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Seite 18 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 25. November 1967 Die außerordentlich milde Witterung, insbesondere in der reiffreien Zone, bringt hier Vorteile und anderswo Nach- teile. Vorteile insbesondere bei allen Bauten. Für den Kitzbüheler Horn- sender z. B. ist die Arbeitslage ideal. Nach dem ursprünglichen Bauprogramm des Bauunternehmers Dipl.-Ing. W a ich, Innsbruck, sollten heuer nur die Fundamente, der erste Stock des Kellermauerwerks und darüber die erste Kellerdecke errichtet werden. Nun ist aber der Baupolier Walter Ma- der gegenwärtig schon beim dritten Stockwerk. Hier ist auch arbeitsmäßig eine gute Leistung erzielt worden, wenn man bedenkt, daß auf Grund der Schneelage die Baustelle erst am 26. Juni eingerichtet werden konnte. Anders ist die Lage bei der Ski- schule Kitzbühel in Verbindung mit den Wedeiskikursen am Kitzbüheler Horn. Der erste Kurs hätte am 26. No- vember beginnen sollen und wird nun. mangels Schnee, ausfallen müssen. Der Leiter der Skischule Kitzbühel Karl Koller ist ständig mit den Kursteil- nehmern in Verbindung, die nun sozu- sagen abrufbereit, die Skier bei Fuß, stehen und auf das Signal aus Kitz- bühel warten. Auf dem Gebiet um das Hotel Al- penhaus am Kitzbüheler Horn ist der zweite Frühling eingetreten. Man sitzt hemdärmlig auf der Terrasse, bräunt sich in der Sonne und findet auf den Wanderungen Frühlingsblumen, die Vom Jubilaui Mannergesong Am 18. November 1967 fand in der Aula der Hauptschule das Chor- konzert des Männergesangvereins Kitz- bühel statt. Obmann Hauptmann a. D. Karl Wir 1 hielt am Beginn des Kon- zertes folgende Ansprache: „Meine sehr geehrten Damen und Herren! Im Liede lebt alles, was der deutsche Mensch denkt und fühlt vom Vaterland, von Freundschaft und Liebe, von Freud und Leid und von Heimat und Fremde. Und wie keine andere Kunst ist der Gesang die Kunst des breiten Volkes, vornehmlich, wenn im Liede das ausgedrückt wird, was alle Herzen bewegt und in allen Herzen wiederhallt. Ja, man behauptet sogar, daß dieses Gedankengut gerade hier im Tiroler Unterland sehr hoch im Kurs stünde und hier auch das Lied in allen Nu- ancen bestens gepflegt und gehegt werde. - Dem ist leider bei uns die Tatsache entgegenzuhalten, daß unsere junge Ge-, neration gerade am Chorgesang sei berühmteste davon den blauen Früh- lingsenzian. Der Vegetationskünstler Hans H 0 f e r vulgo Sinnebnerhans hat in seinem Gebiet im Freien noch blü- hende Oktoberrosen stehen, vom Reif etwas gelblich gefärbt. Er sah heuer, wie noch in keinem Jahr vorher, seine welschen Nüsse ausreifen, Früchte wie im Süden, mit großen Walnüssen in der Außeischale. Am 22. November 1967 brachte er einen Bund Palm- zweige alm- zweige mit weißen Palmkätzchen in die Stadt! Das Hotel Alpenhaus ist ab 26. No- vember im vollen Umfang geöffnet. Einige Teilnehmer am ersten Wedel- kurs, insbesondere aus Übersee, kom- men auch ohne Schnee. Auch die Hotelangestellten sind bereits ein- getroffen. Da der Autoweg bis zum Hotel sich in einem ordentlichen Zu- stand befindet, ist auch mit Passanten zu rechnen, denen eine schöne Aus- sicht sowie der „zweite Frühling" et- was bedeutet. Hier muß die Winter- saison auch ohne Schnee begonnen werden. Die Hornbahnen, und zwar die Sek- tionen 1 und III (Umlaufbahn auf die Pletzeraim und die Seilbahn zum Ho- tel Alpenhaus, nicht jedoch die Gipfel- bahn) verkehren ab Sonntag, 26. No- vember 1967 fahrplanmäßig. Die erste Bahn um 8.15 Uhr und ab 9 Uhr jede halbe Stunde bei Bedarf. Die Lifte