Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 16. Dezember 1967 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 und Graz erringen, beides Mannschaf- ten, gegen die er in Kitzbühel nur un- entschieden spielen konnte. Spielertrainer Hermann Knoll kann mit seiner Truppe genauso zufrieden sein wie Kitzbühel selbst, denn die Spieler haben in harten Trainingsstun- den eine enorme Kondition zusammen- Rund 1500 Zuschauer waren am Mitt-. woch Abend ins Kitzbüheler Kunsteis- stadion gekommen, darunter 400 Inns- bruck-er, die allerdings den neueXi. Staatsmeister feiern wollten - doch es kam anders. Wie schon in Wien und Graz zeigte der EC Güssinger Kitzbühel eine her- vorragende Mannschaftsleistung und bewundernswerte Kondition aller Spie- ler und besiegte den Titelanwärter Nr. 1 verdient mit 3:0. Bereits vor ei- ner Woche hatte die Presse - und ganz besonders die Innsbrucker Pres-' se das Spiel KAC—IEV (endete be- kanntlich 3:3) als „meisterschaftsent- scheidend" bezeichnet. Doch man hat- te die Rechnung ohne den „EC Güs- singer" gemacht. - Die Kitzbüheler zeig- ten am - Mittwoch ein hervorragendes Spiel, waren von Spielertrainer Her- mann Knoll bestens auf das Spiel ein- gestellt und kämpften bis zum Um- fallen. Selbst als der EC Güssinger we- gen 5-Minuten-Strafe von Cameron und 2-Minuten-Strafe von Brooks nur drei Mann am Eis hatte, konnte der 1EV die Kitzbüheler nicht knacken und mußte sich schließlich verdient besiegt geben. Wenn der Bauer um Jakobi (25. Juli) Schnaps auf die Alm schickt, dann geht es abends zum „Branntweinhoan- gascht" und es geht lustig zu. Mancher Alminger -erwischt dabei zuviel, denn er is: dieses Zeug nicht gewohnt. Von diesem singt man dann: Lustig is gwesn an Joggastag z'Alm, da is dös kloa M-eichal an Rührkübl gfalhi. Heuer in der Martininacht, 10. Novem- ber, wurde auf die Initiative der Mit- glieder der bekannten Tanz- und Stim- mungskapelle „Die lustigen Kitzbühe- ler" -in alter Brauch neu erweckt: das Almarafahrn. Dieser Brauch wurde in Kitzbühel zum letztenmal im Jahre 1936 geübt und zwar war der damalige Initiator unter den Namen „Gaude- amus" versteckt. In den Nachbarorten Aurach, Jochberg, Reith und Obern- dorf wurde dieser Brauch in den -drei- ßiger Jahren sehr intensiv gepflegt. Als gebracht, Kondition, um die sie den Gegnern in Wien und Graz voraus waren. So kann man mit Spannung der restlichen zwei Meisterschaftsspielen gegen Klagenfurt und Feldkirch sowie den internationalen Auseinandersetzun- gen entgegensehen. Das Spiel begann bei Bombenstim- mung mit schönen Angriffen beider Mannschaften, -doch die Verteidigungen sind stärker als die Stürmer und so bleibt -es beim 0:0 nach 20 Minuten. Im Mitteldrittel liegt der EC Güssin- ger noch etwas- Dampf zu und in der 5. Minute -erzielt Jöchl nach Vorarbeit von Bachler den vielumjubelten Füh- rungstreffer. Das Stadion steht kopf. wie zu Silvester werden minutenlang Raketen in den Nachthimmel gejagt. In der 15. Minute ist -es soweit: Hermann Knoll erzielt das 2:0. Die Begeisterung Am Sonntag, 10. Dezember 1967 fand beim Reitherwirt die Generalversamm- lung des Bezirksmusikbundes Brixen- tal statt. Obmann Adolf Schennach begrüßte zur Freude all-er sämtliche Kapellmeister und Obmänner der dem Verband angeschlossenen Musikkapel- len und als Ehrengäste Bürgermeister Alois Ritter sowie Fräulein Martha Stern vom Musikverlag Helbling, echter Bauernbrauch waren es auch meistens