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Samstag, 28. Oktober 1967 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Sieberer vorgeschlagenen Bedingungen. Bürgermeister Reisch wurde in die- sem Zusammenhang gebeten, für das Ehepaar Schatz, das bei Kathi Robat- seher wohnt, eine neue Wohnung aus- findig zu machen, damit Frau Rinner- berger mit ihrem Kiosk zu Robatscher ziehen kann. Vizebürgermeister Sie- berer kündigte weiters an, daß am Montag, 31. Oktober 1967 die schon früher angeregte Straßen- und Ver- kehrsenquete mit allen am Verkehr beteiligten Stellen und Personen statt- finden wird. Einen interessanten Bericht erstattete Stadtrat Walter Hirns be r g er in der Angelegenheit Felbertauernstraße: „Am 14. Oktober 1967 fand in Inns- bruck die 33. Sitzung des Aufsichtsrates der Felbertauernstraße Aktiengesell- schaft statt. Unter dem Vorsitz von Bundesmini- ster a. D. Sektionschef Dr. Eduard Heilingsetzer wurden die Berichte des Bauausschusses und des Vorstandes entgegengenommen und insbesondere über eine Mautermäßigung und die Vergabe der „Umfahrung Mitersil" de- battiert. Die Baukosten und die Sommer- frequenz Die Kosten für die Errichtung der beiden Rampen und des Tunnels, ein- schließlich der bereits projektierten und ausgeschriebenen noch zu ver- gebenden „Umfahrung Mittersill" und der Lawinenschutz- und Steinschlag- bauten, z. B. auf der Nordrampe: der Schutzdamm Taimeraim, das Lawinendach „Rauher Graben" in der Weitenau, die obere Steinschlaggalerie (100 lfm) und die Verlängerung der Galerie bei der so- genannten „Heidnischen Kirche" mit ebenfalls 100 lfm sowie der Verlänge- rung der Galerie im Steinkargraben; auf der Südrampe 200 lfm Lawinen- galerie Ruggentaleralm, 100 lfm Wand- mauer Bergsturz und zwei Wand- mauern bei der Proseggklamm, einschließlich der Baugemeinkosten von 44,386.000 Schilling, darunter gehören auch aktivierte Gehälter, Zuzählungs- verluste und Zinsen, belaufen sich auf 850 Millionen Schilling Baukosten Die einzelnen Vorhaben: 198,000.000 Südrampe 184,000.000 Nordrampe 167,000.000 Tunnel Süd 173,000.000 Tunnel Nord 17,000.000 Lüfterstation Süd 12,000.000 Lüfterstation Nord Finanzbedarf zur Restfinanzierung 178,000.000 Restbaukosten 7,000.000 Kapital- und Zinsendienst 1967 19,000.000 Kapital- und Zinsendienst 1968 14,000.000 Zinsen Tiroler Landeshypo- thekenanstalt 15,000.000 Betriebskosten 1968 Finanzierung Zur Abdeckung des Bedarfes für die Restfinanzierung stehen folgende Mit- tel zur Verfügung: 4,000.000 Kassastand 1,000.000 Bankzinsen für Festgelder 500.000 Subvention-Rest, Land Salz- burg 5,000.000 Mauteinnahmen (ab Oktober 1967) 45,000.000 Bankguthaben 16,000.000 Barzuschüsse 84,000.000 Darlehen 4,000.000 Subvention, Land Salzburg 28,000.000 Mauteingänge (1. 8. bis 30. 9. 