Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 8 - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 25. November 1967 im Bezirk Kitzbühel noch 643 Höfe kräften machte es notwendig, die Wege nem Teil der Bevölkerung, der unter ohne Hofzufahrt. Ein Hof gilt erst als in zunehmendem Maße mit Asphalt- den schwierigsten Verhältnissen seinen erschlossen, wenn ein Weg, der in der decken zu versehen, deren Erhaltung Lebensunterhalt erwirbt, die Last der schneefreien Jahreszeit ohne Rücksicht zwar einfach ist, aber einen kleinen Erschließung aufzubürden. Dem Bei- auf die Witterungsverhältnisse mit ei- Maschinenpark erfordert. Es wäre un- spiel einer großen Zahl von Gemein- nem normal ausgestatteten Lastauto wirtschaftlich, wenn kleine Gemein- den folgend, sollte zumindest die Er- befahren werden kann, so nahe an den den oder einzelne Interessentschaften haltung der hoferschließenden Wege Hof heranführt, daß eine weitere Weg- diese Maschinen selbst erwerben wür- als eine Pflichtaufgabe der Gemeinden anlage nicht erforderlich ist oder der den. In Salzburg wurde hierzu ein angesehen werden, dies umso mehr, Bau einer solchen durch den Hofbesit- Erhaltungsverband auf Vereinsbasis ge- als diese Wege längst nicht mehr nur zer ohne öffentliche Hilfe durchgeführt schaffen, dessen Geschäftsführung aller- den unmittelbaren Interessenten, son- werden kann. dings von Organen des Amtes der dern der breiten Öffentlichkeit dienen, Der Anteil Kitzbühels an der Landes- Salzburgischen Landesregierung besorgt da jede Erschließung im Siedlungs- summe der unerschlossenen Höfe be- wird. Aus dieser Tatsache ist zu ent- gebiet einen wertvollen Beitrag zu trägt 15,9 Prozent. nehmen, daß der Verband lediglich als einer gesunden Bevölkerungsverteilung Im Jahre 1966 kostete die Erschlie- Fassade benötigt wird, da das Land im Lande darstellt." ßung eines Hofes in Tirol 226.000 Schil- von sich aus auf diesem Gebiet nicht ling und der Ausbau eines Meter We- tätig werden kann. Wenn solcherart Die Anzahl der unerschlossenen Höfe ges 607 Schilling. Die entsprechenden auch der Großteil der Arbeit durch in den Gemeinden des Bezirks Kitz- Zahlen des Österreichdurchschnitts be- Organe des Landes geleistet wird, ist bühel. tragen 109.400 Schilling je Hof und das Wohlbestehen des Verbandes doch 2 Hochfilzen 307 je Meter. Die besonderen Erschwer- von zumindest einer Persönlichkeit, die 3 St. Ulrich am Pillersee nisse der alpinen Zone sind unverkenn- ihm ehrenamtlich vorsteht, abhängig. 4 St. Jakob in Haus bar und werden in den nächsten Jahren In Tirol wurde diese Persönlichkeit 12 Oberndorf noch stärker in Erscheinung treten, da noch nicht gefunden! 13 Schwendt immer mehr an technisch schwierige Obwohl die Bundesländer Tirol und 16 Jochberg und umfangreiche Vorhaben heran- Kärnten die einzigen sind, die für die 16 Reith gegangen werden muß. Erhaltung der Wege keine Beihilfen 19 Waidring Die Statistik zeigt auch, daß der Be- gewähren, wird hier nicht in Erwä- 23 Itter zirk Kitzbühel nach wie vor die rela- gung gezogen, über die Beistellung der 24 Kirchdorf tiv größte Zahl unerschlossener Höfe Geschäftsführung zu einer Erhaltungs- 28 Aurach aufweist. Das liegt einerseits daran, organisation hinaus Beihilfen des Lan- 28 Going daß hier die Streusiedlung überwiegt des anzusprechen. Dies deshalb, da die 30 St. Johann und andererseits die öffentlichen Wege Förderung der Resterschließung als 38 Brixen als Interessentenwege betrachtet wer- so vordringlich angesehen wird, daß 38 Kössen den, wodurch vielfach die Initiative auf lange Sicht noch alle verfügbaren 41 Kitzbühel der Gemeindeverwaltungen ausschied Mittel hierfür verwendet werden sollen. 