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Seite 8 i4itzbüheler Anzeiger Samstag, 11. November 1967 zember 1867 bis 24. September 1868 und Oberstlandmarschall von Böhmen; gestorben am 4. Jänner 1890. Fürst Adolf Auersperg, Major a. D., Großgrundbesitzer, Oherstlandmarscha11 von Böhmen, Landespräsident von Salzburg, Ministerpräsident vom 25. No- vember 1871 bis 15. Februar 1879 (vom 5. Juli 1878 bis 15. Februar 1879 gleich- zeitig auch Innenminister) und vom 15. April 1879 bis zu seinem Tode am 5. Jänner 1885 Präsident dies Obersten Rechnungshofes. Leopold Graf Auersperg, Sektions- chef, Leiter des Handelsministeriums vom 11. September 1905 bis 2. Juni 1906, Ackerbauminister vom 2. Juni 1906 bis 9. November 1907, gestorben am 23. Februar 1918 in Baden. (Aus Os- wald Knauer, Oesterreichs Männer des öffentlichen Lebens.) Anton Alexander Graf Auersperg, be- kannt unter seinem Dichternamen Ana- stasius Grün, galt als der begabteste Dichter Deutsch-Oesterreichs seiner Zeit. Er wurde am 11. April 1806 zu Laibach in Krain geboren und erbte von seinem Vater Gurkfeld und die Grafschaft Thurn-am-Hart. Längst als ein Haupt der liberalen Partei in sei- nem Vaterland geehrt, wurde er im Im Mittelpunkt einer sehr gut besuchten Konferenz der Fraktion Christlicher Gewerkschafter im Öster- reichischen Gewerkschaftsbund - Be- zirk Kitzbühel - stand ein informati- ves Referat des Landesobmanns der Christlichen Gewerkschafter Innen- minister Dr. Franz H e t z e n a u e r über die derzeitige wirtschaftliche und so- zialpolitische Lage in Österreich. Der Innenminister informierte eingangs über das vorgelegte Budget 1968 der Bundes- regierung, dessen Defizit nicht höher ist als in manchem Jahr der Koalition, als es noch eine Hochkonjunktur und keine wirtschaftlichen Schwierigkeiten gab. Der Minister verwies auf die Auf- räumearbeit, die der Einparteienregie- rung verblieben ist, und darauf, daß die Oppositionsparteien bisher keine bessere Lösung für die derzeitige Si- tuation aufzeigen konnten und sich in Kritik erschöpfen. Minister Dr. Hetzenauer zeigte einige sehr wesentliche Erfolge der Regie- rung auf, so etwa das Katastrophen- fondsgesetz, durch das allein nach Ti- rol bisher 700 Millionen Schilling ka- men (in der Koalitionszeit war ein ent- sprechendes Gesetz gescheitert). Zu den Erfolgen gehören die Hochschulgesetze, die Marktordnungsgesetze, der neue Fa- milienlastenausgleich, die beiden Steuer- reformen und die Wohnungsreform. Mit Entschiedenheit wies Minister Dr. Het- April 1848 sowohl von den Ständen, als auch von den Literaten Oesterreichs zum deutschen Vorparlament entsandt und dann vom Kreis Laibach zur Na- tionalversammlung gewählt. Seine mil- de, dem Idealen zugewandte Natur scheint namentlich nach der Frankfur- ter Katastrophe des öffentlichen Lebens überdrüssig geworden zu sein. In vor- märzlicher Zeit ließ ihn das österreichi- sche Polizeiregiment seine Freisinnig- keit mehrfach büßen, u. a., weil er die Vorschrift verletzt hatte, daß jeder Oesterreicher auch im Ausland Ge- drucktes vorher der heimischen Zen- sur zu unterwerfen habe. Von ultra- liberaler Seite erfuhr er Angriffe, als er sich mit Maria, einer Tochter des Grafen Ignaz von Attems, Landes- hauptmann von Steiermark, verehe- lichte und mit seiner Gemahlin bei Hofe erschien. Seine dichterische Tätig- keit begann mit „Der letzte Ritter". Aufsehen erregten seine „anonym" er- schienenen „Spaziergänge eines Wiener Poeten", welche durch ihre Vereini- gung von Freisinn, Witz, Humor und der gewandtesten Form alle späteren Lyriker hinter