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Samstag, 28. Oktober 1967 Kitzbüheier Anzeiger Seite 17 Wohnraumquadratmeter. Die geänder- - ten Tarife werden an der Anschlagtafi kundgemacht. Bewilligt wurde das Ansuchen des Konsistoriums um Einbaueiner Warm- wasserheizanlage im Schwesternheim. Der Auftrag wurde für die Pauschal- anbotsumme von 40.000 Schilling an die Firma Pletzer vergeben. Der Anteil der Gemeinde beträgt 20.000 und dieser Betrag wird mit dem Mietzins kom- pensiert. Der Weggemeinschaft „Kurzer Grund" wurden 20.000 Schilling als Erhaltungs- aufwand 1967 angerechnet. Im Vorjahr betrug der Aufwand für die Interes- senten 25.000; die Kürzung zugunsten der W:egg:emeinschaft wurde mit der Mehrbelastung durch den Kraftwerks- bau begründet. Der Gesamtaufwand be- trägt zirka 46.000 Schilling. Ein Entgegenkommen und zum An- reiz für eine freudigere Meldedisziplin wurde beschlossen, den gewerblichen Stromtarif bei Privatzimmervermietern erst ab drei Betten bzw. 150 Nächtigu.n- gen anzuwenden. Bisher lag die Gren- ze bei zwei Zimmern und hundert Nächtigungen. Dem Ansuchen der Interessenten des Weilers Pesendorf auf Erstellung einer Straßenbeleuchtung konnte nicht ent- sprochen werden, da es noch im Markt- bereich mehrere „dunkle" Straßen, We- ge und Stege gäbe. Dem Sinne nach wurde die Notwendigkeit der Beleuch- tung eingesehen, so daß die gegenwär- tige Ablehnung des Ansuchens wohl aufgeschoben aber nicht aufgehoben er- scheint. Den Unmut der Kelchsauer erregte der Umstand, daß die Anrainer, wel- che für die Straßenverbreiterung nach 1945 mit durchschnittlich 20 Schilling pro Quadratmeter abgefunden wurden, jene aber, welche vor 1945, also wäh- 4. Fortsetzung Oktober (1757) Der Oktober ist trüb und kalt eingegangen, am 3. wieder Schnee, am 6. stark gereift und ge- froren, Am Abend wieder in allen Hö- hen geregnet. Am 9. den ganzen Tag starker Regen, am 10. ein schuhtiefer Schnee beim Land. Danach bis zum 17. kaltes und feuchtes Wetter, fast jeden Tag Schnee und sehr kalter Wind, daß bei den höchsten Berghäu- sern fast beständig der Schnee war. Am 18. Oktober hat es zuvor die Nacht aufgeheitert und stark gereift und ge- froren. Diesen Tag schön Wetter ge- blieben und sehr kalter Wind. Da hat man sogar Grummet geheut, „aber nach der Schwere", denn man hat an rend des Krieges, Grund zur Verfü- gung stellten, leer ausgehen sollten. Für Maßnahmen vor 1945 wäre nie- mand zuständig, hieß es beim Bezirks- bauamt und beim Land und dies müß- te die Gemeinde im eigenen Wirkungs- kreis zu erledigen versuchen. Bürger- meister Manzl erklärte vor dem Ge- meinderat, daß es sich, einschließlich der 4 Prozent Zinsen, um den Betrag von rund 40.000 Schilling handle und er von den Landesstellen bisher kei- nen Groschen zugesagt erhielt. Leider entfiel die Auszahlung der „Kriegs- gelder" erst im letzten „Abdruck", sie war schon beschlossen und nur der Genauigkeit und Findigkeit eines Be- amten war es zuzuschreiben, daß in letzter Minute die Ueberweisung der Gelder gestoppt wurde. Ortsvorsteher Sebastian K jr c hrn a i !e r ersuchte den Bürgermeister, sich weiterhin für die Belange der Kelchsauer einzusetzen; wenn schon nicht alles, so sollte doch ein Teilbetrag vom Land „herausge- schunden" werden, auch um die Gleich- heit vor dem Gesetz zu wahren. Zur Finanzierung des Kraftwerks- baues im „Kurzen Grund" berichtete Bürgermeister Manzl, daß von der Lan- deshypothekenanstalt bisher fünf Mil- lionen zu sieben Prozent zugezählt wurden und zwei Millionen von der Zentral-Raiffeisenkasse. Bei, der Hy- pothekenanstalt sind keine weiteren Millionen zu erlangen, wohl aber liege ein Anbot der „Donau-Finanz" für ein Darlehen von sechs Millionen vor, das zu akzeptieren wäre. Gemeindevorstand Lechner richtete die Anfrage an den Bürgermeister, wann mit der Inbetrieb- nahme des neuen Werkes zu rechnen sei. Dieser entgegnete, daß in zirka 14 Tagen die Rohrlücke geschlossei wird und schon in zehn Tagen das! Wasser rinnen könnte. Auch die Mon- tage wird in 14 Tagen beendet sein, vielen Orten noch zu heuen gehabt, weil es in diesem Monat den 18. den ersten schönen Tag gehabt. Hernach wieder schlechtes Wetter mit Reif und fast jeden 3. Tag ein wenig Schnee. Am 20. hat es stark gereift und ge- froren. Am 30. wieder Schnee. November Der November ist mit schönem Wetter eingegangen, in der Nacht gereift und gefroren. Beim Tag lieblicher Sonnenschein, den 3. kalter Nebel, danach bis zum 15. sehr unbe- ständig mit Reif, dreimal Schnee und kaltem Wetter. Am 16. November hat es einen sehr kalten Morgen gehabt, am Abend wieder geregnet und her- nach 2 Tage Regenwetter und sonn- seits aper geworden. Am 19. ein gar so daß - Wettereinbrüche nicht ein- gerechnet, die Stromerzeugung anfangs Dezember aufgenommen werden kann. Auf die Anfrage von Gemeinderat Otto N i g g 1 über die Höhe der bisher auf- gewendeten Mittel wurde Sekretär Ka-- par Ehammer, der gemeinsam mit Be- triebsleiter Josef B u c h b er g e r beim Kraftwerkbau zu den Stützen des Ge- meinderates zählt, mit der Beantwor- tung beauftragt: „Bisher wurden neun Millionen aufgewendet und weitere neun Millionen werden noch bis zur Fertigstellung benötigt. Der Voranschlag lautete auf 16 Millionen; eine Million wurde zur Vergrößerung des Stau- raumes aufgewendet und die zweite Million ist für sonstige Verbesserung erforderlich. Hopfgarten liege hier „gut im Zug" und konnte in vielen Fäl- len günstiger arbeiten als der große Bruder im „Langen Grund" (die Stadt Wörgl). Der Weggemeinschaft „Penningberg" wurde eine Subvention von 25.000 Schil- ling zuerkannt. Gemeinderat Josef 5 c h r :011 gab dazu an, daß an einem Sommertag gleich 37 deutsche Autos den Penningb:ergweg befahren haben. Wei- tere Subventionen: Pinzgauer Stierge- meinschaft „Unterer Grafenweg" 5400 Schilling (15 Prozent vom Ankaufswert von 36.000 für den ha-Stier), der Länd- lichen Reitergruppe Hopfgarten 2500, der katholischen Jugend 2000 (gleich für zwei Jahre), dem Borromäum in Salzburg 1000, dem Sportverein 10.000, dem Skiklub 5000, dem Zivilinvaliden- verband 200 und dem Rentner- und Pensionisten-Verband Hopfgarten 500 Schilling (Kostenbeitrag für Ausflug). Der Tiroler Fußballverband sprach der Marktgem:einde Hopfgarten für die mustergültige Errichtung des Sportplat- zes die Anerkennung aus. Mit noch mehr Befriedigung wurde aber die Ankündigung des: Verbandes schöner warmer Tag, hernach feines und warmes Wetter, beim Land bis- weilen Reif und gefroren. Um die Mit- te lind und feiner Sonnenschein bis 8. Dezember. Dezember Hernach Schnee und Nebel um die Mitte. Am 16. wieder ein wenig Schnee und geweht, am 18. auf- geheitert und sehr kalte Tage abge- setzt bis zum 25., da ein wenig lind, doch mit Kälte und Trübe dies Jahr beschlossen. Heu ist dieses Jahr viel gewachsen, weil man aber wegen des sehr schlim- men Herbstes frühzeitig zum Füttern gekommen, ist selbes ziemlich ge- schwunden. Der Wein war teuer, weil zu Anfang des September im Etsch- land das Wasser viel verschüttete und die Wege sehr zerissen und verdorben: so die Maß Wein 20-24 Zwanzger. Das Vieh war teuer, besonders die „faist"- und Kälberkühe. Aus dem Kitzbu **heler„Wetterpiechl' ,' von 1756-1764 Aus der alten Handschrift übertragen von Gertraud Himberger
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