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P. b. b. Erscheinungsort und Verlagspo stamt Kitzbühel Samstag, 25. November 1967 Preis 1.5C Schilling, Jahresbezugsgehühr 70.— Schilling 18. Jahrgang, Nr. 47 Sa., 25. Egbert So., 26. Konrad Mo., 27. Günther Di., 28. Gerhard Mi., 29. Walter Do., 30. Andreas Fr., 1. Edmund Tiroleffm- La und1Tiroler LaIii. :J r 0 0 egierung1 1iiU :u 41 II1 ii] Unserer besonderer Gruß gilt: dem Herrn Präsidenten des Tiroler LandtEges und Bürgermeister von Inns- bruck Herrn DDr. Lug ge r, deni Herrn Landeshauptmann von Tirci Oek.-Rat Wa 11 n ö f e r, den Herren des Tiroler Landtages und den Mitgliedern der Ti- roler Landesregierung. Bei dieser elegenheit danke ich auch allen Herren, die sich für den heutigen Besuch bemht haben. Erlauben Sie mir, daß ich in einpaar kurzen Worten über den Entstehungs- grund und die Entstehungsgeschichte des Oberndorfer Hartsteinwerks be- richte: Die Bahnverwaltungen sind vor einer Reihe von Jahren auf Grund der er- höhter- Verkehrsbelastung, die aus der Eihöh.ing der Achslasten, Erhöhung der Zugsgesdhwindigkeiten und größerer Zugsdichte, gegeben war, dazu über- gegangen, bessere Baustoffe für ihre Gleisanlagen zu verwenden. Die Bahn- verwaltungen haben erkannt, daß „die bisher verwendeten Kalk- und Dolo- mitschotter verhältnismäßig rasch „un- brauchbar" wurden, da sie unter der größeren Verkehrsbelastung zu Sand zerfielen unE somit einen erhöhten Erneuerungsbedarf verursachten. Nachdem :rn Bereich der Bundes- bahndirektion Innsbruck kein leistungs- fähiges Hartsteinwerk vorhanden war, waren die OeBB bemüht, ein neues Harts;einschotterwerk ins Leben zu ru- fen. 2. Fortsetzung und Schluß Das Hartsteinwerk Kitzbühel ist so- mit auf Betreiben der OeBB entstan- den, um die Versorgung der Gleisanla- gen der Bundeslinder Tirol und Vor- arlberg sowie einen Teil der Gleisanla- gen Salzbu-gs mit Gleisschotter sicher- zustellen. Vor der Errichtung unseres Werkes mußte die Bahn den Hartsteinschotter zum überwiegenden Teil aus den ent- legenen Hartsteinwerken Preg bei Leo- ben und Schärditg am Inn nach Tirol und Vorarlberg verfrachten. Nachdem der jährliche Bedarf an Gleisschotter der Bundesbahndirektion Innsbruck bei etwa 100.000 to liegt und die Vorfracht- kosten bis Kitzbahel an die 100 Schil- ling pro Tonne betragen, mußten die OeBB für diese Frachtleistungen etwa 10 Millionen Schilling jährlich mehr aufwenden. Seit Inhe triebn ahrne unseres Werkes im Jahre 1956 erspart sich die Bundes- bahn an Vorfrachten und Umlade- kosten jährlich über 12 Mio Schilling. Was für die Eisenbahn gilt, gilt heu- te n erhöhtem Maß ebenso für die Straße. Die enorm gesteigerte Ver- kehrsbelastung auf den Straßen hat ihre tiefen Spuren gezeichnet. Die mei- sten bisher verwendeten Gesteinsarten haben sich als Deckenbaustoff un- brauchbar erwiesen. Immer mehr Stra- ßenverwaltungen gehen dazu über, statt der bisher verwendeten ‚weichen' Stein- materialien „härtere und zähere" zu verwenden. Wir haben weder Kosten noch Mühe gescheut, um Straßenbaustoffe zu ent- wickeln und herzustellen, die den geseigerten Güteansprüchen voll ent- sprechen. Unsere Erzeugnisse sind da- her heute weit über die Grenzen unse- res Landes hinaus bekannt und be- gehrt. Erlauben Sie mir, daß ich den hohen Besuch zum Anlaß nehme, den Zu- sammenhang zwischen der Tiroler Lan- despolitik und unseren Erzeugnissen zu beleuchten. Ich erlaube mir daher, einige Worte über die Bedeutung des Hartsteinwerkes für die Tiroler Wirt- schaft auszusprechen. Das Auto ist heute ein Massenmittel. Es dient nicht nur der heimischen Bevölkerung als unentbehrliches Beför- derungsmittel, sondern bringt uns auch in überwiegender Mehrheit unsere Gä- ste ins Land, Gäste, von deren Erho- lungs- und Urlaubsausgaben unser Le- bensstandard, ich wage es zu sagen, un- sere Existenz abhängt. Diese Autos brauchen Verkehrswege, Straßen und Autobahnen. Diese Ver- kehrswege werden aus einem Topf fi- nanziert, der jährlich einen bestimm- ten Füllungsgrad erreicht. Aus diesem Topf müssen Erhaltungskosten und Straßenbaugelder lentnommen werden. Je höher die Erhaltungskosten sind, desto weniger Mittel stehen für den Straßenbau zur Verfügung und umge- kehrt. Das Verhältnis zwischen Erhal- tungskosten und Straßenneubauten zu beeinflussen, ist letztlich Sache den Landespolitik, somit also ein politisches Thema. Aus diesem Grund freue ich mich ganz besonders, vor einem so berufe- nen Forum darüber zu sprechen. Des besseren Verstehens wegen läßt es sich aber leider nicht vermeiden, daß in diesem Zusammenhang auch einige wenige, für die Politiker bestimmt fremde technische Begriffe gestreift werden. Die Straße, auf welcher die Autos rollen, besteht im oberen Teil aus Be- Das Oberndorfer Hartsteinwerk „Wir sind europareif und scheuen keinen Wind" Von Dipl.-lng. Franz Cervinka Für das Oberndorfer Hartsteinwerk ist es eine große Auszeichnung, den Ti- roler Landtag anläßlich der Bezirks- bereisung bei uns hegrlßen zu dürfen.
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