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~ Die'„ Erschließung' Aes Tiroler Bergsiedlungsraumes Beim Abendessen im Gasthof Traube wirkten der Männergesangverein „D' Engeisberger" und die Stimmungs- kapelle Wurzrainer mit. Für „D' En- gelsberger" war dies gleichzeitig der Abschiedsabend für den beliebten Di- rigenten Dir. Ferdinand Zange r 1, der als Leiter der Musikschule Landeck berufen wurde. 1951 1966 Offenes Ackerland 1.590 ha 110 ha Zweimähdige Wiesen 11.571 ha 15.600 ha Einmähdige Wiesen 8.395 ha 5.731 ha Kulturweiden 267 ha 1.000 ha Hutweiden 6.323 ha 7.779 ha Gärten 145 ha 143 ha Almen 37.499 ha 32.432 ha Wald 41.821 ha 44.816 ha Samstag, 25. November 1967 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 Turnhalle mit Nebenräumen un- erläßlich. Die Aufwendungen werden sich auf über zehn Millionen Schil- ling belaufen und müssen von der Marktgemeinde allein aufgebracht wer- den. Im Speisesaal des Gasthofs Traube hielt Landtagsabgeordneter Bürgermei- ster Oekonomierat Leonhard M a n z 1 ein Referat über die Landwirtschaftlichen Verhältnisse im Bezirk Kitzbühel Von den heute rund 40.000 Einwoh- nern des Bezirks entfallen 26 0/0 auf die Land- und Forstwirtschaft. Vor 30 Jahren betrug der bäuerliche Anteil an der Bevölkerung noch 45 0/0. Unser Bezirk weist 2260 landwirt- schaftliche Betriebe mit einem Flächen- ausmaß von über zwei Hektar auf. Davon sind 87 0/0 geschlossene Höfe nach dem Tiroler Höfegesetz. Von diesen wiederum sind 2136 = 94,50/'o - im Berghöfekataster ein- getragen; 200 Betriebe befinden sich in extremer Berglage bzw. 167 in der entsiedlungsgefährdeten Zone. Die Gemeinden weisen eine Seehöhe von 600 bis 1000 m auf. Die höchsten Höfe liegen auf zirka 1200 m. Der Berg- r.i'i tiiui DIRN DLPARADIES oauerncharakter ist also weniger durch die Höhenlage, als vielmehr durch die klimatisch ungünstigen Verhältnisse gegeben. Als Beweis diene nach- stehende Gegenüberstellung Kössen Innsbruck Seehöhe 588 m 582 m Niederschlag 1614 m 855 m .Jahrestemperatur- mittel 6,5 Grad 8,5 Grad Vegetationszeit 190 Tage 231 Tage Die Klimaverhältnisse spiegeln sich deutlich in der Bodennutzung. Von rund 83.200 ha landwirtschaft- licher Nutzfläche entfallen 30.800 = 49 % auf die Heimgutfläche und 32.400 ha 51,2 0/0 auf Almen. Die Entwicklung der Kulturarten- verhältnisse der Heimgutflächen ergibt sich aus nachstehender Aufstellung: Als Bürgermeister der Marktgemeinde Hopfgarten benütze ich die Gelegen- heit, an Sie die herzliche Bitte zu rich- ten, die Gemeinde bei der Erfüllung ihrer vielseitigen Aufgaben nach be- sten Kräften zu unterstützen. Von der Waldfläche entfallen 45 0/0 auf Bauernwald, der sich auf 1850 Be- triebe verteilt. Im Durchschnitt 11 Hek- tar pro Betrieb mit hohem Schutz- waldanteil und teils schlechten Wachs- tumsverhältnissen. Der Viehbestand der bäuerlichen Be- triebe beträgt: 31.000 Rinder 8.500 Schweine 2.670 Schafe 2.200 Ziegen 2.090 Pferde 40.000 Hühner Es entfallen also im Durchschnitt pro Betrieb 11,5 Großvieheinheiten. Der Bezirk Kitzbühel verfügt über eine re- lativ hohe Anzahl lebensfähiger Fa- milienbetriebe, die agrarpolitisch