Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 20 K1tzbheier Anzeiger Samstag 14. Oktober 1967 nannt vom Gemeinderat Kitzbühel- Land das Straßenstück von der Weg- scheidgasse bis zum Tief enbrunner- keller. Dollfußpiatz: Benennung durch den Gemeinderat Kitzbühel-Stadt, ebenfalls im Jahre 1934, führte später den Na- men Adolf-Hitler-Platz und jetzt den Namen Rathausplatz. Himmelsstiege: diese führte von der heutigen Josef-Pirchl-Straße, zwischen Kriegerdenkmal und Eggerwirtskeller, hinauf zum Friedhof. Heute sind am Beginn nur mehr eine verfallene Stein- treppe und ein Stück Eisengeländer vorhanden. Der Eingang zum Friedhof wurde zugemauert. Kaum der Name ist noch bekannt. Lederergasse: in der sogenannten Graggau, in früheren Verzeichnissen und Schriften auch Krackau genannt. Luggeischluf: heute auf Luggeistiege umbenannt. In alter Zeit auch Gries- schluf genannt. Krausstiege: „Die Uberallbuben", wenn sie sich auf dem Schulweg befanden, liefen vom „Hirnkramerl", heute Graggaugasse 10, Savoyhaus, über die Graggaugasse und über die Kraus- stiege raus- stiege auf die Bichlstraße zur Schule. Die „Krausstiege" wurde nach dem Namen der Frau Kraus, die im Lotte- riehaus ein „Gschäftl" hatte, benannt. Im Zusammenhang mit der Errichtung des Gehsteiges an der rechten Seite der Bichlstraße wurde diese Stiege ver- mauert. Verschwunden sind im offiziellen Straßenverzeichnis die alten vertrauten Flurnamen Gumpau, Langau, Winkler- langau, Kapserlangau und Mühlau. Der Name G r a g g au lebt in der „Grag- gaugasse" weiter, die S t o c k er au im „Stockerdörfl", die Zephirau in der Bezeichnung „Ried Zephirau" und nur allein die Pf a r rau blieb als Straßen- name unverfälscht erhalten. lere Tage, danach wieder warmes Wet- ter bis Ende April; n dem hat fast alles umgebaut. Am 26. April das erste Kirschbaumblüh, am 29. das erstemal gedonnert. Mai Der Mai ist eingangs bis zum 12. mittelmäßiges Wetter, mit Sonnen- schein und Regen und daneben kalter Wind. Danach bis zum 17. starkes, kal- tes Regenwetter. Den 18. hat es Schnee geworfen bis zum Land. Danach kal- tes Wetter, aber doch nicht gereift. Am 23. Mai auf den Schabperg gefahren. Am 24. hat es wieder geschneit bis Thauern herab, danach kaltes Regen- wetter und Nebel. Am 27. schön Wet- ter. Am 24. und 25. Neyhitner und Sau- khaser auf die Alm gefahren. Juni Am 1. Juni Auracher und Jochberger Wiltalber Alpfahrt und gleich den 2. Lempperbichler, den 3. Tratalbm, den 6. Kagring und den 14. Grießalber auf die Alm gefahren. Es wa- Auszulöschen Im Gedächtnis der Bür- ger droht auch die Bezeichnung „Bä- rentürl" für den rechten Fußgänger- durchgang beim Rathaustor bzw. Kirch- berger Tor. Schattberggasse (Schappberggasse): im Laufe der Zeit umbenannt in Hah- nenkammstraße, Josef-Herold-Straße, Bergwerksweg und am obersten Teil in Schattbergsiedlung. Von den insgesamt 140 Straßen- bezeichnungen führen neun den Na- men einer Persönlichkeit. Alfons-Petzold-Weg: Alfons Petzold, Arbeiterdichter, Gemeinderat Kitzbü- hel-Stadt, geb. 1882, gest. 1923. Anton-Werner-Straße: Anton Werner, Bürgermeister, 1864-1932. Faistenbergerweg: Künstler des Ge- schlechtes der Faistenberger wirkten in Kitzbühel durch drei Jahrhunderte. Der bedeutendste war Simon Bene- dikt, 1695-1759. Franz-Erler-Straße: Franz Christoph Erler, Bildhauer, Schöpfer des Lan- desverteidigerdenkmals in Kitzbühel, 1829-1911. Franz-Reisch-Straße: Franz Reisch, Bür- germeister, Skipionier, 1863-1920. Franz-Walde-Weg: Franz Walde, Schul- direktor, Ehrenbürger, 1864-1951. Josef-Herold-Straße: Josef Herold, Va- ter der Hahnenkammbahn, Bürger- meister, 1872-1938. Josef -Pirchl-Straße: Josef Pirchl, Grün- der der Freiwilligen Feuerwehr, Bür- germeister, 