1967) 65,000.000 Mauteingänge 1968 Zusammenfassend wird vom Vor- stand festgestellt, daß mit den Kredi- ten, die von der Republik Österreich und dem Bundesland Tirol behaftet werden, und mit den Eigenmitteln, Zuwendungen und den Mauteingängen die restliche Bauführung komplett fi- nanziert werden kann, und daß dar- über hinaus ein Sicherheitsüberhang von zirka 17 Millionen Schilling für unerwartete Mehrkosten eingebaut ist. Nach dreieinhalbmonatiger Betriebs- zeit kann der Vorstand weiters die er- freuliche Feststellung treffen, daß die Straße vom Autofahrer angenommen BOUTIQUE TYROL DIRNDLPARADIES worden ist und die Urteile fast aus- schließlich positiv sind. Mit den be- scheidenen Werbemaßnahmen wurde erreicht, daß die Straße auf Anhieb befahren wurde. Vom Eröffnungstag, 26. Juni 1967, bis zum 30. September 1967 wurde folgende Frequenz erreicht: Fhrzge. Fahrzeugart Prozentsatz 311.659 Pkw. bis 6 Sitze 93,75 2.468 Pkw. bis 9 Sitze 0,74 12.787 Pkw.-Anhänger 3,85 2.419 Omnibusse (mit 57.785 Personen) 0,72 511 Lkw. bis 1,5 to 0,16 321 Lkw. bis 3,5 to 0,10 690 Lkw. über 3,5 to 0,21 79 Lkw.-Anhänger 0,03 30 Sattelschlepper 0,01 1.446 Motorräder 0,43 332.410 Fahrzeuge - insgesamt 100 48,641.000 Schilling, so daß bis Ende des Jahres die 50-Millionen-Grenze er- reicht werden kann. Auffallend stark frequentiert wurde die Straße von Kraftfahrzeugen aus Deutschland. Die Zählung im Monat August hat folgendes Ergebnis ge- bracht: 80,670/0 Deutschland 11,340/0 Österreich (davon Tirol mit 3,65, Salzburg mit 1,55, Kärnten mit 1,04 und die übrigen Bundes- länder mit 5,100/ 0) 3,180/0 Niederlande 4,810/0 übriges Ausland Die Betriebskosten Staunen und Bewunderung erregten bei den Aufsichtsräten die verhältnis- mäßig geringen Betriebskosten, vor al- lem auf dem Kapitel Personal und Strom. Hier das Ergebnis des Monats August: 346.000 Löhne 1,154.000 Steuern 21.000 Bürounkosten 42.000 Stromkosten 11.000 Treibstoffe 5.000 Miete 20.000 Werbung 150 Reparatur 19.000 Versicherung 9.000 Postgebühren 18.000 Sonstiges. Der Vorstand endete seinen Bericht mit dem berechtigten Hinweis, auch in Zukunft günstige Betriebsergebnisse er- zielen zu können. Bericht des Bauausschusses Seit der Aufnahme des Verkehrs ist der Tunnel von über 500.000 Fahrzeu- gen benutzt worden. Diese Frequenz verdankt die Felbertauernstraße nicht zuletzt dem Umstand, daß die Straße bei Katastrophen vom Brenner bis zum Radstätter Tauern immer offen war. Sowohl auf den Rampen wie im Tunnel war es trotz der vielen Baustellen mög- lich, den Verkehr klaglos abzuwickeln. Durch Verlegung der Sprengarbeiten in die Zeit von abends bis früh im Bereich der Glodenwaldbrücke sind auch hier erträgliche Verhältnisse geschaffen worden. Die Felbertauernstraße ist eine sehr schnelle Straße. Die Unfallbilanz, die ausschließlich auf zu schnelles Fahren zurückzuführen ist: ein Toter, zwölf Verletzte und eine umgefahrene Maut- koje. Die Fertigstellung der im Bau be- findlichen Lawinendächer bis zum Win- ter ist im Hinblick auf den derzeitigen Stand gesichert. Desgleichen ist die Straße schon weitgehend mit Leit- planken geschützt. Der Bau der Glodenwaldbrücke im Matreier Tauerntal schreitet rüstig vor- wärts. Es sind bisher 17 von den 20 Pfeilern aufgestellt. Von den vier Wi- derlagern stehen bereits drei, und die 31,000.000 Maschinen, Meßeinrichtungen Bis zum 30. September betrugen die und Beleuchtung Mauteinnahmen 47,675.000 Schilling und 22,000.000 Grundkäufe und Diverses zehn Tage später (10. Oktober) schon
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