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Samstag, 9. Dezember 1967 Kitzbüheler Anzeiger Seite 13 Firstfeier der Wasserversorgungsanlage Kirchdorf Am 29. November 1967 fand im Gast- hof Habach die Firstfeier für den Bau der Wasserversorgungsanlage der Ge- meinde Kirchdorf statt. Der Gemeinde- rat von Kirchdorf unter Bürgermeister Michael Nothegger begrüßte dabei den Leiter des Kulturbauamtes der Tiroler Landesregierung Hofrat Dipl.- Ing. Hans Wolf und Oberbaurat Dipl.- Ing. Adolf Müller sowie den Ge- meinderat, den Vertreter der DURIT- Werke in Klagenfurt Siegfried H o r- d o s c h und die am Bau der Wasser- leitung beteiligten Gemeindearbeiter. Der Firstfeier ging eine Besichtigungs- fahrt voraus, die über Gasteig zur Huberhöhe führte, wo Wasserbauref e- rent Gemeinderat Hans E m b a c her in großen Zügen das ausgeführte Projekt, die Linienführung und die einzelnen Werke erklärte. Dann wurde die Sulz- mühiquelle, welche die. künftige Wassr- versorgung der Gemeinde Kirchdorf, einschließlich der Fraktion Gasteig, si- cherstellen soll, besichtigt. Die Ge- meinde Kirchdorf erwarb hier ein Wasserrecht von 25 Sekundenlitern. Die bisherige Anlage der Pfarrer- quelle mit einer Schüttung von nur 1,6 Sekundenlitern wurde in den Jah- ren 1907 und 1908 unter dem damaligen Bürgermeister Stefan K r e p p er, Pechtl- bauer, auf Anregung von Sprengelarzt Dr. Hin t ne r, gebaut. Diese beiden verdienten Männer ernannte die Ge- meinde Kirchdorf später zu Ehren- bürgern. Bis zum Jahre 1962 gab es in der Gemeinde Kirchdorf nur 42 Anschluß- berechtigte. In diesem Jahr übertrug der Ge- meinderat unter Bürgermeister Michael Nothegger dem neuen Gemeinderat Hans Embacher das Wasserressort. Man stand vor einem großen Problem. Vorhanden war nur eine alte Betriebs- und Gebührenordnung aus der Kaiser- zeit, viel zu wenig Trink- und Nutz- wasser und kein verhandeltes Projekt und zu guter Letzt auch kein Geld! Aber noch im gleichen Jahr wurde eine neue Betriebs- und Gebühren- ordnung aufgestellt und vom Ge- meinderat zum Beschluß erhoben. Im nächsten Jahr wurde mit der tber- führung einer 125-mm-Leitung über die G r o 11 a c h e der erste Bauabschnitt be- gonnen. In diesem Jahre 1963 wurde an Wasserzins und Anschlußgebühren die gleich große Summe eingenommen wie in den vorhergegangenen Jahren von 1945 bis 1962. Damit waren aber auch die Weichen gestellt für den schrittweisen Ausbau der General-Wasserversorgungsanlage der Gemeinde. Die sechs Mann Ge- meindearbeiter mit den Vorarbeitern Paul Salvenmoser und Toni Gol- s e r haben unter ihrem Wasserreferen- ten Gemeinderat Johann E m b a c h e r in Eigenregie und unter Anleitung von Oberbaurat Dipl.-Ing. Adolf Müller vom Amt der Tiroler Landesregierung nun eine zirka 6 km lange Haupt- leitung verlegt. Diese reicht von Gasteig bis zur Fraktion Furth. Es ist auch für das Löschwesen ge- sorgt worden. Für die Löschwasser- versorgung wurden z w a n z i g Ober- flurhydranten eingebaut, die eine große Hilfe für die Freiwillige Feuerwehr im Einsatzfall darstellen. Im Verhandlungsweg wurde die Sulz- mühiquelle angekauft, mit einem Ent- nahmerecht von 25 Sekundenlitern. Freilich wurde hier die Notwendigkeit erkannt, von der TIWAG das Ein- vernehmen zu pflegen und dieses wurde auch zur Zufriedenheit des Bürger- meisters erlangt. Dieser wäre fast ge- zwungen gewesen, in Anbetracht der prekären Wasserlage den N o t s t a n d auszurufen. Durch die Versorgung der Lehrberg- Sonnseite wurden die Bauernhöfe Point, Lehrberg, Vorder- und