Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag. 25. November 1967 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 nicht existent, müßten die Edeibrech- sande und Edelsplitte für Binder- und Deckschichten aus dem Ausland bzw. aus anderen Bundesländern eingeführt werden. Meine Ausführungen können bei Gott nicht den Anspruch auf Vollständigkeit in bezug auf das Verhältnis Straßen- baustein zur Tiroler Wirtschaft erhe- ben. Dazu fehlt mir bei weitem die für diesen Vortrag notwendige Zeit. Ich glaube, ohnedies den Zeitraum überschritten zu haben, der mir von den Organisatoren des heutigen Be- suches zugebilligt wurde. Jedoch erachte ich die Ausführun- gen mit Rücksicht auf die Notwendig- keit des Verstehens des aufgezeigten Problems für Landespolitiker den Lan- desinteressen dienlich. Die Besichtigung unseres Hartstein- werkes kann man nicht mit einer Modenschau oder einer Zuckerlfabrik vergleichen. Die Arbeit, die wir Hart- steinwerker zu verrichten haben, ist keine leichte. In der geschichtlichen Vergangenheit waren Streinbrucharbei- ter meistens Sträflinge. Trotz dieser schweren Arbeitsbedingungen hängen wir Hartsteinwerker alle mit Begei- sterung an der Erfüllung unserer volkswirtschaftlich sehr wichtigen Auf- gabe. Ich ersuche Sie, bei der Besich- tigung des Werkes zu entschuldigen, daß vieles „rund herum" noch nicht so gestaltet und aufgeräumt ist, wie es in ein bis zwei Jahren der Fall sein Die vorgesehene Besichtigung der Hochwasserschäden in Kirchberg und im Spertental litt bereits unter der ein- gebrochenen Dämmerung. Bürgermei- ster Ing. Herbert P aufl er begrüßte den hohen Landtag und die Mitglieder Das Arbeitsgebiet der Gebietsbaulei- tung Wörgl der Wildbach- und Lawi- nenverbauung erstreckt sich über den gesamten Bezirk Kitzbühel und den größten Teil des Bezirks Kufstein. Die nachfolgenden Ausführungen beschrän- ken sich jedoch auf den Bezirk Kitz- bühel. In diesem Bezirk werden insgesamt 94 Wildbäche betreut, d. h., daß in die- sen Bächen zumindest einmal Siche- rungsarbeiten durchgeführt wurden. Sie unterliegen auch einer laufenden Be- aufsichtigung. Die Gesamtzahl der Wildbäche des Bezirkes Kitzbühel be- läuft sich auf 153. In den letzten fünf Jahren (1963 bis einschließlich 1967) wurden, auf den jetzigen Wert valorisiert, insgesamt 22 2 Millionen Schilling ausgegeben. In diesem Aufwand stecken gut 4 Mil- lionen Schilling des Landes Tirol und mehr als 3 Millionen Schilling der wird. Wir haben unsere begrenzten Mittel einstweilen nur für die Fertig- stellung der Produktionsanlagen ein- gesetzt, die heute zu den modernsten und leistungsfähigsten ihrer Art zählen. Sehr geehrter Herr Landeshaupt- mann, ich darf Ihnen bei dieser Ge- legenheit melden, daß das Hartstein- werk europareif ist und wir den schar- fen Wind, der bald wehen wird, nicht scheuen. Wir werden auch nach voll- zogener Integration Europas im Dienste der Tiroler Wirtschaft unsere 80 Ar- beitsplätze verteidigen. In diesem Zu- sammenhang bitte ich im Namen des Hartsteinwerkes alle Anwesenden, da- für einzutreten, daß überall dort, wo unsere Baustoffe aus gesamtwirtschaft- lichem Interesse hingehören, das sind die Binder- und Deckschichten, auch tatsächlich in allen Tiroler Bezirken Verwendung finden. Abschließend bekenne ich mit gro- ßer Dankbarkeit, daß ein Mann in un- serer Mitte ist, der vor vielen Jahren, als der volkswirtschaftliche Erfolg un- serer Bemühungen noch nicht so ein- deutig zu erkennen war, sein Augen- merk und auch seine Unterstützung dem Hartsteinwerk geliehen hatte. Durch seinen bewundernswerten Weit- blick und mit seiner Hilfe ist es ge- lungen, das Hartsteinwerk Kitzbühel zu einem positiven Instrument für Ti- rols Wirtschaft zu gestalten. Unser Dank gilt daher unserem hochverehr- ten Herrn Landeshauptmann Wailnöfer. der Landesregierung beim Gasthof Ski- rast im Freien und Forstrat Dipl.