Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 21. Oktober 1967 Immer mehr Schüler besuchen die Hauptschule Eine Pioniertat der Gemeinden im Interesse unserer Jugend Unmittelbar nach Vorliegen der ge- setzlichen Möglichkeiten wurde durch den Bezirksschulrat Kitzbühel die Zwei- zügigkeit der Hauptschulen, die es in den östlichen Bundesländern seit lan- gem gab, angestrebt. Diese Zweizügig- keit erlaubt es, möglichst allen Schü- lern der Oberstufe der Pflichtschule, die einigermaßen günstige Verkehrs- wege in einen Hauptschulort besitzen, den Besuch der Hauptschule zu er- möglichen. Damit verlor die Haupt- schule zwar die von der alten Bür- gerschule überkommene Aufgabe der Auslese der Begabungen, wurde aber zur künftigen Oberstufenform der Pflichtschule überhaupt. In Tirol wird die Einführung durch die oft ungün- stigen Verkehrswege und den Willen, dem Dorf die Schule zu erhalten, ver- zögert, doch kann dies im Interesse der Entwicklung unserer Jugend auf die Dauer nicht beibehalten werden. Für die Anstellung etwa in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes ist der Nach- weis des Hauptschulbesuchs und des Abschlusses dieser Schule - ohne Rücksicht auf den Zug - erforderlich. Die neue Form der Hauptschule stellt die Kinder der westlichen Bundeslän- der den bislang bevorzugten Ostöster- reichs gleich. Die Hauptschulgemeinden des Bezir- kes Kitzbühel - Kitzbühel, St. Johann und Hopfgarten - haben Pionierarbeit geleistet und mit der Einführung des zweiten Zuges der Hauptschule die Verpflichtung zur Schaffung von mehr , Schuiraum übernommen. Der in die- sen Orten entstandene Raummangel ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen. daß die Gemeinden diese Bereitschaft gegenüber ihrer Jugend und der Ju- gend der Berechtigungssprengelgemein- den gezeigt haben. Die Gemeinden Kös- sen und Fieberbrunn haben durch den Bau neuer Hauptschulen die Errich- tung von Hauptschulen in ihren Or- ten in den letzten Jahren ermöglicht. Für die Schülerinnen und Schüler aus Kössen und Schwendt ist damit erst- mals eine Möglichkeit gegeben, ohne Internatsaufenthalt oder unzumutbare Fahrzeiten die Hauptschule zu be- suchen. Die neue Hauptschule in Fie- berbrunn entlastet die beiden Haupt- schulen in St. Johann, sie ist für den gesamten Pillerseeraum erreichbar. Mit einer weiteren Hauptschule im Brixen- tal wird der Bezirk ein Hauptschul- netz aufweisen, wie es in den Lard- bezirken Tirols keines gibt. Im vergangenen Schuljahr besuchten 850 Kinder die vierte Schulstufe an Volksschulen des Bezirks. 678 li wurden für den Besuch einer Hauptschule für, geeignet erklärt, davon 342 für den ersten und 336 für den zweiten Zug Zu Schulbeginn besuchten 442 Mäd- chen und Buben erste Klassen der Hauptschulen im Bezirk Kitzbühel. Es besuchen demnach etwa zwei Drit- tel der hauptschulreif erklärten Kinder tatsächlich die Hauptschule. Unter Ein- rechnung der Schüler, die eine all- gemeinbildende höhere Schule oder ei- ne Hauptschule außerhalb des Bezirks besuchen, ergibt sich ein relativ hoher Prozentsatz. Es zeigt sich, daß auch die Eltern im Berechtigungssprengel einer Hauptschule von der sich bietenden Möglichkeit Gebrauch machen, auch wenn sie Mehrkosten und mehr Zeit- aufwand als beim Besuch der Volke- schuloberstufe erfordert. Die Einfüh- rung des ungeteilten Unterrichts an den Hauptschulen stellt für alle Fahrschü- ler eine bedeutende Erleichterung dar. Die Einführung der zweiten Klassen- Der Feldaltar der Gnadenkapelle „Jochbergwald" war heuer für die Feier der hl. Messe bereits mit den Steinstufen versehen. Die Anlage wur- de von der Gartengestaltung Gerhard Koppelmann, Kitzbühel, errichtet, nach- dem der Bezirksausschuß hiezu den Auftrag erteilt hatte. Zwei