeichnete diesen Umstand als Beweis, daß im Werk Hochfilzen ein gutes Betriebs- klima herrsche. Die Produkte des Wer- kes Hochfilzen bezeichnete der Herr Generaldirektor, der kürzlich auf Grund seiner großen Fähigkeiten als Vize- präsident in das Direktorium berufen wurde, als die begehrtesten dieser Art in aller Welt. Durch den Bau der Flo- tation wurde eine Aufbereitungsmög- lichkeit geschaffen, welche allen da- bei beteiligten Technikern das beste Zeugnis ausstellt. Erfahrene Kaufleute sind am Werk, um gute Absatzmärkte zu schaffen. Die Leistungen im Werk Hochfilzen steigerten sich von Jahr zu Jahr und konnten heuer einen nie erwarteten Höhepunkt erreichen, so daß das Direktorium mit der Werks- leitung und allen Werksangehörigen mit unerschütterlicher Zuversicht in die Zukunft blicken kann. Es folgten kurze Ansprachen von Arbeiterbetriebsratsobmann Z ö g geier, vom Präsidenten der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol Her- mann S c h m d b e r g e r, Kommerzial- rat Generalkonsul Alfons W a 1 d e und Kommerzialrat Josef Anton Mayr, die im Namen der Kammer der gewerb- lichen Wirtschaft für Tirol und der Landesgruppe Tirol der Österreichi- schen Industriellenvereinigung und im Namen der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol, dem Werk und Das Werk Hochfilzen ist der jüngste Betrieb der Österreichisch-Amerikani- sehen Magnesit AG. Diese Gesellschaft wurde 1908 von dem Deutschameri- kaner Emil Winter gegründet und ging 1950 in den Besitz der General Refrac- tones Company, Philadelphia, über. Nachdem die bisher vorhandenen und genutzten Vorkommen der Gesellschaft in Radenthein, Fornbach und Tux nicht mehr ausreichten, wurde das Magnesit- vorkommen am Bürglkopf, welches im Rahmen der nach dem 1. Weltkrieg allen Angehörigen die Glückwünsche entboten und den Arbeitsjubilaren Di- plome, Ehrengeschenke und Gold- plaketten überreichten. Die Arbeitsjubilare: Abteilungsleiter Ing. Paul L u c k mann, Meister Walter Neidhardt und Sachbearbeiter Anton 5 c hand 1 Im Namen der Republik Sektionschef Dr. Kern bezeichnete den Beruf der Bergleute als schwer- sten und gefahrvollsten. Dieser Beruf präge Charaktere wie kein anderer und die Republik Österreich anerkenne überdurchschnittliche Leistungen und Verdienste durch Medaillen. Dadurch sollen sich aber nicht nur die Medail- lenträger selbst, sondern auch alle Kol- legen geehrt fühlen. Ausgezeichnet wurden: Goldenes Verdienstzeichen Oberingenieur Diplomingenieur Felix Klo s e, Werksleiter Silbernes Verdienstzeichen Diplomingenieur Kurt Ernst, Be- triebsleiter Goldene Medaille Udalrich Huber, Abteilungsleiter Franz K e n d 1 e r, Sachbearbeiter Friedrich Koch, Abteilungsleiter Wilhelm Krone r, Abteilungsleiter Ing. Paul L u c k mann, Abteilungsleiter Viktor Neid ha rd t, Erster Meister Fidelis Po n im a y er, Obersteiger August Po n t e ne s, Werkstättenleiter Ing. Josef Str i e ß n i g, Maschinen- obersteiger Silberne Medaille Georg E d e r, Dreher Herbert Ebner, Vorarbeiter Ägidius K o g 1er, Hauer Josef L an e r, Fahrhauer David Petautschnig, Vorarbeiter Georg W i r n s b e r g e r, Vorarbeiter Karl Zier 1, Portier Johann Zöggeier, Hauer Klaus Z ö g geier, Kraftfahrer Bronzene Medaille Herbert E d e r, Kraftfahrer Stephan K a p eile r, Laborarbeiter stattgefundenen geologischen Kartie- rung des Landes Tirol erfaßt und in den Jahren 1949 bis 1953 beschürft wurde, nach einer geologischen Begut- achtung ab 1956 erschlossen. Bis zu die- sem Jahre konnte auf Grund des Standes der Aufbereitungstechnik der hier vorgefundene, feinkristalline Ma- gnesit nicht aufbereitet werden. Erst als die gewaltige Flotation (die bisher größte in Europa) „erfunden" wurde, mittels welcher nun der Techniker den „durchwachsenen" Magnesitstein indu- Das Magnesitwerk Hochfilzen
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