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Samstag, 2. Dezember 1987 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 hann Windbichler, Martenbauer, Georg Huber, Sattlermeister, Josef Foidl, Kantusbauer. Während des zweiten Weltkrieges: Im Altertum ist das Leukental wohl nur sehr dünn besiedelt gewesen. Es sind abgesehen vom bronzezeitlichen Bergbau auf der Kelchalpe im Joch- bergtal (und den Funden der letzten Jahre am Lebenberg bei Kitzbühel) - fast keine Spuren zu finden. Die alten Leukentaler haben - nach den Ver- hältnissen der Umgebung zu vermuten den ansehen Völkerfamilien der Il- lyrer oder der Kelten angehört. Die Römer haben um die Zeitwende auch dieses Gebiet unterworfen und ihrer Provinz N o r i c u m zugeteilt, aber hier kaum irgendwelche Spuren zurück- gelassen. Als im 6. Jahrhundert nach der Zeit- wende der germanische Stamm der Baiwaren oder der alten Bayern das Inn- und das Salzachgebiet be- setzte und besiedelte, war das Leuken- tal schon wegen seiner Lage mit ein- geschlossen. Jener Volksstamm hat auch hier das deutsche Volkstum und die deutsche Sprache eingepflanzt, auch etwaige Reste der früheren Be- völkerung in sich aufgesogen. Die Orts- namen sind hier fast durchwegs deut- scher Sprachwurzel, zum Unterschied vom Inntal, wo neben Namen deut- scher auch viele solcher illyrischer und romanischer Wurzel sind. Aller- dings sind die ältesten Urkunden, die uns für das Leukental Namen von Siedlungen erwähnen, erst aus dem 11. Jahrhundert überliefert. Mit dem Herzogtum Bayern ist auch das Leukental im 8. Jahrhundert zum fränkischen und dann zum deutschen Reich gekommen und stets dabei ge- blieben. Die Christianisierung der Bay- ern erfolgte auch im 8. Jahrhundert, Georg P i r m o s e r, Peternhof. Nach dem zweiten Weltkrieg: Georg K r a m e r, Schlossermeister, und seit 1965 Stefan Re i t st ä t t er, Hackibauer. das Leukental gehörte zuerst unmittel- bar unter das Erzbistum Salzburg und seit der Gründung des Bistums Chiemsee im Jahre 1216 unter dieses. Das Herzogtum Bayern war seit al- ters in Gaue und Grafschaften geglie- dert. Das Leukental dürfte früher zum Gau des Inntales gehört haben, seit etwa 1100 erscheint es aber als eine eigene Graf s eh a f t (Comlcia in Lui- chental) im Besitze der Grafen von Falkenstein, deren Stammburg am Inn zwischen Kufstein und Rosenheim lag. Bei ihrem Aussterben 1240 haben die Herzoge von Bayern diese Graf- schaft wieder unmittelbar an sich ge- zogen und zu ihrer Verwaltung Pfle- ger und Landrichter eingesetzt. Bis ge- gen das Jahr 1200 werden diese und ihr Sprengel noch nach „Leuchen- ste:n", das war eben eine Burg im Leukental, benannt, dann nach ihrem Sitz zu Kitzbühel. So hat auch in der Folgezeit bis zum Jahre 1504 das Pflgamt und Landgericht Kitzbühel samt einem Urbaramte zur Verwaltung der grundherrlichen Einkünfte des Her- zogs stets zum Herzogtum Bayern und nach dessen Teilung im Hause der Wittelsbacher zu einem Teile dessel- ben gehört. Als Kaiser Max I. in einem Erbstreit zwischen diesen Herzogen auf die Seite des Herzogs Albrecht von Bayern-München trat, hat er von ihm als Preis für diese Unterstützung nach der Eroberung der Feste Kufstein die Abtretung der sogenannten „Land- gerichte im Gebirge", nämlich Kuf- stein, Rattenberg und Kitzbühel ver- langt und dieselben mit der ihm zu- gehörigen gefürsteten Grafschaft und dem Land Tirol vereinigt. Seither ge- hören also das Leukental und seine Gemeinden zum Land Tirol und zum Staate Österreich. Die Landesfürsten von Tirol haben seit 1504 das Pfleg- und Urbaramt und das Landgericht Kitzbühel an Adelige zu Pfandrecht gegeben. So seit 1580 an die Grafen von Wolkenstein und an die Grafen von L a m b e r g und seit 1650 an die Grafen von Lamberg allein. Die Beamten, Pflegverwalter und Landrichter mit dem Sitz im Pfleghof zu Kitzbühel wurden von die- sen Gerichtsherren ernannt, jedoch hat dies die allgemeine Unterordnung des Gerichtes unter die Tiroler Landes- behörden nicht berührt. Erst im Jahre 1840 hat der österreichische Staat end- gültig diese Pfandschaft abgelöst und das Landgericht Kitzbühel in seine di- rekte Verwaltung genommen. Die Hof- markt Pillersee, welche die Gemeinden Fieberbrunn, Hochfilzen St. Ulrich und St. Jakob umfaßte und dem Kloster Rott in Bayern gehörte sowie unter diesem ein eigenes Niedergericht im Rahmen des Landgerichtes Kitzbühel bildete, wurde mit diesem 1803 und 1809 unmittelbar vereinigt. Die anderen Klöster, die, wie besonders Frauen- chiemsee, im Leukental viele grund- herrlichen Güter besaßen, haben für diese bereits im 16. Jahrhundert die unmittelbare Befugnis des Landgerich- tes Kitzbühel anerkennen müssen. Hie- von abgesehen hat das Landgericht Kitzbühel seit dem 13. Jahrhundert bis heute sein Gebiet nicht verändert, nur seine Bezeichnung. Seit 1849 heißt es nämlich Bezirksgericht. Für die poli- tische Verwaltung wurde es 1754 dem Kreisamt Unterinntal mit dem Sitz in Schwaz unterstellt, 1878 wurde dafür eine eigene Bezirkshauptmannschaft in Kitzbühel errichtet. Das alte Landgericht Kitzbühel zer- fiel früher in zwei Ämter oder Schran- nen, an welchen nach alter deutscher Sitte unter freiem Himmel die Tai- dinge oder Gerichtstage abgehalten wurden. Die obere Schranne mit Kitz- bühel und die untere mit Kirchdorf als Mittelpunkt, und zu dieser gehör- ten Kössen und Schwendt. Geschichtlicher Beitrag zum Dorfbuch der 00 Gemeinden Kössen und Schwendt Von Professor Otto Stolz, Innsbruck (aus dem Reichsgauarchiv Innsbruck - bisher noch nie veröffentlicht) 00 Hauptschule Kössen Ausführung von Maler- und Anstreicherarbeiten, Fassaden und Fenster Manf red Radler Malermeister Kössen, Telephon 333
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