55 Westendorf und die Interessenten auf sich allein 84 Kirchberg gestellt blieben. Dabei wäre gerade Es besteht kein Zweifel, daß es eine 90 Fieberbrunn hier sehr rasch vieles Wertvolles durch große Ungerechtigkeit ist, gerade je- 96 Hopfgarten entsprechenden Mitteleinsatz zu erzie- len, da vorwiegend Vollerwerbsbetriebe zu erschließen sind und die Baukosten Landtagsprosident 00 DDr. Alois Lugger nicht jene Höhe wie in der hochalpi- nen Zone erreichen. Er hatte an diesem ereignisreicher den besichtigten Betrieb der Molkerei, Die Arbeitserfolge des Jahres 1967 3. November eine Reihe von Anspra- den er als einen Musterbetrieb des werden in ganz Tirol hinter denen der chen zu halten, die auch überall mit Landes bezeichnete, auf den Vorstand vorangegangenen Jahre deshalb zurück- großem Beifall aufgenommen wurden. und Aufsichtsrat, die Betriebsführung bleiben, weil es mangels Leihgeldern Er war aber auch selbst über die Be- und die Angestelltenschaft stolz sein nicht möglich war, den vom Bundes- suchsreise zufrieden, was aus seinem können. ministerium für Land- und Forstwirt- Brief an dein Kitzbüheler Bürgermei_ Nach seinen Dank an Hofrat Dipl.- schaft gebotenen Rahmen an nieder- ster Hermann Reisch hervorgeht: Ing. Enzenberg für seinen Vortrag verzinslichen Darlehen nur annähernd Sehr geehrter Herr Bürgermeister! und dem Hinweis, daß er dessen Mah- auszuschöpfen und die durch andere Für den freundlichen Empfang an- nungen in bezug auf die Fortsetzung Aufgaben bereits weit überforderten läßlich des Landtagsbesuches am 3 des Straßenbaues entgegengenommen Gemeinden nicht in der Lage sind, die November 1967 möchte ich nochmals habe, gab er seiner Freude über die in Betracht gezogenen Beihilfen zu namens des Tiroler Landtages dan- Anwesenheit seines Vorgängers Kom- leisten. merzialrat Johann Obermoser Aus- Solcherart war es erstmals nach dem ken. Ich bitte, dein Herren Ihres Ge- druck. Er bezeichnete Obermoser als Krieg notwendig, im Bezirk Kitzbühel meinderats, den Mitgliedern der For- sein väterliches Vorbild. Im Namen schon am 1. Juli 1967 fast alle Arbeiter mationen, besonders der Stadtmusik des Tiroler Landtages beglückwünschte zu entlassen. Daß dennoch in beschei- und der Schützenkompanie, sowie er Obermoser zu seiner aktiven Mit- denem Maße weitergearbeitet werden dem Lehrkörper und den Kindern arbeit und seinem Interesse. Er ist konnte, wurde dadurch ermöglicht, daß den Dank für die Teilnahme am nicht so sehr Kritiker, als Helfer und einzelne Interessentschaften mit kurz- Empfang zu übermitteln. Ihr Lugger. Berater und dadurch weiterhin von fristigen, aber hochverzinslichen Dar- hohem Wert. Lzkian Vr,vfi ii in ri in cin hnr,ifcn ( Das umfangreiche, mit beachtlichem Aufwand geschaffene Wegenetz er- heischt es, Vorsorgen für die Erhaltung zu treffen. Der starke Kraftfahrzeug- verkehr und das Fehlen von Arbeits- mein vaterliches Vorbild Beim Mittagessen im Hotel Klausner in St. Johann bedankte sich Landtagsi- präsident DDr. Lugger bei der Markt- gemeinde für die Einladung und lobte Im Gasthof Traube in Hopfgarten, dem Endpunkt der Besuchsreise, be- zeichnete DDr. Lugger die Fahrt als sehr wertvoll. Er dankte allen Refe- renten, die durch ihre sachkundigen Ueberblicke wichtige Beiträge lief er-
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