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Samstag, 9. Dezember 1967 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 des Landes spüren. Er ist begeistert, wenn ihm ein Mädchen im Dirndl das Frühstück bringt, wenn er die Milch aus einem hübschen Keramikbecher trinkt, wenn er in seinem Zimmer einen handgewebten überwurf hat oder eine gestickte Tischdecke mit bäuer- lichen Ornamenten. Er wird hingeris- sen von einer alten Bauerntruhe, denn das ist es gerade, was er sucht. Und ich glaube, da seid Ihr wohl alle meiner Meinung, daß das Geld unseres Gastes die Landwirtschaft erst so richtig in Schwung brachte. Leider sehr spät erst erfaßte die Landwirtschaft außerhalb der welt- bekannten Fremdenorte, daß der Drang des lärmgeplagten Städters nach Ruhe und Entspannung sucht, und die findet er wohl bei uns auf dem Lande. Der Vorteil ist wohl nicht zu über- sehen. Die Häuser werden schöner ge- macht und der Bauernhof wird mit sanitären Anlagen versehen. Es ist gewiß im bäuerlichen Haushalt eine Belastung, gerade während der Sommerarbeit auch noch Gäste zu be- treuen. Trotzdem: Wer sich nun ein- mal durch das Vermieten an Ferien- gäste eine zusätzliche Einnahmequelle schaffen will, der muß auch einen Weg finden, seinem Gast einen angenehmen Aufenthalt zu bereiten. Aber auch wir, die bäuerlichen Mäd- chen, lernen dadurch Bildung und Um- gang. Wochenlang waren doch früher wäh- rend der Hochsaison die Betten so knapp, daß viele der Durchreisenden vergebens nach einem Quartier such- ten. Aber jetzt wachsen ja die Häuser nur so aus dem Boden, und immer mehr Zimmer stehen den Gästen zur Verfügung. Der Gästesegen versprach zwar von Jahr zu Jahr zuzunehmen und er tat es auch. Bis ihn der Zimmer- zuwachs überflügelte. Aber leider hat alles im Leben sein und anderthalb Star Haber oder 32 Kreuzer Geld ablösen. 1558 besaß der „Schmidt" Peter Than- ner ein Viertel der Hueben zu Spe:rten, die seither nach ihm beim Pet.erscbxnied beißt und nach dem Brand vom 30. Mai 1886 als Haus (heute Gasthaus) Rößi wieder aufgebaut wurde. Die Thanner Schmiede selbst wie auch die Thanner Mühle sind schon längst ab- gekommen. Die Güter in der Prandtseittner Werchat Das G r elli g u t zu Klausen, insge- mein beim Irlinger genannt - im Pc- tern - und Hansengut aufgegangen. Das Haus stand „ob der Straßen beim Klausner Kreuz". Das obere M ö dii n g e r-, Paula-oder Zellergut zu Klausen mit 2 Häusern. Das heutige Möliinggut. Das Zellerzu- haus stand im heutigen Garten de Hansengutes. Auf und Ab. Jetzt sind wir soweit und wir dürfen davor nicht die Augen verschließen, sonst gibt es eines Tages ein böses Erwachen. Durch einen Bttenüberf1uß wird sich ein weiterer Ausbau nicht mehr rentieren. Meine lieben Zuhörer! Fragen wir uns einmal, wie kommt der kleine, entlegene Bergbauer hoch droben in der Einschicht zum Fremdenverkehr Meine lieben Zuhörer! Ihr habt Euch wohl schon öfters die Frage gestellt, was heißt eigentlich „Österreich als Mittler zwischen West und Ost"? Ja, gerade dieser kleine Staat, das sogenannte Herz Europas, ist bemüht, mit allen Staaten in West und Ost in Frieden und Freundschaft zu leben. Österreich nimmt gleichberechtigt seinen Platz unter den Völkern