Hintermitterer und Gschwendt mit Trink- und Nutz- wasser versorgt. Hier gab es besondere Schwierigkeiten, da von den 1800 Meter Leitungsgräben zirka 850 Meter h ä n- di s c h ausgehoben werden mußten. Wenn nun 1967 210 wasseranschluß.. berechtigte Häuser und Grundstücke versorgt werden konnten, so ist dies gegenüber der Versorgungslage von 1962 mit nur 42 Anschlußberechtigten wahrlich eine große Leistung. Beim Habachwirt, wo die traditionelle ‚Firstzech" eingenommen wurde, dankte Bürgermeister Nothegger den Herren der Tiroler Landesregierung Hofrat Dipl.-Ing. Wolf und Oberregierungs- H'opfgarten. In den Gemeinden des Brixentales fanden in diesem Herbst vier Blutspendeaktionen statt, die OSR Dr. Puelacher als Amtsarzt in rühri- ger Weise hervorragend vorbereitet und betreut hatte. Insgesamt stellte das Bri- xental 202 Blutspender. Bei der Aktion in Hopf garten, um die sich weiters Bürgermeister Oekonomierat Leonhard Man z 1 und HH Pfarrer Geistl. Rat K o j e t ins k i, der auch selbst spendete, sehr bemüht hatten, fanden sich 94 Spender ein.. Am nächsten Sonntag in Westendorf hatte OMR Dr. Hol- 1 e n st e in er rührig die Werbetrommel gerührt, und so konnten auch in dieser kleinen Gemeinde 59 Blutspender be- grüßt werden, die ihre Spende abga- ben. Franz Ta t z 1, der Leiter des Ju- rat Dipl.-Ing. Müller für die große Unterstützung, die sie der Gemeinde zuteil werden ließen. Der Bürgermei- ster dankte auch der Arbeiterschaft und dem Wasserreferenten Gemeinde- rat E m b a c h er für die gewissenhafte Verlegung der Rohre und den Bau der Werke. Er gab zum Abschluß der Hoff- nung Ausdruck, daß der Endausbau zum Wohle der Gemeindebewohner recht bald bewerkstelligt werden kann. Die Kosten der Wasserversorgungs- anlage in den Baujahren von 1962 bis 1967 betrugen bisher 1,408.184 Schilling. Dieser Ausgabenpost stehen 55.000 Schil- ling als Zuwendung des Landes und Bedarfszuweisungen von 250.000 Schil- ling gegenüber. Die Gemeinde war 1965 Genuß und frohe Laune winkt, wo man Huber-Biere trinkt! genötigt, ein Darlehen von 250.000 Schil- ling aufzunehmen; der Rest der Bau- kosten wurde aus den Zuweisungen aus dem ordentlichen Haushalt sowie durch die eingenommenen Wasserzinse und die Anschlußgebühren hereingebracht. Für den Endausbau sind noch zirka 250.000 Schilling erforderlich. Die Gemeinde Kirchdorf hat ein Jahresbudget von zirka 2,5 Millionen Schilling, davon sind zirka 2 Millionen für feste und immer wiederkehrende Auslagen festgelegt, und es stehen da- her nur etwa eine halbe Million zur Verfügung. Auch in dieser Hinsicht ge- sehen ist die neue Wasserversorgungs- anlage eine gewaltige kommunale Lei- stung. Da der Bau in Eigenregie er- folgte, wurden große Posten eingespart. gendheimes in Holzham, lud nach der Spende in netter Weise das ganze Team zu sich zum Mittagessen ein. So nahm der erfolgreiche Blutspendetag in We- stendorf einen harmonischen Ausklang. Am Sonntag darauf konnte Bürger- meister Andreas Schermer in Bri- xen 59 Spender melden. Zum Abschluß der Blutspendeaktionen im Brixental fand in Kirchberg eine Blutspende- aktion statt, um die sich besonders Bürgermeister Ing. Herbert Paufler und Dr. Fischer bemühten. Hier fan- den sich 74 Spender ein, und so konnte damit für das Brixental die schöne Zahl von über 200 erreicht werden. Das Rote Kreuz dankt im Namen der Kranken und Verletzten allen Spen- dern herzlich. Blutspendeaktion im Brixental Bürgermeister, Priester und Ärzte als Beispiel für viele
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