Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 11. November 1967 Kitzbüheler Anzeiger Seite 23 Stellvertreter Josef Not h e g g er Bahnchef Max Werner jun. Stellvertreter Willi Hartmann und Toni Exenberger Stallchef Josef Nothegger Stellvertreter Andreas W u r z e n r a i- ner Totalisateur Josef E g g er Stellvertreter Josef H e c h e n b e r- ger Skikjöring Fritz B jr z 1 Stellvertreter Günther Weiß Kassaprüfer Hauptmann a. D. Leo- pold P i schi und Direktor Rudolf Re u s s er. Bürgermeister Reisch beglückwünsch- te den Obmann und seinen Ausschuß zur Wiederwahl und sprach dem Ver- ein für die klaglose Durchführung der Pferderennen und im Sommer des Rangglns den Dank und seine An- Tor 20 Jahre Neuer Oh Im Anschluß an die traditionelle „Kaisermesse" am 8. Oktober 1967 am Brennenden Pölven, die von Vikar Jo- hann M o i s e s von Reith zelebriert wurde, fand bei der sogenannten Wil- derer Kanzel, oberhalb dem Grab von Much Wieser, die 43. Generalversamm- lung der Edelweißgilde statt. Obmann Ton! Werner eröffnete diese mit dem Tätigkeitsbericht und gab anschließend seinen unwiderruflichen Entschluß be- kannt, die Obmannstelle zurückzule- gen. Eine neue Bergsteigergeneration ist in den zwanzig Jahren seiner Ob- manntätigkeit herangewachsen und so wolle er diese Stelle in jüngere Hände legen. Außerdem beanspruchen ihn sei- ne beruflichen Pflichten als Gesell- schafter und Geschäftsführer der Firma Eisenwerner und als Geschäftsführer der Firma PAM Flügas, die seit eini- ger Zeit sich mit der Firma Kohlen- werner fusionierte, mit den insgesamt 55 Angestellten und Arbeitern und den Zweigstellen in Kirchbichl, Stadl-Paura bei Lambach, Graz, Knittelfeld, Linz und Wien. Nicht gerne trete er zurück, jedoch danke er allen für die treue Mitarbeit, insbesondere seinem Stell- vertreter, dem unermüdlichen Berg- idealisten Pepi Graswander. Die Neuwahlen wurden unter dem Vorsitz von Dr. Tillo v. Z im m e t e r, der an diesem Tage in die Edelweiß- gilde aufgenommen wurde, vorgenom- men, die folgendes Ergebnis brachten: Obmann: Herbert Koidl Stellvertreter: Pepi G r a s w an der Schriftführer: Otto Komp ats eher Kassier: Ton! Heininger Hüttenwart: Engelbert Weiß Tourenwarte: Wastl 5 t an g er und Richard Schlemaier erkennung aus. Er gab seiner Freude Ausdruck, daß sich immer Idealisten finden, um traditionelle Sportveranstal- tungen aufzuziehen. Beschlossen wurde, nachdem darüber eingehend diskutiert wurde, die Renn- bahn wieder auf das Mauringfeld zu verlegen, auf welchem schon 1962 und 1963 Rennen abgehalten wurden. Einer Verlegung außerhalb Kitzbühels wurde von der Versammlung nicht zu- gestimmt. Als Renntermine wurden festgelegt: 6. Jänner 1968 (Samstag) Gasselfahren 18. Februar 1968 Turf Der Kirchberger Gastwirt Karl Schießl, der als Gast an der Ver- sammlung teilgenommen hatte, er- klärte, daß im kommenden Winter auch in K jr c h b e r g auf dem Seefeld ein Pferderennen stattfinden wird. Das Rennen in K ö s e n ist am 28. Jänner. mann Herbert Koidl Toni Werner verschrieb sich schon in seiner Jugend dem Wilden Kaiser. Seine ersten Klettertouren machte er schon mit 14 Jahren mit seinem