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Die beiden Landtagspräsidenten Tirols Bürgermeister DDr. Alois Lug g er (seit der Konstituierung vom 2. November 1965) und sein Vorgänger Korn- merzialrat Johann Obermoser, welcher durch 16 Jahre (von 1949 bis 1965) in ununterbrochener Folge die höchste Funktion im Land innehatte. - Auf- genommen anläßlich des Landtagsbesuches am 3. November 1967 in der Halle des Kurmittelhauses in Kitzbühel. Photo: Lutz Korn, Kitzbühel Samstag, 25. November 1967 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 ten. Versprechen könne er jedoch kei- ne abgeben. Aufgabe der Besuchsreise war es, sich an Ort und Stelle über die Probleme zu informieren. Das Wis- sen darum wird gedanklich verarbeitet und in Fachausschüssen beraten. Die Information ist unbefangen gelungen, das ist für einen gerechten Ausgleich im Land erforderlich. Im Bezirk Kitz- bühel ist die Wirtschaft sehr intensiv und es ist mit Freude festzustellen, Obermoser hat die Besichtigungsfahrt von Kössen bis Hopfgarten mitgemacht. In St. Johann im Hotel Klausner wies er in einer kurzen Ansprache darauf hin, daß diese ' Besuchsreisen eigent- lich ja er selbst einführen konnte. Sie bieten den Abgeordneten und Regie- rungsmitgliedern wie den Beamten die Möglichkeit, Vergleiche zu ziehen. St. Johann bezeichnete er als das Bildungs-7 zentrum des Bezirks, ausgestattet mit dem Bundesgymnasium und der Lan- deslandwirtschaftssdhule. Auch in wirt- schaftlicher Hinsicht hat St. Johann et- was zu bieten und für die Erledigung der erfolgreichen Gemeindepolitik sprach er Bürgermeister Georg 0 b er- 1 e i t ne r seine Anerkennung aus. Er richtete auch einen Appell an die Par- teien, die Parteiinteressen hintanzustel- len und sich ausschließlich dem All- gemeinwohl zu widmen. Er selbst sei aus dem politischen Leben ausgeschie- den, gehe aber nicht achtlos daran vorüber und anerkenne neidlos die Leistungen in der Gegenwart. In Hopfgarten dankte er besonders daß die Menschen in diesem Bezirk aufeinander Rücksicht nehmen. Kitzbühel gibt in der Fremdenver- kehrswirtschaft im ganzen Bezirk die große Linie aus und die Vielfalt der Einrichtungen wetteifert mit der Schön- heit der Natur zu einem harmonischen Ganzen. Der Herr Landtagspräsident nahm auch mit Genugtuung zur Kennt- nis, daß die geleistete Aufbauarbeit der Gegenwart Anerkennung findet. dem jetzigen Präsidenten des Tiroler Landtages DDr. Alois Lugger und streif- te sodann in kurzen Zügen seine eige- ne Tätigkeit im Tiroler Landtag und in der Landesregierung. Als Landtags- präsident hatte er die traurige Pflicht, Als Chef der Bezirksverwaltung nahm sich unser Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Tr e n t i n a g 1 i a das letzte Wort. Er gab seiner Freude über den Besuch Ausdruck und über die An- erkennung, welche die Abgeordneten zum hohen Tiroler Landtag und ie Mitglieder der Regierung dem Kitzbü- heier Bezirk gewidmet haben. Der Die Orte des Bezirks Kitzbühel muß- ten in den letzten Jahrzehnten eine vier Landeshauptleuten, nämlich Dr. Stumpf, Dr. Weißgatterer, Oek.-Rat Grauß und Dr. Tsehiggfrey die Trauer- rede zu halten. Wenn heute die Jun- gen so selbstverständlich das Glück, in einem einigen und vereinten Vaterland leben zu können, hinnehmen, so müs- se doch der Umstand, daß der Eiser- ne Vorhang an der Enns hinwegge- fegt und die Zweiteilung Oesterreihs in Ost und West verhindert werden konnte, Erwähnung finden. Heute kann niemand mehr begreifen, daß sich die damaligen Politiker der ersten Nach- kriegsjahre mit solchen Problemen be- fassen mußten. Abschließend sprach Obermoser den Wunsch aus, daran mitzuhelfen, die öffentliche Meinung zu stabilisieren, ohne Unterschied der Parteizugehö- rigkeit und sich mit aller Kraft dafür einzusetzen, die schöne Heimat lebens- fähig zu erhalten. Landtag habe heute viele Wünsche ge- hört, aber auch viele Dankesworte. Viele Jahre wurden um die Straßen- wünsche gekämpft und dieser Kampf hat zu einem schnellen Sieg geführt. Abschließend sprach der Bezirkshaupt- mann den Wunsch aus, nicht wieder acht Jahre bis zur nächsten Besuchs- reise zu warten. Strukturwandlung miterleben wie kaum andere im Land Tirol. Schöne und lei- stungsfähige Fremdenverkehrsbetriebe beherrschen die Wirtschaft und viele andere Betriebe werden durch den Fremdenverkehr sinnvoll und vorteil- haft ergänzt. Jeder Ort im Bezirk Kitz- bühel kann auf z w ei Saisonen hin- blicken, und jeder Ort hat eine Berg- bahn bzw. einen Skilift. Der Zusam- menschluß der Bergbahnbetriebe von Kirchberg und Jochberg mit der Berg- bahn AG Kitzbühel ist im ganzen Lande als eine Pioniertat aufgefaßt ge- worden und steht als leuchtendes Vor- bild für andere da. Die enorme Bedeu- tung der Bergbahnen und Lifte kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Diese zu verwalten und zu lenken und das Wissen, daß sie gut verwaltet wer- den, ist für alle Verantwortlichen eine Genugtuung. In allen Ortsbereichen ist ein tätiger Fleiß festzustellen. Hervorragend das Bundesgymnasium in St. Johann, die landwirtschaftliche Haushaltungsschule in der Weitau, das Moorbad in Kitz- bühel, das Erholungszentrum in St. Jo- hann, die Hotelbetriebe in Kitzbühel, die den besten Ruf genießen, auch per- sonalmäßig, der Blumenschmuck und Präsident Kommerzialrat Johann Obermoser St. Johann Bildungszentrum des Bezirkes Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia „Nicht mehr acht Jahre warten!" Landeshauptmann Eduard Walinöfer Bergbahnmößiger Zusammenschluß ist Vorbild im Lande
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