Fahnen schmückten die Marmortafel, die dem Feldaltar als Hintergrund diente. Heuer war die Teilnahme, begünstigt durch das schöne Wetter, besonders stark. Der Mittersiller Bezirk stellte 13 Vereine mit Fahnen und zwei Mu- sikkapellen (Hollersbach und Bram- berg) mit insgesamt 450 Heimkehrern, der Bezirk Kitzbühel 20 Vereine mit Fahnen und drei Musikkapellen (Joch- berg, Aurach und Kirchberg) mit 620 Heimkehrern und Osttirol stellte eine Fahnenabordnung der Schützenkompa- nie Matrei. Außerdem waren viele hun- dert Angehörige von Gefallenen, Ver- mißten und verstorbenen Kameraden gekommen, um die größte Krieger- wallfahrt von Tirol und Salzburg zu erleben. Das Kommando über den Ablauf der Feier hatte heuer die Heimkehrerkame- radschaft Kirchberg unter Obmann Steinhauser inne, unterstützt vom Landesverbandsobmann - Stellvertreter Josef Oberhauser und Bezirks- obmann Sebastian Huber. Die Tiroler Teilnehmer marschierten, wie alljährlich, den Pinzgauern ein Stück zur, Paßhöhe entgegen und ge- meinsam erfolgte, unter dem klingen- den Spiel der Musikkapellen, der Auf- marsch zum Feldaltar, wo der Joch- berger Pfarrherr Josef Macheiner, im Weltkrieg Gebirgsjäger, unterstützt züge an den Hauptschulen bringt es schließlich mit sich, daß auch in den Landgemeinden die Volksschulober- stufe ihre Bedeutung einbüßt. In Tirol hat man sich lange und wegen der echten Erfolge der Volksschuloberstufe in einer besonderen Ausbauform mit Recht für ihren Bestand eingesetzt. Die mit ungeheurer Ambition wirkenden Lehrerinnen und Lehrer an ausgebau- ten Oberstufen können auf bemerkens- werte Erfolge verweisen, eines Zeug- nisses einer ausgebauten Volksschul- oberstufe braucht sich tatsächlich nie- mand zu schämen. Im Zuge der Neu- gliederung des österreichischen Schul- wesens, die vielfach städtischen Ver- hältnissen angepaßt ist, zeigt sich der Zug zur Hauptschule, die nun mit ihren zwei Zügen auch dem weniger, Talentierten Entfaltungsmöglichkeit gibt. Möge es durch den Bau neuer Schul- räume gelingen, die äußeren Vorausset- zungen für den Erfolg des beschritte- nen Weges zu schaffen. h. w. von Pfarrer Engelbert Wagner vom Bramherg (im Weltkrieg Fallschirm- jäger) das hl. Meßopfer feierte. Zuvor begrüßte Josef Oberhauser die erschienenen Kameraden, insbesondre als Ehrengast NR Paul Landmann, den Kommandanten des Heimkehrer- bezirks Mittersill Karl S c h i e f f er und den Obmann der 118er-Jäger aus Inns- bruck Karl Le i p e r t. Zur Feldmesse führte die Bundesmusikkapelle Kirch- berg unter der Stabführung von Be- zirksverbandskapellmeister Michi 5 öl 1- ner das kath. Hochamt von Franz Schubert, Bearbeitung von Kliment, auf. In seiner Predigt stellte Pfarrer Ma- cheiner die Liebe zur Wallfahrtsstätte in den Mittelpunkt und alle jene, die nicht mehr unter uns weilen; sie wer- den gerufen, im gleichen Schritt und Tritt mit den Lebenden zu marschie- ren. Nach der Predigt ertönte das Ave Maria und nach dem hl. Meßopfer spra- chen NR Paul Landmann, Karl Leipert in Vertretung von Landesobmann Stadt- rat Haidl und Bezirksobmann Josef Oberhauser. Pfarrer Wagner dankte den Meßbesuchern für die tadellose: Ord- nung und der Musikkapelle Kirchberg für die Aufführung der Schubertmesse. Die Schützenkompanie Kirchberg un- ter Schützenhauptmann Thomas Pc n dl gab als Ehrenkompanie exakte Gene- raldechargen ab. Zur Kranzniederlegung intonierte die Musikkapelle Kirchberg die Bundes- hymne. Die Heimkehrerwallfahrt wurde mit dem Vorbeimarsch der Musikkapellen und Vereine geschlossen. Aufmarsch und Abmarsch wurde von Beamten des Gendarmeriepostens Jochberg mu- Von der Kriegerwallfahrt Jochbergwold 33 Vereine - 5 Musikkapellen - 1070 Heimkehrer
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