und Staaten ein und hat sich bereits durch seine Mitarbeit in den großen inter- nationalen Vereinigungen die Achtung und das Vertrauen sämtlicher Staaten errungen. Das heißt, daß Österreich den außer- crdentlichen Aufgaben durchaus ge- wachsen ist. Das bezeugt sowohl seine „Ungarnhilfe" sowie die „Kongohilfe". Gerne ist Österreich das Gastland für friedliche Begegnungen, aber es will durchaus nicht nur als Gastland gewertet werden. Österreich ist sich Das untere M ö dliii g er-, Stöckl- und Grällgut zu Klausen mit 2 Häusern. Das heutige Preirnser- oder Premser gut. Das Grällzulehen, insgemein beim Schösser genannt. Das Klausner - oder Gaisbergergut zu Klausen. Insgemein das Peterngut genannt. Das H an n s e r- und Usterergut zu Klausen mit 2 Häusern. Das Uster- zuhaus stand im heutigen Anger des Möllinggutes. Das herentere oder Vordere Gut Wö t- z ing (Vorderwetzing). Das Entere oder Hintere Gut Wöt- z ing (Hinterwetzing) mit 2 Häusern. Das untere Haus ist das Bauernhaus zum Alpenhof Wittekund. Das Gut Staudach, unsgemein Steidl Das Gut Eden- oder Ehreniehen an der Brandseite. Das Gut B ran d b i c hi oder Perl an der Brandseiten. Das hintere Gut Brandseiten, ins- Er muß ohne diesen auskommen, er wäre wohl nicht imstande, seine Zim- mer zu füllen. Denn wer fährt denn heute zu einem Bergbauern auf Ur- laub, wo doch im Lande ein überfluß an Zimmern besteht. Für den ist es wohl viel besser, wenn er seine Hände davon läßt. Das ist zwar kein schöner Rat, aber für ihn bestimmt der beste. bewußt und auch verpflichtet, auch über den Eisernen Vorhang hinaus ver- nünftig zu verständigen. Aber nicht nur im Rahmen der großen internatio- nalen Anlässe dient Österreich seiner Aufgabe, mit allen Staaten und Völ- kern in Frieden und Freundschaft zu leben. Mit der Aufnahme der vielen aus- ländischen Studenten an den Eoch- schulen leistet es Tag für Tag und Jahr für Jahr mühsame und opfer- volle Arbeit. Mit allen Staaten und Völkern in Frieden und Freundschaft zu leben, heißt ihnen auf dem Weg in die Zukunft ein gleichwertiger, stre- bender Weggefährte zu sein. Aber Österreich hat sich wohl schon vor vielen Jahren das Ziel gesetzt, zum Mittler von West und Ost zu werden. Einen von den vielen Bwei- sen haben wir im Oktober 1955 er- bracht. Als in Ungarn der blutige Auf- gemein Schrolin (Schwaig Prantseitten). Das vordere Gut Brandseiten, ins- gemein Lindner (Schwaigern an der Prantseitten). Das hintere Gut Obristen an der Brandseiten, insgemein beim Kloker ge- nannt. Das vordere Gut Obristen an der Brandseiten. Das obere und untere Gut Gaux am Kirchberg mit 2 Häusern. Das obere Haus wurde 1870 abgebrochen. Das Gut Wen i g r a in am Kirchberg. Heute Wegrain. Das Gut Mi ehe 1 r a in am Kirch- berg. Heute Mühlrain. Das Gütl Mich 1 r a in am Kirchberg, insgemein beim Hansschuster. Das Gut Niederthann, später En- ter-, heute Oberthann. Das Gütl Niedernthann, später Herenter-, heute Untertann. Das Gut 0 bert hann oder Kasbach. Zur Zeit der Beschreibung des „Be- 'Osterreich cils Mittler zwischen West und Ost Ton Christine Schock, Gastein, Schülerin der Landeshaushaltungsschule Spital auf der Weitau in St. Johann
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