-Ing. Walter Müller mußte, da aus Zeit- gründen keine andere Möglichkeit be- stand, sein Referat ebenfalls im Freien halten. örtlichen Interessenten. Im Mittel der letzten 5 Jahre waren 50 Arbeitskräfte über den größten Teil des Jahres be- schäftigt. Mit dem genannten Aufwand von 221/2 Millionen Schilling wurden in den vergangenen fünf Jahren 250 Sperren mit einer Höhe von 2-14 m und 11,2 Kilometer Steingeriinne errichtet. Hie- für waren bei teilweise schwierigsten Lieferbedingungen 15.000 Kubikmeter Beton- bzw. Zementmörtelmauerwerk erforderlich. Nicht genannt sind dabei alle anderen Arbeiten wie Blockwurf- leitwerke, Bachräumungen, Ausbagge- rung von Ablagerungsplätzen usw. Die letzten bedeutenderen Hochwäs- ser im Bezirk Kitzbühel, von denen Wildbäche betroffen waren, ereigneten sich in den Jahren 1946 und Ende Juli Anfang August 1967. Die beim diesjähri- gen Hochwasser verursachten Schäden an privatem und öffentlichem Gut ein- schließlich der Kosten für notwendig gewordene Verbauungs- und Instand- setzungsarbeiten können mit 30 Mio Schilling beziffert werden. Der Zu- wachs an erforderlichen Wildbachver- bauungsmaßnahmen hat dabei einen Anteil von rund 17 Mio S. Am Maßstab von Osttirol gemessen handelt es sich trotzdem um Schäden geringeren Umfanges. Großräumige Verheerungen ähnlich denen in Osttirol sind auch kaum zu erwarten, da die Einzugsgebiete der Wildbäche des Be- zirks Kitzbühel im Durchschnitt we- sentlich kleiner sind als jene der Ost- tiroler Wildbäche. Außerdem reichen sie nicht bis in die Gletscherregion und weisen daher auch ein bessere Bewaldungsprozent auf. Darüber hin- aus ist die Wahrscheinlichkeit eines Zusammentreffens von großräumigen Wetterfronten, wie im Falle Osttirol, gering. Demgemäß entfallen von den seit der Jahrhundertwende registrier- ten Hochwässern 75 Prozent auf die Monate Juli und August, also auf die Hauptgewitterzeit. So kam es am 28. Juli d. J. am Ret- tenbach im Spertental zu einem Mur- gang etwa 20jähriger Periodizität. Der Rettenbach hat ein Einzugsgebiet von 9,5 km2, welches am Kamm mit jenem des Ehrenbachs, der nach Kitzbühel fließt, zusammenstößt. Beide Bäche führten auf Grund desselben Gewitters Muren zu Tal. Beim Rettenbach handelt es sich um eine Materialmenge von 60.000 bis 70.000 m3. Die Oberlaufverbauung dieses Baches stammt aus den Jahren 1929 bis 1941 und ist zufolge auftretenden Gebirgsdrucks größtenteils zerstört. Im vergangenen Jahr wurde ein neues Ve:rbauungsprojekt in Angriff genom- men, welches die Errichtung eines Ge- schiebeablagerungsplatzes und einer Geschiebestausperre mit 14 m Höhe (Baukosten 1,4 Millionen Schilling) mit einem Rückhaltvermögen von zusam- men 130.000 m3 vorsieht. Durch den heuer wenige Tage vor dem Murgang fertiggestellten Ablagerungs- platz wurde etwa die Hälfte des Ge- schiebes zur Ablagerung gezwungen, Die Wildbachverbauung im Bezirk Kitzbuhel 00 Von Forstrat Dipl.-Ing. Walter Müller Was soll ich kochen? In der Fischstube haben Sie ständig die Wahl zwischen mindestens einem Dutzend roher Fischsortenl Wer Fisch Ißt, bleibt gesund und schlank. 1 kg Fischfilets ab S 28.-. Verlangen Sie Kochrezeptel Fischstube Kitzbühel Josef -Herold-Straße 7, Tel. 3244
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