Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 9. Dezember 1967 Anton Flecksberger: Ein aktuelles Gemeindeproblem in Kirchberg Straßenbenennung und Hausnumerierung Es war keine neue Erfindung, mit der sie die Erfolge errangen. Dennoch müssen wir zugeben, daß sie der Zeit vorauseilten, und erkannten, daß sport- liche Wettkämpfe, gleich welcher Art, nur noch von Vollblutathleten, mit totalem Einsatz, gewonnen werden können. Jetzt sind sie daran, unsere „Ba- stionen" zu stürmen oder versprechen- des Neuland zu besetzen. Der „Export" französischer Skilehrer ist gelenkt und wird finanziell unterstützt. Das staat- liche Unternehmen Air France fliegt Frankreichs Skipädagogen gratis oder zu halbem Preis in alle Länder der Erde. Damit beginnt sich unser Problem abzuzeichnen. Noch stehen am päd- agogischen Skihimmel die rotweißroten Farben hoch, im Kurs, aber man ist nur mehr an unserer Skilehrer-Auslese interessiert. Da und dort hört man be- reits Stimmen von Skischulleitern (auch österreichischen), die sagen, daß bei Anstellung eines Skilehrers, das fran- zösische Angebot - weil fast risiko- frei - ernstlich zu überlegen sei. Ich bin davon überzeugt, daß ' dieser Vorteil in vielen Fällen genützt wird. Dies ist nur eine Seite unseres Pro- blems. Die andere erscheint mir min- dest ebenso wichtig und 'ist in gleichem Maße kritisch. Die Elite bei den Ski- lehrern ist nämlich, wie in den meisten Berufen, dünn gesät. Der gute Ruf einer Skischule hängt aber weitgehend von der Elite ab. Ich gehe bestimmt nicht fehl in der Behauptung, wenn ich sage, daß jährlich Tausende Skibegei- sterte aus aller Welt, dem Ruf unserer Skischulen folgend, nach Österreich kommen, um hier das Skilaufen zu er- lernen. Wie wird es wohl in naher Zukunft aussehen, wenn immer mehr Spitzen- lehrer abwandern? Wir haben das Bei- spiel bei unseren „abgewanderten" Ski- kanonen, und mich gruselt, wenn ich an das Loch denke, das sich hinter ihnen auftat! Es ist nicht die Frage, ob wir der einen Version, der Erhaltung unseres Rufes im Ausland durch un- sere Spitzenskilehrer, oder der Erhal- tung unseres Rufes der heimischen Skischulen durch dieselben den Vor- zug geben wollen. Wir müssen trach- ten, beide Teile zu befriedigen. Im übrigen sehe ich nur einen wah- ren Weg, um in Zukunft dieses Pro- blem zu meistern. Es ist der gemein- same Weg mit dem Skiverband! Die Trommel zu schlagen, die allein be- rufen ist, den Sport zu beleben, zu fördern und die Leistung zu steigern. Es ist die Trommel der Jugend! Zu den aktuellen Problemen, mit de- nen wohl der im Jahre 1968 zu wäh- lende Gemeinderat sich zu befassen haben wird, gehört auch die Neu- benennung der Straßen, Gassen, Plätze und Wege und die Neunumerierung der Häuser nach Ortschaften. Die fort- laufende Numerierung der Häuser ohne Rücksicht auf den Ortsteil hat zu einem Durcheinander in den Haus- nummern geführt, wie wir sie im Bri- xental sonst nirgends antreffen. Hopf- garten und Brixen halten sich in der Hausnumerierung mehr oder weniger an die alte Gemeindeeinteilung der Werchate, während Westendorf eine Unterteilung der alten Werchate durch- führte. In Kirchberg bilden die Werchate Sonnberg und Brandseit und Teile der Werchate Gaisberg und Usterstett den Ried II, die restlichen Teile der Wer- chate Gaisberg und Usterstett (inner- halb des Rettenbaches) den Ried III. Dazu fehlt eine klare Abgrenzung zwi- schen den Rieden 1 (Dorf) und II (au- ßerhalb des