sich lassen. Die „Volkslieder aus Kram" brach- ten viel Schönes, uraltem Volkstum Abgelauschtes in der anmutigsten Form. zenauer den Vorwurf zurück, daß die Regierung Dr. Klaus das fundamentale Schutzrecht der Mieter aufheben wolle, aber er zeigte die Notwendigkeit auf, angesichts der Diskrepanz zwischen leer- stehenden Wohnungen und Wohnungs- suchenden Möglichkeiten zu schaffen, freiwerdende Wohnungen weiterhin für die Vermietung anzusprechen. Daß keine Beschränkung der Sozial- leistungen des Staates vorgesehen ist, wies Dr. Hetzenauer daran nach, wie die Einparteienregierung bisher gear- beitet hat: Im Budget sind 1,9 Milliar- den Schilling mehr an Sozialleistungen vorgesehen, in drei Jahren wurden die Pensionen um 23,1 Prozent nachgezogen. Das Karenzurlaubsgeld wurde bedeu- tend erhöht, ebenso Hilf losenzuschuß und Kleinrenten, die Kriegsopferrenten wurden dynarnisiert und für den öf- fentlichen Dienst gelang eine Nach- ziehung in drei Etappen. In einer ausführlichen und sehr auf- schlußreichen Debatte nach dem mit großem Beifall aufgenommenen Refe- rat wurden Besoldungs- und Renten- probleme, das Preis-Lohnproblem und schließlich Einzelfragen, die das Innen- ministerium betreffen, angeschnitten und von Minister Dr. Hetzenauer aus- führlich beantwortet. Bezirksobmann Hans Wirtenber- g e r, der unter den Teilnehmern auch den Bezirksobmann des Arbeiter- und Angestelltenbundes. Bezirksschuiinspek- tor Walter Bo dner, Kammerrat An- ton Ober a eher und Gend.-Ray.-Insp. Josef Lechner als Mitglied des Be- zirksausschusses des 0GB begrüßte, stellte die Mitglieder des provisorischen Bezirksausschusses Gendarmerie-Rev.- Insp. Postenkommandant Hermann Windprechtinger und Straßenbau- arbeiter Paul Günther, vor und sprach über Maßnahmen zur Intensi- vierung der Fraktionsarbeit im Bezirk. Nach dreistündiger Dauer der Infor- mationskonferenz sprach Landesobmann Minister Dr. Hetzenauer das Schluß- wort. Er dankte allen Kolleginnen und Kollegen für die rege Mitarbeit und stellte als Nahziel die Personalvertre- tungswahlen im öffentlichen Dienst hin. Nach mehr als zwanzigjährigem Be- mühen aller Gewerkschaftsfraktionen wurde ein Bundes-Personalvertretungs- gesetz verabschiedet, in dem die von den Gewerkschaften erhobenen For- derungen aufgenommen wurden. Sun Volley-Film der Zwicknogk Am 6. November 1967 wurde die erste Fassung des Filmes über die Ver- schwisterungsfeier zwischen der ameri- kanischen Skistadt Sun Valley und Kitzbühel gezeigt. Die Vorführung fand im Haus Montecito der Eheleute Hans und Greta Stolziechner statt und es nahmen daran u. a. Baron Karl M e n s h e n g e n, Kulturreferent Hans B r e t t a u e r, der Obmann der Ski- schule Karl Koller und Stadtkapell- meister Sepp Gasteiger teil. Außer- dem war aus Sun Valley lViiss Pamela S t re e t anwesend. Miss Street gehört der Juniorenmannschaft vom Staates Idaho an und startet im kommenden Winter in Europa für den Skiklub Sun Valley. Der Film, eine Gemeinschaftsarbeit von Sepp und Trude Zwicknagl, fand großen Anklang. Für die Vertonung Behaglichkrii und Freude wa ltet,wo MøFLLE 1 MER stellten sich Stadtkapellmeister Sepp Gasteiger und 'Musiklehrer Simon Gasteiger zur Verfügung. Auf Vor- schlag von Baron Menshengen wäre eine deutsche und eine englische Aus- gabe herzustellen. Es ist beabsichtigt, eine englische Kopie der Schwester- stadt Sun Valley als Erinnerung an die Verschwisterungsfeier (vorn 14. bis 17. September 1967) zum Geschenk zu machen. Bezirkskonferenz der christlichen Gewerkschafter
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