Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 16. Dezember 1967 Kitzbüheler Anzeiger Seite 13 Von der Jahresvollversammlung des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel sorge. Als Termin hat sich der Sams- tag vor dem Nikolausfest gut einge- führt. Heuer schien die Veranstaltung noch mehr als bisher in den advent- liehen Rahmen hineingestellt zu sein, sie entfernt sich dadurch noch bewuß- ter von der Gefahr, vom kirchlichen Brauchtum in zeitgemäßer Form zur Volksbelustigung zu werden, was da und dort nicht zu verhindern möglich scheint. Der im wesentlichen von Volks- lic sollte besinnlich sein, Gar oft aber ist es nur Trubel. Doch sollten wir unseren Kinderlein Gönnen den Feiertagsjubel. Denn bis in die späte Greisenzeit Karin so man ihnen schenken, Trotz Leidensweg oder Einsamkeit, Ein strahlendes Gedenken. L. Boreh schuldirektor Peter Brandstätter vor- bereitete festliche Abend war auch diesmal durchdacht und wohlgeplant und verlief auch ohne Fehler. Festliches Glockengeläute leitete den Advent ein, unter der Leitung von Andreas Feiler war erstmals ein Ad- ventblasen am Hauptplatz im Rahmen des Nikolauseinzugs angesetzt. Dieses stellte eine wertvolle Bereicherung der Veranstaltung und erhielt auch die begeisterte Zustimmung der anwesen- den Musikkenner. Der Zug selber ging pünktlich um 17 Uhr vom Kindergarten aus, in der Stadt standen junge und al- te Zuschauer dichtgedrängt, um den festlichen Einzug zu erleben. Auch hier muß es wiederholt werden: die Orga- nisatoren haben das religiöse Moment des Zuges kitschfrei, aber nicht eng- stirnig in den Mittelpunkt gestellt und könnten damit manchem Zug in ande- ren Städten Vorbild sein. Die 2. Klassen der Volksschulen sangen auf dem Hauptplatz das Begrüßungslied, nach Bläsermusik folgte die Ansprache in prägnanter Kürze. Sie traf bestens kin- dertümlich die aufnahmebereiten Kin- derherzen, rief aber Besinnliches auch in den Erwachsenen wach. Nach ei- nem von den Schulkindern gesungenen Lied und der ausbegleitenden Bläser- musik, in die sich bereits Glockengeläu- te mischte, endete der Zug. Allen Mit- wirkenden, von den Kindergartenjahr- gängen über die Schüler bis zu den Musikanten und Organisatoren, Helfern und Ordnern, sei herzlich gedankt. Ihr habt vielen große Freude bereitet. Am 12. Dezember 1967 fand im Ho- tel Klausner die Jahresvollversamm- lung des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel statt. Der Saal war voll be- setzt und es mußten noch zusätzliche Sessel herbeigeschafft werden, ja sogar in der Hotelhalle hielten sich Versamm- 1.ungsteilnehmer auf, die im Saale selbst keinen Platz mehr finden konnten. Obmann Altnationalrat Max W er n e r eröffnete um 20 Uhr die Versammlung und begrüßte die Erschienenen, ins- besondere Bürgermeister Hermann Reise h und Vizebürgermeister Peter Siebe r er. Der Tätigkeitsbericht des Obmanns wurde jedem Versammlungs- teilnehmer schriftlich ausgehändigt, und es wurde auf die Verlesung verzichtet. (Wir veröffentlichen diesen umfang- reichen und interessanten Bericht auf Seite 3). Ergänzend dazu berichtete Obmann Werner, daß derzeit in Kitzbühel 4911 Betten in konzessionierten Betrieben und rund 2000 Privatbetten zur Ver- fügung stehen. Die Auslastung dieser Bettenkapazität betrug im Berichtsjahr 7 Ob, d. h. daß rechnerisch an 95 Ta- gen sämtliche Betten belegt waren. Die Gesamtfrequenz fiel im Fremdenver- 1ehrsjahr 1966/67 gegenüber dem Vor- jahr um zirka drei Prozent zurück. 1965/66 betrug die Nächtigungsziffer 610.640 und 1966/67 nur mehr 592.794. Der Rückgang veranlaßte den Aus- schuß, den Fremdenverkehrsbetrieben einen Fragebogen zuzustellen mit der Bitte, eventuelle Gründe für diesen Rück- gang anzugeben und auch mitzuteilen, welche Einrichtungen in Kitzbühel von den Gästen besonders bevorzugt wer- den und was zur Befriedigung der Wünsche noch getan werden sollte. Werner gab weiters bekannt, daß im heurigen Sommer durch den Ausschuß eine neue Propagandaabteilung ins Le- ben gerufen wurde. Zum Obmann wurde der Leiter der Skischule Karl K 011er bestellt. Das Etat Werbung muß auch in Zukunft bevorzugt be- handelt werden. Die Globalsumme zur Festsetzung des Promillesatzes für die Aufbringung der Pflichtbeiträge der Mitglieder be- trage für die Stadt Kitzbühel nach Mit- teilung der Fremdenverkehrsabteilung des Amtes der Tiroler Landesregierung 270 Millionen Schilling. Dieser Betrag erscheine im Verhältnis zur Bedeutung Kitzbühels gering. Werner führte in diesem Zusammenhang das Beispiel K ös s e n an. In Kössen wurden für den Bau der neuen Hauptschule nur einheimische Firmen beschäftigt. In Kitzbühel dagegen besteht nach wie vor in verschiedenen Kreisen die Auf- fassung, daß auswärts gekaufte Waren besser wären und auswärtige Firmen leistungsfähiger sind. Dadurch gehen der Gesamtwirtschaft bedeutende Mit- tel verloren und die Umsätze können sich nicht so günstig entwickeln. Der Schilling rollt von Kitzbühel weg! Den Schaden haben alle. Werner appellierte weiters an die Hotellerie, sich mehr wie bisher Werbe- aufgaben zu widmen. Im vergangenen Jahr wurden gemeinsame Werbereisen durchgeführt, jedoch die Beteiligung ließ doch etwas zu wünschen übrig. Wir versenden Weihnachtskartons bruchsicher verpackt!, Sortiment nach Wunsch Weinkellerei Karl Fischer St. Johann, Tel. (05352) 423 Der Opfermut einzelner konnte die ge- wünschte Höhe nicht erklimmen. Es ist auch nicht wünschenswert, daß Be- triebe bei Saisonschluß unverzüglich schließen. Diese „Sperrfreudigkeit" ist in Kitzbühel so arg, daß es zu Zeiten kaum möglich ist, sich zu einem öf- fentlichen Kaffeetisch setzen zu kön- nen. In Innsbruck dagegen sind jetzt sogar Bestrebungen im Gange, die Mittagssperre während der Saison auf- zuheben; man will mehr verdienen, um die Aufwände decken zu können. Der Bericht des Obmanns wurde von der Versammlung einstimmig und ohne Debatte zur Kenntnis genommen. Im zweiten Punkt der Tagesordnung refe- rierte Verkehrsdirektor Dipl.-Kfm. Dr. BichlaImmLifte und Autobus ab Donnerstag, 21. Dezember 1967 in Betrieb.
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