werden nur dort in Betrieb genommen, wo sich Schneehänge befinden. es nun im Männerchor oder im ge- mischten Chor - kaum interessiert ist, was natürlich einmal zur Folge haben kann, daß der Chorgesang in unserer Heimatstadt Kitzbühel der Vergangen- heit angehören wird, weil einfach kein Nachwuchs da ist. Wir Sänger ver- treten dazu die Auffassung, unsere Heimatstadt ist sportlich und kulturell so vielseitig, daß darin auch der Chor- gesang nicht fehlen darf und vor allem erhalten bleiben sollte. Aber trotzdem können wir - frei- lich alle schon mehr oder weniger zur alten Garde gehörend - heute ein Er- eignis feiern, das von den Jahren 1892 bis 1967 gekennzeichnet ist. Dazwischen liegen 75 Jahre mehr oder weniger reiche Sangestätigkeit unseres Ver- eins - dazwischen liegen 75 Jahre Kampf um unser schönes deutsches Lied im Chorgesang -, und dazwischen liegen damit auch 75 Jahre Kultur- arbeit unseres Vereins auf dem Sek- tor Gesang in unserer Heimatstadt Kitzbühel. So feiern wir heute im Rah- men unseres Chorkonzertes unser 75- jähriges Bestandsjubiläum. Aus diesem Anlaß darf ich Sie nun alle im Namen meiner Sängerschaft herzlich begrüßen und Ihnen gleich vorweg für den zahlreichen Besuch unserer Veranstaltung unseren wärm- sten Dank sagen. Besonders begrüße ich Stadtpfarrer Geist!. Rat Johann Dann inge r, Bür- germeister Hermann Reisch, Vize- bürgermeister Peter S i e b e r e r und Stadtrat Christian E g g er, den Ob- mann des Fremdenverkehrsverbandes Altnationalrat Max Werner, die Ehrenringträgerin Frau Schulrat Maria L an e r, den Obmann der Stadtmusik Paul Hoch filz er mit Organisations- leiter Carl Planer, den Leiter der Kitzbüheler Nationalsänger Toni Fr , a x- mair, Obmann und Chorleiter des Kolpingchores Max Krause und Hugo © VERKAUF - SERVICE AUTO-PLETZR Going,Tel.(05358)281 01 B o na t t i, Schuldirektor Peter B ran d- stätte r, Ehrenmitglied Hauptmann a. D. Leopold P i s c h 1 und die Abordnung der Sängerrunde St. Johann mit Chor- leiter Professor Hubert Sprenger und Direktor Hammerl. Die Chronik unseres Vereins wollen wir heute nicht aufrollen, weil dies zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Dafür haben alle unsere Freunde Ge- legenheit, in nächster Zeit die Ver- einsgeschichte in unserem Heimatblatt lesen zu können. Unter der Leitung unseres Chormei- sters Stadtkapellmeister Sepp Gast ei- g e r singen wir heute programmgemäß eine Reihe von Männerchören aus al- ter und neuer Chorliteratur. Beim Ge- fangenenchor aus der Oper „Nabucco" von Giuseppe Verdi wird uns Fräulein Waltraud Planer am Klavier beglei- ten. Nach dem 1. Teil wird unser Sepp M ö lii n g e r an der Spitze unseres kleinen Chors und mit den Solisten Wastl Feiler und Sepp Loferer ei- nige Heimatlieder vortragen, und wir hoffen, daß in unserem Programm für jeden von Ihnen etwas enthalten ist, was Gefallen finden könnte, und es würde uns freuen, wenn Sie alle von dieser Feierstunde zufrieden von dan- nen ziehen würden." - Der Chor hatte dann in der voll- besetzten Aula seine Wirkung nicht verfehlt. Der Männergesang wurde in der Aufführung lebendig. Die reiche Tradition des Kitzbüheler Männer- gesangvereins war bis heute selbstver- ständlich. Aber mit diesem „Heute" traten dazu noch die Verdienste von Chormeister Sepp Gasteiger als Diri- gent und dem Publikum gab das Kon- zert zum 75. Bestandsjahr erneut einen Hotel'Alpenhous eröff net Wintersaison ohne Schnee Frühlingswetter am Kitzbüheler Horn mit zweiter Enzianblüte mskonzert des vereins Kitzbühel
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