Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 28. Oktober 1967 - - Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Grußwort Eures neuen Pfarrers Gerne nehme ich die Gelegenheit wahr, auch schriftlich in unserem Hei- matblatt ein Grußwort an alle Kitz- büheler zu richten, konnte ich doch bei meiner festlichen Amtseinführung nur einen sehr kleinen Teil von Euch, Eure Vertreter, persönlich begrüßen. Euch allen aber gilt mein Gruß, seid Ihr mir doch alle zur Sorge für Euer Seelenheil anvertraut. Manche von Euch habe ich bereits persönlich kennengelernt und fest- gestellt, daß die Kitzbüheler nette und freundliche Leute sind. Es ist mein Wunsch, im Laufe der Zeit Euch alle persönlich kennenzulernen. Wie ich be- reits am Tage meiner Amtseinführung gesagt habe, möchte ich nicht Euer Pfarrherr und Hochwürden sein, son- dern Euer Vater und Bruder. Wie Ihr wohl richtig annehmt, habe ich meine Ziele für meine Seelsorgsarbeiten. Es sind keine hochtrabenden Pläne und kein außergewöhnliches Ziel. Die Pläne sind vorgezeichnet in den Aufgaben, die das Konzil uns aufgetragen hat. Das Ziel ist die Pfarre als Familie und Volk Gottes im Geist und Sinn der Konzilsdekrete. Es schweben mir da- bei drei Schwerpunkte vor Augen. 1. Die Pfarre als brüderliche Ge- meinde wächst und steht auf dem Fundament unseres Glaubens, der Li- turgie und echter christlicher Näch- stenliebe. W:r alle werden also großen Wert darauf legen müssen, unseren - 'ho-.o: Toni Rothbacier, Kitzbühel Stadtpurrer Johann Danninger von lih zbtfleI, Installiert am IrehwelllMonutag, 15. Oktober 1967 Glauben besser kennenzulernen durch Vorträge des Kath. Bildungswerkes, Glaubensseminare, Bibelrunden und Gesprächsrunden. Großer Bedeutung kommt der Liturgie zu durch Hebung des Taufbewußtseins als Gemeinschaft der Kinder Gottes, die vom Altar her lebt und wächst und lebendig und ge- genwärtig wird im gemeinsamen Got- tesdienst. Das wichtigste aber ist die Pflege der christlichen Liebe, der brü- derlichen Liebe, ohne sie ist unser Glaube und unser Gottesdienst hohl und leer. Die Weltmission ist nicht Sache einiger Katholiken, sie ist Anliegen der gesamten Kirche und das sind wir. Die Pfarre Kitzbühel hat ja schon vor Jahren die Patenschaft für eine Pfarre in der Diözese Ikela-Bokungu im Kongo übernommen. Ein kleines Nahziel soll es sein, diese Patenschaft zu verleben- digen. Zur Mitarbeit, diese Pläne zu ver- wirklichen, seid Ihr alle aufgerufen. Jeder möge seine Kräfte und Fähig- keiten einsetzen zum Aufbau der brü- derlichen Gemeinde und für das Werk der Glaubensverbreitung. Wir Seelsor- ger schaffen es allein nicht, wir brau- chen Euch, Eure ehrliche Mitarbeit. Mit Gottes Gnade und Hilfe und in brüderlicher Zusammenarbeit wollen wir ans Werk gehen, die Pfarre als Familie Gottes und Volk Gottes auf- zubauen und das Reich Christi in die- ser Welt aufzurichten. Edelstein- oder Goldwährung? Menschenhand gegen Ultraschall - Kein Platz für James Bond WER WILL ZUM „VEREIN NATÜRLICHEN LEBENS"? Wie bekanntgemacht, fand am Sams- tag, 14. Oktober 1967 um 20 Uhr in der Aula der Hauptschule Kitzbühel der Lichtbildervortrag „Gewürz- und Heil- pflanzen im Haus- bzw. Siedlergarten" vom Leiter der Arbeitsgemeinschaft für Heilpflanzenkunde im VNL Herrn Ig- naz Schi i f n i, der auch die ausführ- lichen Erläuterungen dazu sprach, statt. Nach kurzer Einführung durch den Obmann des Gartenbauvereines BOUTIQUE TYROL BRAUTKLEI DER Kitzbühel, Herrn Laucher, wur- den mehr als 60 Pflanzen vorgestellt und besprochen. Anschließend beant- wortete der Referent noch eine Reihe Fragen von Besuchern. Im Schlußwort äußerte der Obmann der Bezirks- gruppe Wörgl des „Verein natürli- chen Lebens" Günther Praschber- g er, Kössen-Durchen 137a, P. Waich-. see, den Wunsch, auf Grund des guten Gelingens der Veranstaltung die Zu- sammenarbeit mit dem Gartenbauverein Kitzbühel fortzusetzen. Die Aula war fast vollbesetzt und das Publikum war offensichtlich mit dem Gebotenen sehr zufrieden. Fort Xnox in den USA im Bundes- staat Kentucky ist der größte Gold- lagerplatz der Welt. Hinter meter- dickrn Stallbeton, bewacht von Spe- zialregimentern der amerikanischen Armee, einem eigenen Detektivcorps des FBI und den raffiniertesten tech- nischen Fallen, ruht Gold, die Basis der Währung der westlichen Länder. Die Währung für einige Völker- stämme Ziztralafrikas unl des Sudan wird in einem trauten Städtchen in-. mitten Deutschlands, in Idar-Oberstein im Rheinland, hergestellt. Keine spe- ziehe L et kti v truppe, keine gesonder- ten Einheiten der Armee, keine elek- tronischen Alarmfallen umgeben die schlich-,en Kleingewerbebtriebe, in denen noch durchwegs in Handarbeit Edelsteine geschliffen werden. Im Gegensatz zum Goldstandard bie- tet nicht icr Wert des Edelsteines die Basis für die etwas seltene Währung,, sonder---i die Mode. Je nach Volksstamm verschieden sind die modischen Vor- aussetzungen und damit au± die Geld- sor:e Plä:tchen, Scheibchen, Walzen und Stifte werden von den verschiede- ner. Stämmen als Schmuck getragen und stehen damit gleichzeitig als Geld in Kurs. Die Fertigung dieser Geldsorten er- folgt mit primitiven Geräten, aber einer unwahrscheinlichen handwerkli- chen Geschicklichkeit, wie sie nur durch Generationen entwickelt werden konn- te. Das Durchbohren dieser Plättchen, Walzenoder Stifte stellt für den Laien einen beinahe unfaßbaren Arbeitsvor- gang dar. Der Ed'elsteinbohrer arbeitet heute noch mit einem prähistorischen Werkzeug, mit dem Fiedelbohrer. Die- ses Werkzeug, das schon Jahrtausende vor Christi Geburt die Menschen in die Lage versetzte, Steine zu durchbohren, wird heute vom modernen Ultraschall- gerät verdrängt, das allerdings, kom- merziell eingesetzt, in der Produktion nur um acht Prozent billigere Arbeit leistet als der Handbohrer. Der Bank für Tirol und Vorarlberg ist es nun gelungen, einige dieser Spe- zialisten dazu zu bewegen, am Welt- spartag in allen ihren Schalterräumen den Kunden und Besuchern ihr aus- sterbendes Gewerbe vorzuführen. Es lohnt sich daher auch heuer wie- der, am Weltspartag, Dienstag, dem 31. Oktober, die Bank für Tirol und Vor- arlberg zu besuchen. - pr -
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