Kitzbüheler Anzeiger

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Volksschule Scheffau am Wilden Kaiser - Mehrzweckhalle mit Ausblick auf das Dorf und den Wilden Kaiser. Spielende Schüler auf dem Polaris- Teppichboden. - Photo: Photoatelier Rossmann, Innsbruck. Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 11. November 1967 und Anerkennung aus. Im Einverneh- men mit der Gemeinde Söll und nicht zuletzt auf Wunsch vieler Familien des Kaiserdorfes Scheffau wurde ein Klas- senraum für die „Hauptschule Söll", zu dessen Berechtigungssprengel Scheffau gehört, zur Verfügung gestellt. Es ist daher eine geschichtliche Tatsache, daß die Hauptschule Söll ihre Gründung dem Mut und der Verantwortungs- freude des Scheffauer Gemeinderates verdankt. Der erste Lehrer und Direk- tor der Hauptschule Söll in Scheffau ist Josef B ii e m. Er begann die Hauptschule am 23. Oktober mit 36 Schülerinnen und Schülern. Der Neu- bau eines Hauptschulgebäudes durch die Gemeinde Söll ist geplant. Man rechnet jedoch mit einer Plan- und Bauzeit von drei Jahren - und so lange wird die schöne Volksschule in Scheffau die Hauptschüler des Pflicht- und Berechtigungssprengels Söll be- herbergen. Für den Bau der Schule war der ge- samte Gemeinderat verantwortlich. Alle Beschlüsse wurden einstimmig gefaßt und auch Gemeindesekretär Toni Aschenwald war mit Begeisterung bei der Sache. Von den Festrednern beglückwünsch- ten den Bürgermeister mit seinem Ge- meinderat und alle Bewohner zur neuen Schule insbesondere Landesrat Dr. Karl E r 1 a c h e r im Namen der Tiroler Landesregierung, Bezirkshaupt- mann Hofrat Dr. R i c c a b o n a im Na- men der Bezirksverwaltung und Eh- renbürger Präsident Kommerzialrat Johann Ober moser als treuer Freund der Gemeinde. Die Feier der Einweihung, die von Pfarrer Michael Siedler vorgenom- men wurde, wurde neben den Auffüh- rungen durch die Musikkapelle auch vom Schülerchor unter der Leitung von Traudl E d e r verschönt. Bei der Uebergabe des Schlüssels an Schul- direktor Melihorn sagte Bürgermeister Lindner u. a.: „Lieber Toni, 30 Jahre bist du nun in Scheffau, und auch ich bin bei dir in die Schule gegangen und du hast mich manchmal bei den Ohren genommen! Ich übergebe dir gerne den Schlüssel, denn ich weiß, daß du auf unsere Jugend schaust und alles daransetzen wirst, daß daraus or- dentliche und gescheite Menschen wer- den." Schuldirektor Toni Meilhorn wies in einer kurzen Ansprache darauf hin, wie im Laufe der Jahre das Bauern- dorf Scheffau zu einem Fremden- verkehrsort wurde. Seit seinem Wir- ken in der Scheffauer Schule wurde die Kirche renoviert, ein neuer Fried- hof entstand und auch ein neues Ge- meindehaus wurde gebaut und die Straßen saniert. Viele Jahre habe er mit einem gewissen Neid auf alle Neu- bauten geblickt und getrachtet, wann Wahrscheinlich die erste Schule in Europa, die zur Gänze mit Spanntep- pichen ausgelegt ist, wurde dieser Tage in Scheffau am Wilden Kaiser, Tirol, eröffnet. Die gute Erfahrung. die seit vielen wird wohl eine neue Schule kommen. Nun ist die neue Schule da und sie ist das größte Werk, das die Gemeinde Scheffau bisher hervorgebracht hat und Bürgermeister Johann Lindner und sein Gemeinderat haben sich da- mit auch selbst ein Denkmal gesetzt. Abschließend dankte Bürgermeister Lindner dem Pfarrherrn für die Ein- weihung, seinen Gemeinderäten für die Mitarbeit und der ganzen Gemeinde für das Vertrauen. Er dankte auch den vielen Frauen und Mädchen, die in den Wochen vor der Einweihung das Putzen besorgten. Die Gemeinde Scheffau hat große finanzielle Opfer gebracht und kann nun auf das eigene Werk und den heutigen großen Tag stolz sein. Von der Möglichkeit der Besichti- gung des neuen Hauses wurde gern Gebrauch gemacht. Die erste Attraktion für die Kinder war allerdings die elek- trische Schuhputzmashine, die am Eingang zur Zentralgarderobe (vorläu- fig probeweise) zur Verfügung stand. Das große Kruzifix in der Mehrzweck- halle (von Geisler-Moroder, Elbigen- alp) ist eine Stiftung von Pfarrer Sied- ler. Jahren im Heim, in Büros, in staat- lichen und industriellen Verwaltungs- gebäuden, in Theatern, Hotels etc. mit Teppichboden gemacht wurde, hat die Wiener Teppichfabrik Bacher. Frankl & Co. veranlaßt, auch in Schu- len ihren überaus strapazfähigen Spannteppich P ol ar is aus Lustralan zu erproben. In der nach einer völlig neuartigen architektonischen Konzeption - Bie- nenwabensystem - alle Räume sechs- eckig - keine Gänge - die Klassen- zimmer sind um die sechseckige Aula angeordnet - 17 Meter langes Panora- ma-Schaufenster mit Blick auf den Wil- den Kaiser -. errichteten Schule sind sämtliche Räume mit dem Teppich- boden P o 1 a ri s aus Lustralan ausge- legt. Bereits jetzt stellen die Lehrkräfte übereinstimmend fest, daß ihre päda- gogischen Aufgaben durch den Teppich- boden im Klassenzimmer bedeutend er- leichtert und gefördert werden. Beson- ders lobend wird von den Lehrern her- vorgehoien, daß sich die erhöhte Schall- dämmung - Senkung der Geräusch- belästigung - sehr positiv auf die Lern- bereitschaft, die Aufmerksamkeit und das Konzentrationsvermögen der Kin- der auswirkt. Hiemit verbunden ist für den Lehrkörper eine Senkung der Sprechenergie. Die besonders ruhige heimische Atmosphäre, die der Tep- pichboden vermittelt, übt ganz allge- Neu in Europa - Alle R00 äume einer Schule mit Spannteppichen ausgelegt
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