Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 18 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 7. Oktober 1967 striell aufzubereiten in der Lage war, konnte die Erschließung zukunf tsf roh in die Wege geleitet werden. Die vorbereitenden Maßnahmen für die Errichtung des Werkes, wie Grund- kauf und Verpianung, fanden 1956 statt. Die eigentliche Errichtung der Werks- anlagen begann im Mai 1957. Nach knapp zweijähriger Bauzeit wurde im Dezember 1959 der Probebetrieb des Werkes für die Erzeugung von Sinter- magnesit aufgenommen. Bis zum Zeitpunkt der zehnten Bar- barafeier 1967 wurden an Rohmagnesit und Sintermagnesit folgende Produk- tionsziffern erreicht: 3 Millionen Tonnen Rohmagnesit 6 Millionen Tonnen Gesamtförder- menge, einschließlich Abraum und Taubgestein 700.000 Tonnen Sintermagnesit. Im Jahre 1960 betrug der Anteil des Werkes Hochfilzen an der gesamtöster- reichischen Erzeugung von Rohmagne- sit 24,10/0 und bei Sintermagnesit wur- den 11,50/0 erreicht. Für das Jahr 1967 ist auf Grund der Halbjahresziffern anzunehmen, daß die Rohmagnesit- produktion zirka 30 0/0 und die Sinter- produktion 28 % der gesamtösterreichi- schen Produktion erreichen wird. Für die Errichtung des Werkes, ein- schließlich Grundkauf und sonstiger Ausgaben wurden bis 1960 rund 400 Millionen Schilling und in den darauf- folgenden Jahren, bedingt durch Quali- tätsforderungen von der Kundenseite her, weitere 50 Millionen investiert. Nach der Produktionsaufnahme 1960 und dem Einlaufen des Werkes in den Jahren 1960 und 1961 wurde das Jahr 1962 als Basis für die Ermittlung der Produktivität aufgestellt und in den Jahren 1962 bis 1966 eine durchschnitt- liche Produktivitätssteigerung von 13 0/0 pro Jahr erreicht. Die Anlagen der Magnesithütte wur- den auf eine Erzeugungskapazität von rund 100.000 Tonnen Magnesitsinter ausgelegt. Die hier erzeugten Zwischen- und Endprodukte gehen im direkten und indirekten Weg zu 98 % in den Ex- port. Damit ist das Werk Hochfilzen das exportintensivste in österreich. 50 Kunden aus 20 europäischen und außereuropäischen Staaten nehmen die im Werk Hochfilzen erzeugten Magne- sitprodukte ab. Den 370 im Werk beschäftigten Ar- beitern und Angestellten (120 am Berg und 250 in der Magnesithütte) stehen neben modern eingerichteten Küchen und Kantinen 22 werkseigene sowie 63 gemietete Wohnungen und 48 Schlaf- plätze in Burschenhäusern zur Ver- fügung. Am Bürglkopf wurde ein sehr geräumiges „Knappenhaus" errichtet. Für die Betreibung von diversen Sportarten wurden ein Fußballplatz, ein Minigolfplatz und ein Schwimmbad errichtet. Diese Sportstätten stehen auch der Bevölkerung zur Verfügung. In zwei Fernsehräumen werden wö- chentlich Kinovorführungen durch- geführt. über 90 % der pendelnden Beleg- schafter werden arbeitstäglich mit ge- mieteten Omnibussen und Kleinbussen von und zur Arbeitsstätte gebracht und damit die An- und Abfahrtszeiten auf ein Minimum reduziert. Der Festakt wurde mit der Bundes- hymne, intoniert von der Bundes- musikkapelle Hochfilzen, geschlossen. Der inoffizielle Unterhaltungsteil trennte vorerst die Teilnehmer an der Jubiläumsfeier. Die Musikkapelle gab im Fest z e lt am Sportplatz ein mit großem Beifall aufgenommenes Kon- zert. Dann folgte ein buntes Unter- haltungsprogramm der steirischen Volksmusikkapelle „Berglandecho" un- ter Mitwirkung des bekannten Fern- seh-Humoristen Alfred G u s s von von Radio Graz und des Jodlertrios „Alpenklang". Hier unterhielten sich jene „vom Berg" mit jenen „von der Hütte" in harmonischer Eintracht und man sagt, daß dies