be- sonders förderungswürdig sind. Von den bäuerlichen Betrieben des Bezirks sind noch 779, das sind 34 0/o, ohne zeitgemäße Zufahrt. Damit ist Kitzbühel von allen Bezirken des Lan- des am schlechtesten gestellt. Eine be- sondere Förderung des Güterwegbaues ist zur Erhaltung der bergbäuerlichen Betriebe von besonderer Dringlichkeit. Durch die landwirtschaftliche und hauswirtschaftliche Bildungseinrichtung des Landes in Spital in der Weitau bei St. Johann, die als bäuerliches Bil- dungszentrum des Bezirks geschaffen wurden, ist ein besonderer Wunsch der Bauernschaft in Erfüllung gegan- Als letzter Referent bei diesem über- aus arbeitsreichen Landtagbesuch kam der Leiter des Güterwegbaues Hofrat Dipl.-Ing. P r e t t ne r, der wohl fast jedem Bauern in unserem Bezirk schon seit Jahren bekannt ist, zu Wort. Wir folgen hier seinen Ausführungen: „Im Rahmen der Güterwegförderung wurden in Tirol in den 15 Jahren von 1945 bis 1959 1202 Höfe und in den gen. Als Beweis besonderer Bildungs- freudigkeit mag gelten, daß für die Landeshaushaltungsschule mit einer Aufnahmefähigkeit von 36 Mädchen jährlich 60 Aufnahmegesuche eingehen. Anteil der Bauernschaft am Fremden verkehr Von den 12.400 Privatbetten entfallen 4218 Betten auf die bäuerliche Privat- zimmervermietung, d. s. 34 0/0. Durch verstärkten Güterwegbau soll auch ex- trem gelegenen B ergbauernbetrieben eine notwendige Nebeneinnahme aus diesem Wirtschaftszweig ermöglicht werden. Arbeitswirtschaft und Mechanisierung Im Jahre 1937 gab es noch 2436 ganz- jährig versicherte Land- und Forst- arbeiter. Diese Zahl fiel 1963 auf 976 und 1967 auf 802 zurück. Dabei ist noch zu erwähnen, daß sich in diesen Zahlen vorwiegend Forstarbeiter be- finden. Durch den starken Rückgang der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte be- dingt, ergab sich in sehr kurzer Zeit eine starke Mechanisierung. 1953 1966 Traktoren 140 1016 Motormäher 780 1887 Heuerntemaschinen - 553 Einachsschlepper 10 96 Milchwirtschaftlich nahm der Bezirk Kitzbühel einen bemerkenswerten Auf- schwung. Die Steigerung der Milch- anlieferung an die Molkereien St. Jo- hann und Kitzbühel: 5,109.000 kg im Jahre 1956 und 14,762.000 kg im Jahre 1966 Trotz dieser Steigerung ist die Milch- marktleistung je Kuh und Jahr im Bezirksdurchschnitt mit 1700 kg be- triebswirtschaftlich noch unbefriedi- gend. Die 32.400 ha Almfläche verteilen sich auf 530 Almen mit 1500 Almbesitzern. Als wesentlicher Teil der Existenz- grundlage unserer Höfe ist die Alm- wirtschaft besonders förderungswürdig. Die Erschließung der Almen sowie die Verbesserung der Futtergrundlage ste- hen dabei im Vordergrund. sieben Jahren von 1960 bis 1966 2123 Höfe, also insgesamt 3325 mit rund 750 Kilometer Wegen erschlossen. Seit dem vollen Wirksamwerden der Mittel des Grünen Planes, also in den Jahren 1963 bis 1966, wurden jährlich durch den Ausbau von durchschnittlich 112 km Fahrwegen 315 Höfe mit dem all- gemeinen Verkehrsnetz verbunden. Mit Stand vom 1. Jänner 1967 waren Erhaltung der Hofzufahrten: Pflichtaufgaben der Gemeinden Von Hofrat Dipl.-Ing. Prettner
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