1822-1906. Traunsteinerweg: Josef Traunsteiner, Botaniker, 1800-1875. Um. die Benennung einer Straße. nach dem Dichter Alfons Petzold entflamm- te ein heftiger Kampf, der sich einige Jahre hinzog. Freunde des Dichters verlangten von der Stadtgemeinde die Errichtung eines Denkmals und an- dere wieder bezweifelten, ob ein prunk- volles Denkmal dem Sinne entspre- ren die Almen ziemlich aper und wenig Gras wegen des feuchten und kalten Wetters. Am 3. Mai hat sich eine war- me Luft erhoben und 4 Tage warmes Wetter, danach 10 Tage feuchtes und kaltes Wetter. Vom 14. Juni bis 22. hat es ein unbeständiges Wetter mit vielen Gewittern. Am 16. Juni hat es zu Kitzbühel ein wenig geschauert. Dann hatte es im Monat Mai etwa 5 warme Tage und im Juni bis zum 23. auch also. Am 23. gar schön und warm Wetter, dann wieder Regen und Don- nerwetter. Am 30. Juni hat es zu Schwendt, Kössen und Reither Winkl entsetzlich gehagelt, daß es zu Schwendt gegen Reith alles in den Boden hin- ein erschlagen. Juli Am 2. Juli einen gar schönen Tag .gehabt. Danach wieder Regenwet- ter bis zum 9., da es schön Wetter worden. Und hernach schönes Wetter, bis zum 17. schön Wetter, danach der ganze Juli mit sehr warmem Wetter, chen würde, der aus Petzolds Dichtun- gen quillt. Dem Gemeinderat wurde auch vorgeworfen, daß er sich von „der schönen Bezeichnung Kanalgasse" zugunsten Petzolds nicht trennen kön- ne. Unter „Faustus" schrieb ein Freund Petzolds in den „Kitzbüheler Nachrich- ten" vom 23. Juli 1927 u. a.: „Ein ein- ziges Gedicht von Alfons Petzold wirke mehr als die schülerhaften Aufsätze w. sämtlicher Prospekte." Schließlich be- schloß der Gemeinderat unter Bürger- meister Carl Planer am 23. Dezember 1929, das Grab des Dichters als Eh- r eng r a b zu betreuen und „als dauern- des ehrendes und dankbares Angeden- ken eine Straße im Bereich der Stadt- gemeinde Kitzbühel nach seinem Na- men zu benennen" und beauftragt den Antragsteller, Schuldirektor Ge- meinderat Franz Gantner, eine geeigne- te Straße ausfindig zu machen. Der Straßenbenennung nach Alfons Petzold haftet aber jetzt noch ein Schönheits- fehler an, denn es wurde nicht eine öffentliche Straße, sondern ein Privat- weg nach ihm benannt. Die „Denk- malbewegungen" schliefen ein., obwohl der Stadtgemeinde Kitzbühel seiner- zeit eine Bronzebüste von Professor Gustinus Ambrosi zum Geschenk ge- macht wurde. Diese Büste befindet sich heute in der Kanzlei des Meldeamtes. Die Stadtgemeinde Kitzbühel besitzt nach den letzten amtlichen Erhebungen über: 52.845 Meter Gemeindestraßen 42.440 Meter sonstige Straßen 38.260 Meter Straßen und Fahrwege außerhalb des verbauten Stadt- gebietes für zweispurige Kraft- fahrzeuge befahrbar, jedoch nicht befestigt; und über 161.400 Meter öffentliche Gehwege bzw. Wanderwege also insgesamt ein Wegenetz in einer Länge von 294.945 Metern (ohne Bundesstraßen). auch untermischten Regentagen und Hochgewitter. Am 18. Juli die ersten Herbstroggen geschnitten. August Am 1. August die ersten Langsroggen und am 4. August die ersten angefangenen Weizen zu schnei- den. Am 1. und 2. August schöne und sehr warme Tage, danach etliche ge- wittrige mit kleinen Regen, doch ziem- lich warme Tage. Am 7. August ist wieder schön Wetter geworden und danach bis zum 20. gutes, warrns Wetter mit manchem Donner und ,et- liehen feuchten Tagen. Haben also zu Kitzbichl bis zum 20. August alles Ge- treide abgeschnitten und auf den hohen Berglehen Langsroggen geschnitten und auch reifen Weizen. Am 20. Au- gust hat es zu Kirchdorf und Waid- ring bis Strub grob geschauert und in der Nacht auf den hohen Bergen ge- schneit und 3 kalte Tage gehabt. Fortsetzung folgt!
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