nicht überall der Fall wäre. Der andere Teil der Festbesucher wurde über die Eiserne Hand zu den Werksanlagen am Ofenberg geführt, wo im „Knappenhaus" das Mittag- „10 Jahre ÖAMAG - Werk Hoch- filzen", das ist ein Anlaß, zu dem ich mich als Bürgermeister der Gemeinde Hochfilzen verpflichtet fühle, eben im Namen dieser einige Worte zu sagen. Da ich anläßlich der Feierlichkeiten am 30. September keine Gelegenheit hatte, den anwesenden Festgästen aus diesem Anlaß die herzlichsten Grüße der Gemeinde Hochfilzen zu entbieten, erlaube ich mir, dies auf diesem Wege noch zu tun. Es ist mir ein Bedürfnis, allen An- gehörigen dieses Werkes, die anläßlich dieser Feierstunde auf Grund ihrer treuen Dienste für ihren Betrieb und darüber hinaus für die gesamte Wirt- schaft unserer Heimat ausgezeichnet worden sind, namens meiner Gemeinde, aber auch persönlich die herzlichsten Glückwünsche zu entbieten. In den vergangenen zehn Jahren ha- ben wir gemeinsam das Werden dieses bedeutenden Betriebes miterlebt. Wir freuen uns mit Ihnen, wenn es Ihren Bemühungen gelungen ist, in unserer Gemeinde einen Betrieb zu errichten, der vielen Mitbürgern und ihren Fa- milien Arbeit und Wohlstand gebracht hat, und der, obwohl derzeit auf Grund besonderer Umstände die Steuereinnah- essen eingenommen wurde. Wie lei- stungsfähig die Küche Bergbau ist, be- weist schon der Inhalt der Menükarte: „Aperitif, garniertes Ei, Champignon- schnitzel, Petersilienkartoffel, Erbs- gemüse, Reis, Salat - Kompott, Sacher- torte, Kaffee, Mokka." Küchenchef Franz Kaiser. Der Präsident der 'Gesellschaft Mr. G r a h am hielt noch eine kurze An- sprache, wobei ihm Generalsekretär DDr. Wick als Dolmetsch assistierte. Mr. Graham sagte im Banne der Er- eignisse des Tages, daß „er nur im Herzen fühlen könne, wie es um ihn bestellt sei und daß er Oberingenieur Dipl.-Ing. Felix Klose und allen sei- nen Mitarbeitern für die bewiesenen Leistungen den Dank ausspreche und allen Ausgezeichneten für die Ehrung durch die Republik Österreich und den Arbeitsjubilaren gratuliere und daß er in seinen Dank auch alle Hochfilzner einschließe". Mit dem Wagenzug „auf Schiene" ging es dann in den Berg und mittels eines Schrägaufzuges zum Tagbau zum Bürglkopf. Man erinnerte sich bei der Besichtigung des Bergbaues an den Spruch, den Sektionschef Dr. Kern bei seiner Ansprache zitierte: „Der Bergbau muß haben Verstand Und eine treue Hand". Glück auf! men sehr dürftig sind, auch für die Gemeinde bereits eine wirtschaftlich nicht mehr wegzudenkende Notwendig- keit geworden ist. 'Wir wissen, daß aber auch manche 'Mitbürger, die bis zum Jahre 1957 ungestört ihre Scholle bewirtschaften konnten, nun verschie- denen Einflüssen ausgesetzt sind, die sie mit gewisser Sorge in die Zukunft blicken lassen. Aufgabe der Gemeinde war und ist es, die mit dem Bau dieses Werkes bedingte Umgestaltung in kommuna- ler Hinsicht zu bewältigen und dabei möglichst alle Interessen zu berück- sichtigen. 'Es ist dies sicherlich keine leichte Aufgabe. Seien Sie aber versichert, daß die verantwortlichen Vertreter der Ge- meinde die Bewältigung dieser Auf- gaben nie leicht nehmen werden. Dem Werk der ÖAMAG und der ganzen Be- legschaft darf ich namens meiner Gemeinde zu diesem 10jährigen Jubi- läum herzlich gratulieren. Möge es weiterhin gelingen, diesem Werk den Absatz zu sichern, damit allen dort Beschäftigten auch in Zu- kunft ihre Arbeitsplätze erhalten wer- den können. - Glück auf! An die ÖAMAG - Werk Hochfilzen ! Von Bürgermeister Josef Bergmann
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