Bauernsöhne und Bauern- knechte, die daran teilnahmen. Die Schattseitbauern von Kitzbühel „fuh- ren" meistens nach Gundhabing und die Gundhabing-er oder Reither nach Kitzbühel. „Gewassert" wurde von die- sen meistens beim „Schmiederer" in der Jochberger Straße und von den Kitzbühelern zu Gundhabing. „Was- sern" heißt, mit den Kuhglocken im Brunnenwasser zu läuten. Die Kitzbüheler Almarafahrer des Jahres 1967 versammelten sich auf dem Bauernhof zu Klostermauring. An die zwanzig Burschen beteiligten sich dar- an, zum Großteil Bauern und Bauern- söhne, aber auch einige Städter. Vor- an der „Vorgeher" mit einem von Bändern geschmückten Stab und zum Schluß der „Nachgeher". Neu bei die- sem Almarafahren war, daß V-orgeher wie auch Nachgeher mit einer La- terne ausgerüstet waren; eine Vor- der Kitzbüheler kennt keine Grenzen.' Die Innsbrucker, darunter mehrere pro- minente Besucher, werden ruhiger. 2 Minuten vor Schluß des zweiten Drit- tels wird Cameron für fünf Minuten ausgeschlossen. Alles erwartet eine Drangperiode der Innsbrucker. Doch in diesen Minuten behält Brooks, klaren Kopf und versetzt dem 1EV den Todes- stoß: 3:0 in der 19. Minute. Das Schluß- drittel sieht -einei sich verzweifelt ge- gen die drohende, Niederlage wehren- den 1EV, einen immer wieder gefähr- lich angreifenden EC Güssinger, doch es fallen keine. Tore mehr. Die Kitzbüheler haben das Unglaub- liche wahrgemacht: 3:0 gegen den 1EV. Beim EC Güssinger gefiel die gesamte Mannschaft durch enormen Kampf- geist. Besonders zu erwähnen wären Torhüter Sepp Hübner, die Verteidi- ger Hermann Knoll und Sepp Möss-mer sowie im Sturm Bachler, Jöchi, Brooks, Cameron und Messenleehner. Beim 1EV gefielen Todd, Edi und Hans Mössmer. Schiedsrichter Kindlinger (OOe) und Pfannhauser (Wien) sehr gut. Innsbruck. Für Westendorf nahm erst- mals der neuernannte Kapellmeister Josef Sieberer teil. Vor dem Tätigkeitsbericht erhob man sich von den Sitzen und gedachte der im vergangenen Jahr Verstorbenen und zwar dem Ehrenmitglied Sal- c h e r, Hopfgarten, Bürgermeister Hans J ö c h 1, Reith, und Kapellmeister M a y r aus Itter. schrift der Bezirkshauptmannsehaft im Sinne der Straßenpolizeiordnung. Es sollte alles genau beachtet werden, der alte Brauch wie auch die Verkehrs,- vorschriften auf den Straßen und es, war auch eine disziplinierte Truppe, die mit ihren Kuhglocken und Tusch- glocken durch die Straßen unsere Stadt zog und schließlich das „Was- sern" im Gasthof Stolzl-echner besorg- te. Die Männer hatten die Glocken um den Hals gehängt und das Geläute war bis weit hinauf auf die Berglehen zu hören. Der Ursprung des Brauches geht weit zurück und sein Zweck ist sagenhaft. Er hat sicherlich einen vorchristlichen Ursprung, da er genau auf einen kul- tischen Tag bzw. eine Nacht, die Mar- tininacht, oder wie die Kitzbüheler Bauern sagen ‚am Maschtaschfeiramb" (Martinifeierabend) festgelegt ist. Nur an diesem Tag durfte das Almarafahrn stattfinden. In früherer Zeit, insbeson- dere in Kitzbühel, wurde von den Almarafahrern auch eine sogenannte „Schnitzibank" aufgeführt. In starker Übertreibung wurden die Fehler der Eishockey-Meisterschaftsentscheidung verschoben: EC Güssinger Kitzbühel schlägt Tabellenführer 1EV Innsbruck 3:0 Almererfahr'n in Kitzbühel Ein alter Brauch wieder zum Leben erweckt Bezirksmusikfest 199268 in Jochberg Von der Generalversammhrng des Musikbezirksverbandes Brixental
< Page 17 | Page 19 >
< Page 17 | Page 19 >