Rettenbaches). Dazu kommt das teilweise Fehlen von Benennungen der Straßen, Gassen, Plätze und Wege, sowohl in den alten als auch in den neuen Ortsteilen. Alt- hergebrachte Gassennamen wie z. B. Hadergaß und Mühlgaß in Kitzbüheler Mit Blindheit geschlagen Beschlagene oder vereiste Scheiben vor der Abfahrt reinigen Große Luftfeuchtigkeit und niedrige Temperaturen bringen jetzt wieder einen Umstand mit sich, der sich auf die Verkehrssicherheit äußerst ungün- stig auswirkt: beschlagene oder vereiste Autoscheiben. Zehntausende Kraftfah- rer in Österreich helfen noch tatkräftig mit, das Gefahrenmoment zu erhöhen, das durch schlechte Sicht entsteht, in- dem sie die Fensterscheiben ihrer Fahr- zeuge vor Inbetriebnahme nur mangel- haft oder gar nicht von Dunst oder Eis befreien. Das Kuratorium für Verkehrssicher- heit (KfV) richtet einen dringenden Appell an alle Autofahrer, 'in den kom- menden Monaten unbedingt für klare und saubere Autofenster zu sorgen. Daher: Vor der Abfahrt alle Scheiben des Fahrzeuges reinigen. Nicht nur nach vorne, sondern auch nach hinten und den Seiten muß eine einwand- freie Sicht gewährleistet sein. Enteiser, Scheibenreinigungsmittel und Eiskratzer erleichtern die Ar- beit. 0 Während der Fahrt nicht alle Fen- Straße oder Reither Straße umzutau- fen, ist wohl widersinnig. Wir Kirch- berger haben keinen Grund, unserer ortsentstandenen und ortsverbundenen Gassen- und Flurnamen uns zu schä- men. Greifen wir also bei der Neu- benennung der Straßen auf die alten Gassen- und Flurnamen zurück und ehren wir Kirchbergs große Männer der Vergangenheit in einem Straßen- namen. In meiner Schulzeit wurde uns gesagt, daß die sogennte Möslgaß ei- gentlich Mesnergasse heißt. Keine Ah- nung, daß der Gassenname auf den Kirchberger Wirt Mösl (ursprünglich Mosel), der das Wirtshaus Malhausen besaß, zurückgeht. Eine nachahmenswerte Hausnume- rierung besteht in der Gemeinde Filz- moos im salzburgischen Ennstal. Die Nummerntafeln enthalten Ortsnamen, Hausnummer und Hausnamen. Die Haustafel „Neuberg Nr. 9 - Fritz- lehen" besagt z. B., daß das Haus Nr. 9 in der Ortschaft Neuberg Fritzlehen heißt. Dazu kommt ein bei der Halte- stelle Neuberg der Postautolinie Rad- stadt - Altenmarkt - Eben - Filz- moos aufgestellter Ortsorientierungs- plan, in dem sämtliche Häuser der Ort- schaft eingezeichnet sind, deren Ent- fernung von der Postautohaltestelle Neuberg—Reitsteg angegeben sind. ster geschlossen halten, da so das Beschlagen der Scheiben gefördert wird. Klarsichtscheiben für das' Rückt enster verhindern ein Beschlagen der Scheiben von innen. Nicht nur einen Teil, sondern die ganze Scheibe von Dunst und Eis befreien. Wenige Minuten Mehrarbeit lohnen sich. Bei dieser Gelegenheit sollten auch gleich die Gläser der Beleuchtungs- anlage gereinigt werden. Gesehen werden ist ebenso wichtig wie sehen! ZUR ERINNERUNG AN DEN DICHTER ANASTASIUS GRÜN An den unter dem Dichterna4men Anastasius Grün bekannten Grafen An- ton Alexander Au e r s p e r g erinnert ein Grab- oder Gedenkstein im Park des Schlosses Thurn-am-Hart bei Gurk- feld an der Save im slowenischen Teil der Untersteiermark, die nach dem er- sten Weltkrieg zum neuen Staat Süd- siawien kam. Im zweiten Weltkrieg war im Schloß der Stab eines Landes- schützenbataillons untergebracht, wäh- rend die einzelnen Kompanien in Rann, Gurkfeld, Lichtenwald und Steinbrück stationiert waren.
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