Freund Josef S a x und mit 17 glückte beiden mit der „Fleischbank-Südost" die er- ste schwere und klassische Kaisertour. Photo Toni 1(othhucher, Kitz bühei 1941 wurde Werner zum Arbeitsdienst und 1942 zu einer Fliegerabwehrabtei- lung 'eingezogen. Beim Arbeitsdienst im Pinzgau e- -hielt er einmal für eine „unerlaubte" Klettertour sieben Tage „Bau". Aehnlich erging es ihm in Hol- land bei der Flak. Es wurde ein Son- derkommando nach einem Ort verlangt, der mit dem Namen .....berg" endete. Toni, meldete sich sofort - jedoch der Ort mit dem Bergnamen war nur 37 Meter ü. d. M. Als er 1945 von der französischen Kriegsgefangenschaft heimkehrte, wog er nur mehr 49 Kilo- gramm. Aber schon den ersten Winter, am 23. Dezember 1945, bestieg er, wie- derum mit seinem Bergfreund Pepi Sax, die „Kapuze". Der Abstieg wäre den beiden damaligen „Fliegen- gewichtlern" aber bald zum Verhäng- nis geworden, denn eine Staublawine trug sie ein gewaltiges Stück zu Tal. Jeden Samstag-Sonntag ging es auf den Kaiser. 1956 mit Hias N o ich 1 auf die Mauck-West. Mit dem jetzigen Ob- mann der Edelweißgilde Herbert Koidl bestieg Toni Werner u. a. die Fleisch- bank-Süd-Ost, die Ostwand des Krista- turms, die Bauernpredigtstuhl-West- wand, ebenfalls wie mit Hias Noichi die Mauck-Westwand, die Westwand des Totenkirchis, die Fleischbank-Süd- ostwand u. v. a., zum Teil der Schwie- rigkeitsgrade V bis VI und VI plus. Mit 24 Jahren wurde er auf Vor- schlag des 1952 verstorbenen Much W i e s e r zum Vorstand der Edelweiß- gilde gewählt. Toni Werner bemühte sich mit Erfolg ein gutes Einverneh- men mit der Sektion Kitzbühel des Oesterreichischen Alpenvereins zu er- langen und es gelang ihm auch, dieses gute Einvernehmen zu erhalten. Das gleiche mit der Alpenvereinsjungmann- schaft, mit der Hochgebirgssektion, mit den Naturfreunden, mit der Bergwacht und insbesondere mit der Bergret- tung, deren Mitglieder zum Großteil die Edelweißgilde zu stellen hat. Beim Neubau der zweiten Ackerihütte, die am 18. Oktober 1959 eingeweiht wur- de, hat sich auch die Organisations- kunst und der Bergidealismus von Toni Werner bestätigt. Die „Gilde" dankte ihm sein Wirken mit der Verleihung der Ehrennadel in Gold (durch die, 40. Generalversammlung). 1959 wurde Toni Werner die Leitung des Bergrettungsdienstes übertragen. Vor ihm hatte diese Funktion Blasius S a lv e n m o s er inne (der mit Jakob B ö c k bei der 3. internationalen Berg- rettungskonkurrenz Ende April 1958 in Davos für Kitzbühel die Goldmedaille errang . Das Bergrettungswesen in Kitzbühel wird mit Recht als Vorbild im Lande hingestellt. Aber nicht nur im Lande selbst, auch die Rettungs- mannschaften von Jugoslawien und Polen holten sich in Kitzbühel An- regungen und kehrten wohlunterrichtet und beeindruckt von der Leistungs- fähigkeit, aber auch von der guten Aus- rüstung, zurück. Jeder, der gerade am Winterfremdenverkehr interessiert ist, weiß was ein guter Bergrettungsdienst bedeutet und es ist für die Öffentlich- keit eine Befriedigung, daß Toni Wer- ner dieser Institution erhalten bleibt. ii Werner - Obmann der Edelweißgilde
< Page 23 | Page 25 >
< Page 23 | Page 25 >